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33 KiB
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# Einführung
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Betriebssysteme stecken nicht nur in Einzelplatzrechnern, sondern z.B. auch in:
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- Informationssystemen
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- Gesundheitswesen
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- Finanzdienstleister
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- Verkehrsmanagement-Systemen
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- Eisenbahn
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- Flugwesen
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- Kommunikationssystemen
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- Mobilfunk
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- Raumfahrt
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- eingebettetenSystemen
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- Multimedia
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- Fahrzeugsysteme
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- Sensornetze
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- ... $\rightarrow$ verschiedenste Anforderungen!
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Konsequenz: Spezialbetriebssysteme für Anforderungen wie ...
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- Robustheit
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- Echtzeitfähigkeit
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- Energieeffizienz
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- Sicherheit
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- Adaptivität
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- ...
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Gegenstand dieser Vorlesung: Konstruktionsrichtlinien für solche ,,High-End Betriebssysteme''
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## Funktionale und nichtfunktionale Eigenschaften
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- Beispiel: Autokauf ,,Mit unserem Fahrzeug können Sie einkaufen fahren!''
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- Beispiel: Handykauf ,,Mit unserem Telefon können Sie Ihre Freunde und Familie anrufen!''
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- Anforderungen (Requirements)
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- Funktionale und nichtfunktionale Eigenschaften (eines Produkts, z.B. Softwaresystems) entstehen durch Erfüllung von funktionalen und nichtfunktionalen Anforderungen
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- funktionale Eigenschaft
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- legt fest, was ein Produkt tun soll.
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- Bsp Handykauf: Das Produkt soll Telefongespräche ermöglichen.
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- eine nichtfunktionale Eigenschaft (NFE)
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- legt fest, wie es dies tun soll, also welche sonstigen Eigenschaften das Produkt haben soll.
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- Bsp Handykauf: Das Produkt soll klein, leicht, energiesparend, strahlungsarm, umweltfreundlich,... sein.
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- andere Bezeichnungen nichtfunktionaler Eigenschaften
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- Qualitäten bzw. Qualitätsattribute (eines Software-Produkts):
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- Nichtfunktionale Anforderungen bzw. Eigenschaften eines Software-Systems bzw. -Produkts oft auch als seine Qualitäten bezeichnet.
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- einzelne realisierte Eigenschaft ist demzufolge ein Qualitätsattribut (quality property) dieses Systems bzw. Produkts.
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- Weitere in der Literatur zu findende Begriffe in diesem Zusammenhang:
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- Non-functionalrequirements/properties
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- Constraints
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- Quality ofservice(QoS) requirements
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- u.a.
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- ,,~ilities''
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- im Englischen: nichtfunktionale Eigenschaften eines Systems etc. informell auch als seine „ilities“ bezeichnet, hergeleitet von Begriffen wie
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- Stability
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- Portability
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- ...
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- im Deutschen: ( ,,itäten'',,,barkeiten'', ... möglich aber sprachästhetisch fragenswert)
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- Portab-ilität , Skalier-barkeit, aber: Offen-heit , Performanz, ...
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## Konsequenzen für Betriebssysteme
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### Hardwarebasis
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Einst: Einprozessor-Systeme
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Heute:
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- Mehrprozessor-Systeme
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- hochparallele Systeme
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- neue Synchronisationsmechanismen erforderlich
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- $\rightarrow$ unterschiedliche Hardware und deren Multiplexing aufgrund unterschiedlicher nichtfunktionaler Eigenschaften
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### Betriebssystemarchitektur
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Einst: Monolithische und Makrokernel-Architekturen
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Heute:
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- Mikrokernel(-basierte) Architekturen
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- Exokernelbasierte Architekturen ( Library-Betriebssysteme )
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- Virtualisierungsarchitekturen
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- Multikernel-Architekturen
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- $\rightarrow$ unterschiedliche Architekturen aufgrund unterschiedlicher nichtfunktionaler Eigenschaften
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### Ressourcenverwaltung
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Einst: sog. Batch-Betriebssysteme: Stapelverarbeitung von Jobs (FIFO, Zeitgarantie: irgendwann)
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Heute:
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- Echtzeitgarantien für Multimedia und Safety-kritische Anwendungen (Unterhaltung, Luft-und Raumfahrt, autonomes Fahren)
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- echtzeitfähige Scheduler, Hauptspeicherverwaltung, Ereignismanagement, Umgangmit Überlast und Prioritätsumkehr ...
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- $\rightarrow$ unterschiedliche Ressourcenverwaltung aufgrund unterschiedlicher nichtfunktionaler Eigenschaften
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### Betriebssystemabstraktionen
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- zusätzliche Abstraktionen und deren Verwaltung ...
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- ... zur Reservierung von Ressourcen ($\rightarrow$ eingebettete Systeme)
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- ... zur Realisierung von QoS-Anforderungen ($\rightarrow$ Multimediasysteme)
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- ... zur Erhöhung der Ausfallsicherheit ($\rightarrow$ verfügbarkeitskritische Systeme)
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- ... zum Schutz vor Angriffen und Missbrauch ($\rightarrow$ sicherheitskritische Systeme)
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- ... zum flexiblen und modularen Anpassen des Betriebssystems ($\rightarrow$ hochadaptive Systeme)
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- $\rightarrow$ höchst diverse Abstraktionen von Hardware aufgrund unterschiedlicher nichtfunktionaler Eigenschaften
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### Betriebssysteme als Softwareprodukte
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- Betriebssystem:
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- eine endliche Menge von Quellcode, indiziert durch Zeilennummern: MACOSX = $\{0, 1, 2, ..., 4399822, ...\}$
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- ein komplexes Softwareprodukt ...welches insbesondere allgemeinen Qualitätsanforderungen an den Lebenszyklusvon Softwareprodukten unterliegt!
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- an jedes Softwareprodukt gibt es Anforderungen an seine Nutzung und Pflege $\rightarrow$ Evolutionseigenschaften
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- diese können für Betriebssysteme höchst speziell sein (Korrektheitsverifikation, Wartung, Erweiterung, ...)
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- $\rightarrow$ spezielle Anforderungen an das Softwareprodukt Betriebssystem aufgrund unterschiedlicher nichtfunktionaler Eigenschaften
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## NFE von Betriebssystemen
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Funktionale Eigenschaften (= Funktionen, Aufgaben) ... von Betriebssystemen:
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- Betriebssysteme: sehr komplexe Softwareprodukte
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- Ein Grund hierfür: besitzen Reihe von differenzierten Aufgaben - also funktionale Eigenschaften
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Grundlegende funktionale Eigenschaften von Betriebssystemen:
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1. **Hardware-Abstraktion** (Anwendungen/Programmierern eine angenehme Ablaufumgebung auf Basis der Hardware bereitstellen)
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2. **Hardware-Multiplexing** (gemeinsame Ablaufumgebung zeitlich oder logisch getrennt einzelnen Anwendungen zuteilen)
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3. **Hardware-Schutz** (gemeinsame Ablaufumgebung gegen Fehler und Manipulation durch Anwendungen schützen)
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Nichtfunktionale Eigenschaften (Auswahl) von Betriebssystemen:
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- Laufzeiteigenschaften
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- Sparsamkeit und Effizienz
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- Robustheit
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- Verfügbarkeit
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- Sicherheit (Security)
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- Echtzeitfähigkeit
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- Adaptivität
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- Performanz
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- Evolutionseigenschaften
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- Wartbarkeit
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- Portierbarkeit
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- Offenheit
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- Erweiterbarkeit
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Klassifizierung: Nichtfunktionale Eigenschaften unterteilbar in:
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1. Laufzeiteigenschaften (execution qualities)
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- zur Laufzeit eines Systems beobachtbar
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- Beispiele: ,,security'' (Sicherheit), ,,usability'' (Benutzbarkeit), ,,performance''
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(Performanz), ...
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2. Evolutionseigenschaften (evolution qualities)
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- charakterisieren (Weiter-) Entwicklung- und Betrieb eines Systems
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- Beispiele: ,,testability'' (Testbarkeit), ,,extensibility'' (Erweiterbarkeit) usw.
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- liegen in statischer Struktur eines Softwaresystems begründet
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## Inhalte der Vorlesung
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Auswahl sehr häufiger NFE von Betriebssystemen:
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- Sparsamkeit und Effizienz
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- Robustheit
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- Verfügbarkeit
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- Sicherheit (Security)
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- Echtzeitfähigkeit
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- Adaptivität
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- Performanz
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Diskussion jeder Eigenschaft: (Bsp.: Echtzeitfähigkeit)
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- Motivation, Anwendungsgebiete, Begriffsdefinition(en) (Bsp.: Multimedia- und eingebettete Systeme)
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- Mechanismen und Abstraktionen des Betriebssystems (Bsp.: Fristen, Deadline-Scheduler)
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- unterstützende Betriebssystem-Architekturkonzepte (Bsp.: Mikrokernel)
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- ein typisches Beispiel-Betriebssystem (Bsp.: QNX)
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- Literaturliste
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# Sparsamkeit und Effizienz
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## Motivation
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Sparsamkeit (Arbeitsdefinition): Die Eigenschaft eines Systems, seine Funktion mit minimalem Ressourcenverbrauchauszuüben.
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Hintergrund: sparsamer Umgang mit einem oder mehreren Ressourcentypen = präziser: Effizienz bei Nutzung dieser Ressourcen
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Effizienz: Der Grad, zu welchem ein System oder eine seiner Komponenten seine Funktion mit minimalem Ressourcenverbrauch ausübt. (IEEE)
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Entwurfsentscheidungen für BS:
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1. Wie muss bestimmter Ressourcentyp verwaltet werden, um Einsparungen zu erzielen?
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2. Welche Erweiterungen/Modifikationen des Betriebssystems (z.B. neue Funktionen, Komponenten, ...) sind hierfür notwendig?
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Konkretisierung: Ressource, welche sparsam verwendet wird.
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Beispiele:
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- mobile Geräte: Sparsamkeit mit Energie
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- kleine Geräte, eingebettete Systeme:
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- Sparsamkeit mit weiteren Ressourcen, z.B. Speicherplatz
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- Betriebssystem (Kernel + User Space): geringer Speicherbedarf
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- optimale Speicherverwaltung durch Betriebssystem zur Laufzeit
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- Hardwareoptimierungen im Sinne der Sparsamkeit:
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- Baugrößenoptimierung(Platinen-und Peripheriegerätegröße)
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- Kostenoptimierung(kleine Caches, keine MMU, ...)
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- massiv reduzierte HW-Schnittstellen (E/A-Geräte, Peripherie, Netzwerk)
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Mobile und eingebettete Systeme (eine kleine Auswahl)
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- mobile Rechner-Endgeräte
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- Smartphone, Smartwatch
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- Laptop-/Tablet-PC
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- Weltraumfahrt und -erkundung
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- Automobile
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- Steuerung von Motor-und Bremssystemen
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- Fahrsicherheit
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- Insasseninformation (und –unterhaltung)
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- (teil-) autonomes Fahren
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- verteilte Sensornetze (WSN)
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- Chipkarten
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- Multimedia-und Unterhaltungselektronik
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- eBookReader
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- Spielkonsolen
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- Digitalkameras
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Beispiel: Weltraumerkundung
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- Cassini-Huygens (1997–2017)
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- Radionuklidbatterien statt Solarzellen
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- Massenspeicher: SSDs statt Magnetbänder
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- Rosetta (2004–2016)
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- 31 Monate im Energiesparmodus
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- Opportunity (2003–2019)
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- geplante Missionsdauer: 90 d
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- Missionsdauer insgesamt: >> 5000 d
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- Hayabusa (2003–2010)
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- Beschädigung der Energieversorgung
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- Energiesparmodus: um 3 Jahre verzögerte Rückkehr
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- Voyager 1 (1977 bis heute)
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- erste Flugphase: periodisch 20 Monate Standby, 20 Stunden Messungen
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- liefert seit 40 Jahren Daten
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## Energieeffizienz
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Hardwaremaßnahmen
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- zeitweiliges Abschalten/Herunterschalten momentan nicht benötigter
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Ressourcen, wie
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1. Laufwerke: CD/DVD, ..., Festplatte
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2. Hauptspeicherelemente
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3. (integrierte/externe) Peripherie: Monitor, E/A-Geräte, ...
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Betriebssystemmechanismen
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1. Dateisystem-E/A:energieeffizientes Festplatten-Prefetching(2.2.1)
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2. CPU-Scheduling: energieeffizientes Scheduling(2.2.2)
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3. Speicherverwaltung:minimale Leistungsaufnahme durchSpeicherzugriffe mittels Lokalitätsoptimierung [DGMB07]
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4. Netzwerk:energiebewusstes Routing
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5. Verteiltes Rechnen auf Multicore-Prozessoren: temperaturabhängige Lastverteilung
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6. ...
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### Energieeffiziente Dateizugriffe
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Hardwarebedingungen: Magnetplatten (HDD), Netzwerkgeräte, DRAM-ICs,... sparen nur bei relativ langen Inaktivitätsintervallen Energie.
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- Aufgabe: Erzeugen kurzer, intensiver Zugriffsmuster $\rightarrow$ lange Inaktivitätsintervalle (für alle Geräte mit geringem Energieverbrauch im Ruhezustand)
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- Beobachtung bei HDD-Geräten: i.A. vier Zustände mit absteigendem Energieverbrauch:
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1. Aktiv: einziger Arbeitszustand
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2. Idle (Leerlauf): Platte rotiert, aber Plattenelektronik teilweise abgeschaltet
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3. Standby: Rotation abgeschaltet
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4. Sleep: gesamte restliche Elektronik abgeschaltet
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- ähnliche, noch stärker differenzierte Zustände bei DRAM (vgl. [DGMB07] )
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Energiezustände beim Betrieb von Festplatten:
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- 
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- Schlussfolgerung: durch geringe Verlängerungen des idle - Intervalls kann signifikant der Energieverbrauch reduziert werden.
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#### Prefetching-Mechanismus
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- Prefetching („Speichervorgriff“, vorausschauendes Lesen) & Caching
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- Standard-Praxis bei moderner Datei-E/A
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- Voraussetzung: Vorwissen über benötigte Folge von zukünftigen Datenblockreferenzen (z.B. Blockadressen für bestimmte Dateien, gewonnen durch Aufzeichnung früherer Zugriffsmuster beim Start von Anwendungen -Linux: readahead syscall)
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- Ziel: Performanzverbesserungdurch Durchsatzerhöhung u. Latenzzeit-Verringerung
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- Idee: Vorziehen möglichst vieler E/A-Anforderungen an Festplatte + zeitlich gleichmäßige Verteilung der verbleibenden
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- Umsetzung: Caching (Zwischenspeichern) dieser vorausschauend gelesenen Blöcke in ungenutzten Hauptspeicherseitenrahmen ( pagecache )
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- Folge: Inaktivitätsintervalle überwiegend sehr kurz $\rightarrow$ Energieeffizienz ...?
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- Zugriffsoperation: (durch Anwendung)
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- access(x) ... greife (lesend/schreibend) auf den Inhalt von Festplattenblock x im Page Cache zu
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- Festplattenoperationen:
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- fetch(x) ... hole Block x nach einem access(x) von Festplatte
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- prefetch(x) ... hole Block x ohne access(x) von Festplatte
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- beide Operationen schreiben x in einen freien Platz des Festplattencaches; falls dieser voll ist ersetzen sie einen der Einträge gemäß fester Regeln $\rightarrow$ Teil der (Pre-) Fetching-Strategie
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- Beispiel für solche Strategien: Anwendung ...
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- mit Datenblock-Referenzstrom A, B, C, D, E, F, G, ...
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- mit konstanter Zugriffsdauer: 10 Zeiteinheiten je Blockzugriff
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- Cache-Kapazität: 3 Datenblöcke
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- Zeit zum Holen eines Blocks bei Cache-Miss: 1 Zeiteinheit
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- Beispiel: Traditionelles Prefetching
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- Fetch-on-demand-Strategie (kein vorausschauendes Lesen)
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- Strategie entsprechend Prefetching- Regeln nach Cao et al. [CFKL95] (= traditionelle Disk-Prefetching- Strategie)
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- traditionelle Prefetching-Strategie: bestimmt
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- wann ein Datenblock von der Platte zu holen ist (HW-Zustand aktiv )
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- welcher Block zu holen ist
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- welcher Block zu ersetzen ist
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- Regeln für diese Strategie:
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1. Optimales Prefetching: Jedes _prefetch_ sollte den nächsten Block im Referenzstrom in den Cache bringen, der noch nicht dort ist.
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2. Optimales Ersetzen: Bei jedem ersetzenden _prefetch_ sollte der Block überschrieben werden, der am spätesten in der Zukunft wieder benötigt wird.
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3. „Richte keinen Schaden an“: Überschreibe niemals Block A um Block B zu holen, wenn A vor B benötigt wird.
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4. Erste Möglichkeit: Führe nie ein ersetzendes _prefetch_ aus, wenn dieses schon vorher hätte ausgeführt werden können.
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- Energieeffizientes Prefetching
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- Optimale Ersetzungsstrategie und 3 unterschiedliche Prefetching-Strategien:
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- Fetch-on-demand-Strategie:
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- Laufzeit: 66 ZE für access(A) ... access(F) , 7 Cache-Misses
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- Disk-Idle-Zeit: 6 Intervalle zu je 10 ZE
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- Strategie entsprechend Prefetching-Regeln [CFKL95] (traditionelle Disk-Prefetching-Strategie):
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- Laufzeit: 61 ZE für access(A) ... access(F) , 1 Cache-Miss
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- Disk-Idle-Zeit: 5 Intervalle zu je 9 ZE und 1 Intervall zu 8 ZE (= 53 ZE)
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- Energieeffiziente Prefetching-Strategie, die versucht Länge der Disk-Idle-Intervalle zu maximieren:
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- gleiche Laufzeit und gleiche Anzahl Cache-Misses wie traditionelles Prefetching
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- Disk-Idle-Zeit: 2 Intervalle zu 27 bzw. 28 ZE (= 55 ZE)
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- Auswertung: Regeln für energieeffiziente Prefetching-Strategie nach Papathanasiou elal.: [PaSc04]
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1. Optimales Prefetching: Jedes _prefetch_ sollte den nächsten Block im Referenzstrom in den Cache bringen, der noch nicht dort ist.
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2. Optimales Ersetzen: Bei jedem ersetzenden _prefetch_ sollte der Block überschrieben werden, der am spätesten in der Zukunft wieder benötigt wird.
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3. „Richte keinen Schaden an“: Überschreibe niemals Block A um Block B zu holen, wenn A vor B benötigt wird.
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4. Maximiere Zugriffsfolgen: Führe immer dann nach einem _fetch_ oder _prefetch_ ein weiteres _prefetch_ aus, wenn Blöcke für eine Ersetzung geeignet sind. (i.S.v. Regel 3)
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5. Beachte Idle-Zeiten: Unterbrich nur dann eine Inaktivitätsperiode durch ein _prefetch_ , falls dieses sofort ausgeführt werden muss, um einen Cache-Miss zu vermeiden.
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Allgemeine Schlussfolgerungen
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1. Hardware-Spezifikation nutzen: Modi, in denen wenig Energie verbraucht wird
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2. Entwicklung von Strategien, die langen Aufenthalt in energiesparenden Modi ermöglichen , und dabei Leistungsparameter in vertretbarem Umfang reduzieren
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3. Implementieren dieser Strategien in Betriebssystemmechanismen zur Ressourcenverwaltung
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### Energieeffizientes Prozessormanagement
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Hardware-Gegebenheiten
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- z.Zt. meistgenutzte Halbleitertechnologie für Prozessor-Hardware: CMOS ( Complementary Metal Oxide Semiconductor)
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- Komponenten für Energieverbrauch: $P = P_{switching} + P_{leakage} + ...$
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- $P_{switching}$: für Schaltvorgänge notwendige Leistung
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- $P_{leakage}$: Verlustleistung durch verschiedene Leckströme
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- ...: weitere Einflussgrößen (technologiespezifisch)
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#### Hardwareseitige Maßnahmen
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Schaltleistung: $P_{switching}$
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- Energiebedarf kapazitiver Lade-u. Entladevorgänge während des Schaltens
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- für momentane CMOS-Technologie i.A. dominanter Anteil am Energieverbrauch
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- Einsparpotenzial: Verringerung von
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1. Versorgungsspannung (quadratische Abhängigkeit!)
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2. Taktfrequenz
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- Folgen:
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1. längere Schaltvorgänge
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2. größere Latenzzwischen Schaltvorgängen
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- Konsequenz: Energieeinsparung nur mit Qualitätseinbußen(direkt o. indirekt) möglich
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- Anpassung des Lastprofils ( Zeit-Last-Kurve? Fristen kritisch? )
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- Beeinträchtigung der Nutzererfahrung( Reaktivität kritisch? Nutzungsprofil? )
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Verlustleistung: $P_{leakage}$
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- Energiebedarf baulich bedingter Leckströme
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- Fortschreitende Hardware-Miniaturisierung $\Rightarrow$ zunehmender Anteil von $P_{leakage}$ an P
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- Beispielhafte Größenordnungen zum Einsparpotenzial:
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| Schaltkreismaße | Versorgungsspannung | $P_{leakage}/P$ |
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| --------------- | ------------------- | --------------- |
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| 180 nm | 2,5 V | 0, |
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| 70 nm | 0,7 V | 0, |
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| 22 nm | 0,4 V | > 0,5 |
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- Konsequenz: Leckströme kritisch für energiesparenden Hardwareentwurf
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#### Regelspielraum: Nutzererfahrung
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- Nutzererwartung: wichtigstes Kriterium zur (subjektiven) Bewertung von auf einem Rechner aktiven Anwendungen durch Nutzer $\rightarrow$ Nutzerwartung bestimmt Nutzererfahrung
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- Typ einer Anwendung
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- entscheidet über jeweilige Nutzererwartung
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1. Hintergrundanwendung (z.B. Compiler); von Interesse: Gesamt-Bearbeitungsdauer, Durchsatz
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2. Echtzeitanwendung(z.B. Video-Player, MP3-Player); von Interesse: „flüssiges“ Abspielen von Video oder Musik
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3. Interaktive Anwendung (z.B. Webbrowser); von Interesse: Reaktivität, d.h. keine (wahrnehmbare) Verzögerung zwischen Nutzer-Aktion und Rechner-Reaktion
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- Insbesondere kritisch: Echtzeitanwendungen, interaktive Anwendungen
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Reaktivität
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- Reaktion von Anwendungen
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- abhängig von sog. Reaktivität des Rechnersystems ≈ durchschnittliche Zeitdauer, mit der Reaktion eines Rechners auf eine (Benutzerinter-) Aktion erfolgt
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- Reaktivität: von Reihe von Faktoren abhängig, z.B.:
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1. von **Hardware** an sich
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2. von **Energieversorgung** der Hardware (wichtig z.B. Spannungspegel an verschiedenen Stellen)
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3. von **Software-Gegebenheiten** (z.B. Prozess-Scheduling, Speichermanagement, Magnetplatten-E/A-Scheduling, Vorgänge im Fenstersystem, Arten des Ressourcen-Sharing usw.)
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Zwischenfazit: Nutzererfahrung
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- bietet Regelspielraum für Hardwareparameter ( $\rightarrow$ Schaltleistung) $\rightarrow$ Versorgungsspannung, Taktfrequenz
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- Betriebssystemmechanismen zum energieeffizienten Prozessormanagement müssen mit Nutzererfahrung(jeweils erforderlicher Reaktivität) ausbalanciert werden (wie solche Mechanismen wirken: 2.2.3)
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- Schnittstelle zu anderen NFE:
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- Echtzeitfähigkeit
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- Performanz
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- Usability
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- ...
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#### Energieeffizientes Scheduling
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- so weit besprochen: Beschränkung des durchschnittlichen Energieverbrauchs eines Prozessors
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- offene Frage zum Ressourcenmultiplexing: Energieverbrauch eines Threads/Prozesses?
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- Scheduling-Probleme beim Energiesparen:
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1. Fairness (der Energieverteilung)?
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2. Prioritätsumkehr?
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- Beispiel: Round Robin (RR) mit Prioritäten (Hoch, Mittel, Niedrig)
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- Problem 1: Unfaire Energieverteilung
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- Beschränkung des Energieverbrauchs (durch Qualitätseinbußen, schlimmstenfalls Ausfall)ab einem oberen Schwellwert $E_{max}$
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- Problem: energieintensive Threads behindern alle nachfolgenden Threads trotz gleicher Priorität $\rightarrow$ Fairnessmaß von RR (gleiche Zeitscheibenlänge T ) untergraben
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- 
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- Problem 2: energieintensive Threads niedrigerer Priorität behindern später ankommende Threads höherer Priorität
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- 
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Energiebewusstes RR: Fairness
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- Begriffe:
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- $E_i^{budget}$ ... Energiebudget von $t_i$
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- $E_i^{limit}$ ... Energielimit von $t_i$
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- $P_{limit}$ ... Leistungslimit: maximale Leistungsaufnahme [Energie/Zeit]
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- $T$ ... resultierende Zeitscheibenlänge
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- Strategie 1: faire Energieverteilung (einheitliche Energielimits)
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- 
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- $1\leq i\leq 4: E_i^{limit} = P_{limit}* T$
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- (Abweichungen = Wichtung der Prozesse $\rightarrow$ bedingte Fairness)
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Energiebewusstes RR: Reaktivität
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- faire bzw. gewichtete Aufteilung begrenzter Energie optimiert Energieeffizienz
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- Problem: lange, wenig energieintensive Threads verzögern Antwort-und Wartezeiten kurzer, energieintensiver Threads
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- Lösung im Einzelfall: Wichtung per $E_i^{limit}$
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- globale Reaktivität ( $\rightarrow$ Nutzererfahrung bei interaktiven Systemen) ...?
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- Strategie 2: maximale Reaktivität ( $\rightarrow$ klassisches RR)
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- 
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Energiebewusstes RR: Reaktivität und Fairness
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- Problem: sparsame Threads werden bestraft durch Verfallen des ungenutzten Energiebudgets
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- Idee: Ansparen von Energiebudgets $\rightarrow$ mehrfache Ausführung eines Threads innerhalb einer Scheduling-Periode
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- Strategie 3: Reaktivität, dann faire Energieverteilung
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- 
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##### Implementierungsfragen
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- Scheduling-Zeitpunkte?
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- welche Accounting-Operationen (Buchführung über Budget)?
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- wann Accounting-Operationen?
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- wann Verdrängung?
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- Datenstrukturen?
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- ... im Scheduler $\rightarrow$ Warteschlange(n)?
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- ... im Prozessdeskriptor?
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- Kosten ggü. klassischem RR? (durch Prioritäten...?)
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- Pro:
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- Optimierung der Energieverteilung nach anwendungsspezifischen Schedulingzielen( $\rightarrow$ Strategien)
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- Berücksichtigung von prozessspezifischen Energieverbrauchsmustern möglich:fördert Skalierbarkeit i.S.v. Lastadaptivität, indirekt auch Usability ( $\rightarrow$ Nutzererfahrung)
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- Kontra:
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- zusätzliche sekundäre Kosten: Energiebedarf des Schedulers, Energiebedarf zusätzlicher Kontextwechsel, Implementierungskosten (Rechenzeit, Speicher)
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- Voraussetzung hardwareseitig: Monitoring des Energieverbrauchs (erforderliche/realisierbare Granularität...? sonst: Extrapolation?)
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- **generelle Alternative:** energieintensive Prozesse verlangsamen $\rightarrow$ Regelung der CPU-Leistungsparameter (Versorgungsspannung) (auch komplementär zum Schedulingals Maßnahme nach Energielimit-Überschreitung)
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- Beispiel: Synergie nichtfunktionaler Eigenschaften
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- Performanz nur möglich durch Parallelität $\rightarrow$ Multicore-Hardware
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- Multicore-Hardware nur möglich mit Lastausgleich und Lastverteilungauf mehrere CPUs
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- dies erfordert ebenfalls Verteilungsstrategien: „Energy-aware Scheduling“ (Linux-Strategie zur Prozessorallokation -nicht zeitlichem Multiplexing!)
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### Systemglobale Energieeinsparungsmaßnahmen
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- Traditionelle Betriebssysteme: Entwurf so, dass zu jedem Zeitpunkt Spitzen-Performanzangestrebt
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- Beobachtungen:
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- viele Anwendungen benötigen keine Spitzen-Performanz
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- viele Hardware-Komponenten verbringen Zeit in Leerlaufsituationen bzw. in Situationen, wo keine Spitzen-Performanz erforderlich
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- Konsequenz (besonders für mobile Systeme) :
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- Hardware mit Niedrigenergiezuständen(Prozessoren und Magnetplattenlaufwerke, aber auch DRAM, Netzwerkschnittstellen, Displays, ...)
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- somit kann Betriebssystem **Energie-Management** realisieren
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#### Hardwaretechnologien
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- DPM: Dynamic Power Management
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- versetzt leerlaufende/unbenutzte Hardware-Komponenten selektiv in Zustände mit niedrigem Energieverbrauch
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- Zustandsübergänge durch Power-Manager (in Hardware) gesteuert, dem bestimmte _DPM-_ Strategie (Firmware) zugrunde liegt, um gutes Verhältnis zwischen Performanz/Reaktivität und Energieeinsparung zu erzielen
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- DVS: Dynamic Voltage Scaling
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- effizientes Verfahren zur dynamischen Regulierungvon Taktfrequenz gemeinsammit Versorgungsspannung
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- Nutzung quadratischer Abhängigkeitder dynamischen Leistung von Versorgungsspannung
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- Steuerung/Strategien: Softwareunterstützungnotwendig!
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Dynamisches Energiemanagement (DPM)- Strategien (Klassen) bestimmt, wann und wie lange eine Hardware-Komponente sich in Energiesparmodusbefinden sollte
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- Greedy: Hardware-Komponente sofort nach Erreichen des Leerlaufs in Energiesparmodus, „Aufwecken“ durch neue Anforderung
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- Time-out: Energiesparmodus erst nachdem ein definiertes Intervall im Leerlauf, „Aufwecken“ wie bei Greedy-Strategien
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- Vorhersage: Energiesparmodus sofort nach Erreichen des Leerlaufs, wenn Heuristik vorhersagt,dass Kosten gerechtfertigt
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- Stochastisch: Energiesparmodus auf Grundlage eines stochastischen Modells
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Spannungsskalierung (DVS)
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- Ziel: Unterstützung von DPM-Strategien durch Maßnahmen auf Ebene von Compiler, Betriebssystem und Applikationen:
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- **Compiler**
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- kann Informationen zur Betriebssystem-Unterstützung bezüglich Spannungs-Einstellung in Anwendungs-Code einstreuen,
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- damit zur Laufzeit Informationen über jeweilige Arbeitslast verfügbar
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- **Betriebssystem (prädiktives Energiemanagement)**
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- kann Benutzung verschiedener Ressourcen (Prozessor usw.) beobachten
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- kann darüber Vorhersagen tätigen
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- kann notwendigen Performanzbereich bestimmen
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- **Anwendungen**
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- können Informationen über jeweils für sie notwendige Performanz liefern
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- $\rightarrow$ Kombination mit energieefizientemScheduling!
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## Speichereffizienz
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- ... heißt: Auslastung des verfügbaren Speichers
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- oft implizit: Hauptspeicherauslastung (memoryfootprint)
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- besonders für kleine/mobile Systeme: Hintergrundspeicherauslastung
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- Maße zur Konkretisierung:
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- zeitliche Dimension: Maximum vs. Summe genutzten Speichers?
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- physischer Speicherverwaltung? $\rightarrow$ Belegungsanteil pAR
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- virtuelle Speicherverwaltung? $\rightarrow$ Belegungsanteil vAR
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- Konsequenzen für Ressourcenverwaltung durch BS:
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- Taskverwaltung (Accounting, Multiplexing, Fairness, ...)
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- Programmiermodell, API (besonders: dynamische Speicherreservierung)
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- Sinnfrage und ggf. Strategien virtueller Speicherverwaltung (VMM)
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- Konsequenzen für Betriebssystem selbst:
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- minimaler Speicherbedarfdurch Kernel
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- minimale Speicherverwaltungskosten (durch obige Aufgaben)
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### Hauptspeicherauslastung
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- 
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Problem: externe Fragmentierung
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- 
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- Lösungen:
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- First Fit, Best Fit, WorstFit, Buddy
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- Relokation
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- Kompromissloser Weg: kein Multitasking!
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Problem: interne Fragmentierung
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- 
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- Lösung:
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- Seitenrahmengröße verringern
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- Tradeoff: dichter belegte vAR $\rightarrow$ größere Datenstrukturen für Seitentabellen!
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- direkter Einfluss des Betriebssystems auf Hauptspeicherbelegung:
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- $\rightarrow$ Speicherbedarf des Kernels
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- statische(Minimal-) Größe des Kernels (Anweisungen + Daten)
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- dynamischeSpeicherreservierung durch Kernel
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- bei Makrokernel: Speicherbedarf von Gerätecontrollern (Treibern)!
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weitere Einflussfaktoren: Speicherverwaltungskosten
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- VMM: Seitentabellengröße $\rightarrow$ Mehrstufigkeit
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- Metainformationen über laufende Programme: Größe von Taskkontrollblöcken( Prozess-/Threaddeskriptoren ...)
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- dynamische Speicherreservierung durch Tasks
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##### Beispiel 1: sparsam
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Prozesskontrollblock (PCB, Metadatenstruktur des Prozessdeskriptors) eines kleinen Echtzeit-Kernels („DICK“):
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```cpp
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// Process Control Block (PCB)
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struct pcb {
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||
char name[MAXLEN +1]; // process name
|
||
proc (*addr)(); // first instruction
|
||
int type; // process type
|
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int state; // process state
|
||
long dline; // absolute deadline
|
||
int period; // period
|
||
int prt; // priority
|
||
int wcet; // worst-case execution time
|
||
float util; // processor utilization
|
||
int *context;
|
||
proc next;
|
||
proc prev;
|
||
};
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||
```
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||
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##### Beispiel 2: eher nicht sparsam
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||
Linux Prozesskontrollblock (taskstruct):
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||
```cpp
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||
struct task_struct {
|
||
volatile long state; /* - 1 unrunnable, 0 runnable, >0 stopped */
|
||
void *stack;
|
||
atomic_t usage;
|
||
unsigned int flags; /* per process flags, defined below */
|
||
unsigned int ptrace;
|
||
#ifdef CONFIG_SMP
|
||
struct llist_node wake_entry;
|
||
int on_cpu;
|
||
#endif
|
||
int on_rq;
|
||
// SCHEDULING INFORMATION
|
||
int prio, static_prio, normal_prio;
|
||
unsigned int rt_priority;
|
||
const struct sched_class *sched_class;
|
||
// Scheduling Entity
|
||
struct sched_entity se;
|
||
struct sched_rt_entity rt;
|
||
#ifdef CONFIG_CGROUP_SCHED
|
||
struct task_group *sched_task_group;
|
||
#endif
|
||
#ifdef CONFIG_PREEMPT_NOTIFIERS
|
||
struct hlist_head preempt_notifiers; /* list of struct preempt_notifier */
|
||
#endif
|
||
unsigned char fpu_counter;
|
||
#ifdef CONFIG_BLK_DEV_IO_TRACE
|
||
unsigned int btrace_seq;
|
||
#endif
|
||
unsigned int policy;
|
||
cpumask_t cpus_allowed;
|
||
#ifdef CONFIG_PREEMPT_RCU
|
||
int rcu_read_lock_nesting;
|
||
char rcu_read_unlock_special;
|
||
struct list_head rcu_node_entry;
|
||
struct rcu_node *rcu_blocked_node;
|
||
#endif /* #ifdef CONFIG_TREE_PREEMPT_RCU */
|
||
#ifdef CONFIG_RCU_BOOST
|
||
struct rt_mutex *rcu_boost_mutex;
|
||
#endif /* #ifdef CONFIG_RCU_BOOST */
|
||
#if defined(CONFIG_SCHEDSTATS) || defined(CONFIG_TASK_DELAY_ACCT)
|
||
struct sched_info sched_info;
|
||
#endif
|
||
struct list_head tasks;
|
||
#ifdef CONFIG_SMP
|
||
struct plist_node pushable_tasks;
|
||
#endif
|
||
// virtual address space reference
|
||
struct mm_struct *mm, *active_mm;
|
||
#ifdef CONFIG_COMPAT_BRK
|
||
unsigned brk_randomized:1;
|
||
#endif
|
||
#if defined(SPLIT_RSS_COUNTING)
|
||
struct task_rss_stat rss_stat;
|
||
#endif
|
||
/* task state */
|
||
int exit_state;
|
||
int exit_code, exit_signal;
|
||
int pdeath_signal; /* The signal sent when the parent dies */
|
||
unsigned int jobctl; /* JOBCTL_*, siglock protected */
|
||
unsigned int personality;
|
||
unsigned did_exec:1;
|
||
unsigned in_execve:1;/* Tell the LSMs that the process is doing an * execve */
|
||
unsigned in_iowait:1;
|
||
/* Revert to default priority/policy when forking */
|
||
unsigned sched_reset_on_fork:1;
|
||
unsigned sched_contributes_to_load:1;
|
||
#ifdef CONFIG_GENERIC_HARDIRQS
|
||
/* IRQ handler threads */
|
||
unsigned irq_thread;
|
||
#endif
|
||
pid_t pid;
|
||
pid_t tgid;
|
||
#ifdef CONFIG_CC_STACKPROTECTOR
|
||
/* Canary value for the -fstack-protector gcc feature */
|
||
unsigned long stack_canary;
|
||
#endif
|
||
// Relatives
|
||
struct task_struct __rcu *real_parent; /* real parent process */
|
||
struct task_struct __rcu *parent; /* recipient of SIGCHLD, wait4() reports */
|
||
/* children/sibling forms the list of my natural children */
|
||
struct list_head children; /* list of my children */
|
||
struct list_head sibling; /* linkage in my parent's children list */
|
||
struct task_struct *group_leader; /* threadgroup leader */
|
||
struct list_head ptraced;
|
||
struct list_head ptrace_entry;
|
||
/* PID/PID hash table linkage. */
|
||
struct pid_link pids[PIDTYPE_MAX];
|
||
struct list_head thread_group;
|
||
struct completion *vfork_done; /* for vfork() */
|
||
int __user *set_child_tid;
|
||
...
|
||
unsigned long timer_slack_ns;
|
||
unsigned long default_timer_slack_ns;
|
||
struct list_head *scm_work_list;
|
||
#ifdef CONFIG_FUNCTION_GRAPH_TRACER
|
||
/* Index of current stored address in ret_stack */
|
||
int curr_ret_stack;
|
||
/* Stack of return addresses for return function tracing */
|
||
struct ftrace_ret_stack *ret_stack;
|
||
/* time stamp for last schedule */
|
||
unsigned long long ftrace_timestamp;
|
||
...
|
||
```
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||
### Hintergrundspeicherauslastung
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||
Einflussfaktoren des Betriebssystems:
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- statische Größe des Kernel-Images, welches beim Bootstrapping gelesen wird
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- statische Größe von Programm-Images (Standards wie ELF)
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- statisches vs. dynamisches Einbinden von Bibliotheken: Größe von Programmdateien
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||
- VMM: Größe des Auslagerungsbereichs (inkl. Teilen der Seitentabelle!) für Anwendungen
|
||
- Modularisierung (zur Kompilierzeit) des Kernels: gezielte Anpassung an Einsatzdomäne möglich
|
||
- Adaptivität (zur Kompilier-und Laufzeit) des Kernels: gezielte Anpassung an sich ändernde Umgebungsbedingungen möglich ($\rightarrow$ Cassini-Huygens-Mission)
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# Robustheit und Verfügbarkeit
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# Sicherheit
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# Echtzeitfähigkeit
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# Adaptivität
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# Performanz und Parallelität
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# Zusammenfassung
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||
# Literatur
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||
- NFE in Betriebssystemen
|
||
- Eeles, Peter; Cripps, Peter: The Process of Software Architecting
|
||
- Funktionale Eigenschaften eines Betriebssystem
|
||
- Tanebaum, Andrews; Bos, Herbert: Modern Operating Systems
|
||
- Tanebaum, Andrews; Woodhull, Alberts: Operating Systems Design and Implementation
|
||
- Stallings, William: Operating Systems: Internals and Design Principles
|
||
- Energieeffizienz
|
||
- GUPTA, RAJESHK.; IRANI, SANDY; SHUKLA, SANDEEPK.; SHUKLA, SANDEEPK.: Formal Methods for Dynamic Power Management
|
||
- RANGANATHAN, PARTHASARATHY: Recipe for efficiency: principles of power-aware computing
|
||
- SIMUNIC, TAJANA; BENINI, LUCA; GLYNN, PETER; DEMICHELI, GIOVANNI: Dynamic Power Management for Portable Systems
|
||
- Effiziente Hauptspeicherverwaltung
|
||
- DINIZ, BRUNO; GUEDES, DORGIVAL; MEIRA, WAGNER, JR.; BIANCHINI, RICARDO: Limiting the Power Consumption of Main Memory
|
||
- Traditionelles Festplatten-Prefetching
|
||
- CAO, PEI; FELTEN, EDWARDW.; KARLIN, ANNAR.; LI, KAI: A Study ofIntegrated Prefetching and Caching Strategies
|
||
- Effizienter Betrieb von Festplatten
|
||
- PAPATHANASIOU, ATHANASIOSE.; SCOTT, MICHAELL.: Energy Efficient Prefetching and Caching
|
||
- Energieeffizientes Scheduling
|
||
- KLEE, CHRISTOPH: Design and Analysis of Energy-Aware Scheduling Policies
|
||
- Energieeffiziente Betriebssysteme
|
||
- LANG, CLEMENS: Components for Energy-Efficient Operating Systems
|
||
- YAN, LE; ZHONG, LIN; JHA, NIRAJK.: Towards a Responsive, Yet Power-efficient, Operating System: A Holistic Approach
|
||
- YAN, LE; ZHONG, LIN; JHA, NIRAJK.: User-perceived Latency Driven Voltage Scaling for Interactive Applications
|
||
- Eingebettete Systeme
|
||
- MANLEY, JOHNH.: Embedded Systems, MARCINIAK, J. J.(Hrsg.)
|
||
- TinyOS
|
||
- KELLNER, SIMON; BELLOSA, FRANK: Energy Accounting Support in TinyOS
|
||
- KELLNER, SIMON: Flexible Online Energy Accounting in TinyOS |