Wahrscheinlichkeitsverteilungen
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								Stochastik.md
									
									
									
									
									
								
							| @ -74,10 +74,10 @@ author: Wieerwill | ||||
| ## Vierfeldertafel | ||||
| Alle vier Felder zusammen entsprechen dem Ergebnisraum $\Omega$ | ||||
| 
 | ||||
| | $\Omega$  | $B$             | $\bar{B}$           | | ||||
| | --        | --              | --                  | | ||||
| | $A$       | $A\cap B$       | $A\cap \bar{B}$     | | ||||
| | $\bar{A}$ | $\bar{A}\cap B$ | $\bar{A}\cap\bar{B}$| | ||||
| | $\Omega$  | $B$             | $\bar{B}$            | | ||||
| | --------- | --------------- | -------------------- | | ||||
| | $A$       | $A\cap B$       | $A\cap \bar{B}$      | | ||||
| | $\bar{A}$ | $\bar{A}\cap B$ | $\bar{A}\cap\bar{B}$ | | ||||
| 
 | ||||
| 
 | ||||
| ## Absolute Häufigkeit | ||||
| @ -150,25 +150,166 @@ Die Summe der Wahrscheinlichkeiten auf den Ästen, die von einem Verzweigungspun | ||||
|     - Durch eine kleine Modifikation des Zählers und des Nenners gelangen wir schließlich zur Formel für eine Kombination mit Wiederholung | ||||
|     - $\frac{(n+k-1)!}{(n-1)!*k!} = \binom{n+k-1}{k}$ | ||||
| 
 | ||||
| | | | Menge | Reihenfolge | | ||||
| | -- | -- | -- | -- | | ||||
| | Permutation ohne Wiederholung | $n!$ | n aus n | beachtet | | ||||
| | Permutation mit Wiederholung | $\frac{n!}{k_1!*k_2!*...}$ | n aus n | beachtet | | ||||
| | Variation ohne Wiederholung | $\frac{n!}{(n-k)!}$ | k aus n | beachtet | | ||||
| | Variation mit Wiederholung | $n^k$ | k aus n | beachtet | | ||||
| | Kombination ohne Wiederholung | $\binom{n}{k}$ | k aus n | nicht beachtet | | ||||
| | Kombination mit Wiederholung | $\binom{n+k-1}{k}$ | k aus n | nicht beachtet | | ||||
| |                               |                            | Menge   | Reihenfolge    | | ||||
| | ----------------------------- | -------------------------- | ------- | -------------- | | ||||
| | Permutation ohne Wiederholung | $n!$                       | n aus n | beachtet       | | ||||
| | Permutation mit Wiederholung  | $\frac{n!}{k_1!*k_2!*...}$ | n aus n | beachtet       | | ||||
| | Variation ohne Wiederholung   | $\frac{n!}{(n-k)!}$        | k aus n | beachtet       | | ||||
| | Variation mit Wiederholung    | $n^k$                      | k aus n | beachtet       | | ||||
| | Kombination ohne Wiederholung | $\binom{n}{k}$             | k aus n | nicht beachtet | | ||||
| | Kombination mit Wiederholung  | $\binom{n+k-1}{k}$         | k aus n | nicht beachtet | | ||||
| 
 | ||||
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 | ||||
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 | ||||
| ## Laplace Expriment | ||||
| > Ein Zufallsexperiment heißt Laplace-Experiment, wenn alle Elementarereignisse die gleiche Wahrscheinlichkeit besitzen. $P(E)=\frac{|E|}{|\Omega|}$ | ||||
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 | ||||
| $\Omega$ sei eindlich und $P(\omega)=\frac{1}{\Omega} \rightarrow$ Laplace-Verteilung oder diskrete Gleichverteilung $\rightarrow$ für $A \subseteq \Omega: P(A)=\sum_{\omega \in A} P(\omega)=\frac{*A}{*\Omega}=\frac{\text{Anzahl "günstige" Ausgänge"}}{\text{Anzahl "alle" Ausgänge}}$  | ||||
| $\Omega$ sei endlich und $P(\omega)=\frac{1}{\Omega} \rightarrow$ Laplace-Verteilung oder diskrete Gleichverteilung $\rightarrow$ für $A \subseteq \Omega: P(A)=\sum_{\omega \in A} P(\omega)=\frac{*A}{*\Omega}=\frac{\text{Anzahl "günstige" Ausgänge"}}{\text{Anzahl "alle" Ausgänge}}$  | ||||
| 
 | ||||
| Vorgehen: Laplace Wahrscheinlichkeit | ||||
| 1. Anzahl aller überhaupt möglichen Elementarereignisse berechnen | ||||
| 2. Anzahl der Elementarereignisse berechnen, bei denen E eintritt | ||||
| 3. Laplace Wahrscheinlichkeit berechnen | ||||
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 | ||||
| > Satz von de Moivre-Laplace: Für eine binomialverteilte Zufallsgröße X mit den Parametern n und p sowie reelle Zahlen a und b gilt $P(a\leq X \leq b)= \int_{a-0,5}^{b+0,5} \varphi_{\mu_i \delta} (x) dx_i$ wobei $\mu = n*p$ und $\delta?\sqrt{n*p*(1-p)}$ ist. | ||||
| 
 | ||||
| ## Stochastische Unabhängigkeit | ||||
| > Zwei Ereignisse A und B sind stochastisch unabhängig, wenn das Eintreten des einen Ereignisses das Eintreten des anderen Ereignisses nicht beeinflusst. | ||||
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 | ||||
| Bsp:  | ||||
| - Ziehen mit Zurücklegen (unabhängig): Die Wahrscheinlichkeit des Eintretens von A im 2. Zug ist unabhängig davon, ob im 1. Zug das Ereignis B oder $\bar{B}$ eintritt. In beiden Fällen ist die Wahrscheinlichkeit gleich P(A). | ||||
| - Ziehen ohne Zurücklegen (anhängig): Die Wahrscheinlichkeit des Eintretens von A im 2. Zug ist abhängig davon, ob im 1. Zug das Ereignis B oder $\bar{B}$ eintritt: | ||||
| $P_B(A)$ ist die Wahrscheinlichkeit von A unter der Bedingung, dass B eingetreten ist. $P_{\bar{B}}(A)$ ist die Wahrscheinlichkeit von A unter der Bedingung, dass $\bar{B}$ eingetreten ist. | ||||
| 
 | ||||
| Zwei Ereignisse A und B heißen (stochastisch) unabhängig, wenn gilt: $P(A \cap B)=P(A)*P(B)$. Wenn die Ereignisse A und B unabhängig sind, dann sind dies auch $\bar{A}$ und B, A und $\bar{B}$ sowie $\bar{A}$ und $\bar{B}$. | ||||
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 | ||||
| Bei stochastischer Unabhängigkeit zweier Ereignisse hat jeder in die gleiche Richtung zeigende Ast in einem Baumdiagramm die gleiche Wahrscheinlichkeit. | ||||
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 | ||||
| Bei stochastischer Unabhängigkeit zweier Ereignisse ist die Wahrscheinlichkeit eines Feldes in der Vierfeldertafel gleich dem Produkt der Wahrscheinlichkeiten der zugehörigen Zeile und der zugehörigen Spalte. | ||||
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 | ||||
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 | ||||
| ## Bedingte Wahrscheinlichkeiten | ||||
| $A,B \subseteq \Omega$ mit $P(B)> 0$; man beobachtet, dass B eintritt | ||||
| 
 | ||||
| $P_B(A)$ ist die Wahrscheinlichkeit von A unter der Bedingung, dass B eingetreten ist; häufig schreibt man auch $P(A|B)$. | ||||
| die bedingte Wahrscheinlichkeit von "A gegeben B": $P(A|B)=\frac{P(A \cap B)}{P(B)}$ | ||||
| 
 | ||||
| $A,B \subseteq \Omega$ mit $P(B)> 0$; man beobachtet, dass B eintritt nachdem A eingetreten ist. | ||||
| 
 | ||||
| die totale Wahrscheinlichkeit: $P(A)=\sum_{i=1}^n P(A|B_i)P(B_i)$ | ||||
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 | ||||
| ### Multiplikationssatz | ||||
| Die Wahrscheinlichkeit eines Elementarereignisses ist gleich dem Produkt der Wahrscheinlichkeiten des zugehörigen Pfades. | ||||
| 
 | ||||
| Bsp: $P(A\cap B)= P(B)*P_B(A)$ | ||||
| 
 | ||||
| ### Totale Wahrscheinlichkeit | ||||
| Die Wahrscheinlichkeit eines Ereignisses ist gleich der Summe der Wahrscheinlichkeiten aller Pfade, die zu diesem Ereignis führen. | ||||
| 
 | ||||
| Satz der totalen Wahrscheinlichkeit für zwei Ereignisse A und B:  | ||||
| Bsp: $P(A) = P(A\cap B) + P(A\cap \bar{B}) = P(B)*P_B(A)+P(\bar{B})*P_{\bar{B}}(A)$ | ||||
| 
 | ||||
| ### Satz von Bayes | ||||
| Der Satz von Bayes erlaubt das Umkehren von Schlussfolgerungen: | ||||
| Man geht von einem bekannten Wert $P_A(B)$ aus, mit dessen Hilfe man $P_B(A)$ berechnet. | ||||
| 
 | ||||
| Um die Formel für die Berechnung von $P_A(B)$ aus $P_B(A)$ zu erhalten, müssen wir zwei Baumdiagramme mit unterschiedlichem Ablauf miteinander verknüpfen. Nach dem Multiplikationssatz gilt: $P(A\cap B)=P(B)*P_B(A)$. Nach $P_B(A)$ aufgelöst gilt $P_B(A)=\frac{P(A\cap B)}{P(B)}$. Nach dem zweiten Multiplikationssatz gilt $P(A\cap B)=P(A)*P_A(B)$. Einsetzten der Formel in die erste Abbildung: $P_B(A)=\frac{P(A\cap B)}{P(B)} \Rightarrow P(A\cap B)=P(A)*P_A(B)$. daraus erhält man den Satz von Bayes $P_B(A)=\frac{P(A)*P_A(B)}{P(B)}$ | ||||
| 
 | ||||
| Satz von Bayes: $P_B(A)=\frac{P(A)*P_A(B)}{P(B)}=\frac{P(A)*P_A(B)}{P(A)*P_A(B)+P(\bar{A})*P_{\bar{A}}(B) }$ | ||||
| 
 | ||||
| ## Zufallsvariable | ||||
| Eine Funktion X, die jedem Ergebnis $\omega$ des Ergebnisraum $\Omega$ genau eine Zahl x der Menge der reelen Zahlen $\R$ zuordnet, heißt Zufallsvariable.  | ||||
| Kurz $X:\Omega\rightarrow\R$  | ||||
| Veranschaulicht: Eine Zufallsvariable ordnet jedem $\omega_i$ aus $\Omega$ genau ein $x_i$ aus $\R$ zu. | ||||
| 
 | ||||
| Es gibt drei Möglichkeiten, eine (diskrete) Zufallsvariable darzustellen: | ||||
| 1. als Wertetabelle | ||||
| 2. als abschnittsweise definierte Funktion | ||||
| 3. als Mengendiagramm | ||||
| 
 | ||||
| ### Diskrete Zufallsvariable | ||||
| Eine Zufallsvariable X wird als diskret bezeichnet, wenn sie nur endlich viele oder abzählbar unendlich viele Werte annimmt. | ||||
| 
 | ||||
| 1. Bsp: X:=„Anzahl Würfe, bis zum ersten Mal 6 erscheint“ -> unendliche Wertemenge, die jedoch abzählbar ist | ||||
| 2. Bsp: X:=„Anzahl defekter Artikel in einer Stichprobe“ -> endliche Wertemenge | ||||
| 
 | ||||
| Diskrete Zufallsvariablen entstehen meist durch einen Zählvorgang. | ||||
| 
 | ||||
| Diskrete Wahrscheinlichkeitsverteilung: Eine Wahrscheinlichkeitsverteilung gibt an, wie sich die Wahrscheinlichkeiten auf die möglichen Werte einer Zufallsvariablen verteilen. | ||||
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 | ||||
| Erwartungswert :$\mu_x =E(X)=\sum_i x_i*P(X=x_i)$\\ | ||||
| Varianz: $\omega^2_X = Var(X) = \sum_i(x_i-\mu_X)^2 *P(X=x_i)$\\ | ||||
| Standardabweichung: $\omega_X = \sqrt{Var(x)}$ | ||||
| 
 | ||||
| ### Stetige Zufallsvariable | ||||
| Eine Zufallsvariable X wird als stetig bezeichnet, wenn sie überabzählbar unendlich viele Werte annimmt. | ||||
| 
 | ||||
| 1. Bsp: X:=„Gewicht einer zufällig ausgewählten Person“ -> unendliche Wertemenge, die nicht abzählbar ist | ||||
| 2. Bsp X:=„Geschwindigkeit eines an einer Radarkontrolle vorbeifahrenden Autos“ -> unendliche Wertemenge, die nicht abzählbar ist | ||||
| 
 | ||||
| Stetige Zufallsvariablen entstehen meist durch einen Messvorgang. | ||||
| 
 | ||||
| Erwartungswert: $\mu_X= E(X)=\int_{-\infty}^{\infty} x*f(x)dx$\\ | ||||
| Varianz: $\omega_X^2 =Var(X) = \int_{-\infty}^{\infty} (x-\mu_X)^2 *f(x)dx$\\ | ||||
| Standardabweichung: $\omega_X= \sqrt{Var(X)}$ | ||||
| 
 | ||||
| ## Wahrscheinlichkeitsverteilung | ||||
| Eine Wahrscheinlichkeitsverteilung gibt an, wie sich die Wahrscheinlichkeiten auf die möglichen Werte einer Zufallsvariablen verteilen. | ||||
| 
 | ||||
| Eine Wahrscheinlichkeitsverteilung lässt sich entweder | ||||
| - durch die Verteilungsfunktion oder | ||||
| - die Wahrscheinlichkeitsfunktion (bei diskreten Zufallsvariablen) | ||||
| - bzw. die Dichtefunktion (bei stetigen Zufallsvariablen) | ||||
| vollständig beschreiben. | ||||
| 
 | ||||
| ### Wahrscheinlichkeitsfunktion | ||||
| Die Wahrscheinlichkeitsfunktion ist ein Hilfsmittel zur Beschreibung einer diskreten Wahrscheinlichkeitsverteilung.  | ||||
| Eine Funktion f, die jedem x einer Zufallsvariablen X genau ein p aus [0;1] zuordnet, heißt Wahrscheinlichkeitsfunktion. Kurz: $f:x\rightarrow p$ | ||||
| 
 | ||||
| $P(X=x)$ gibt die Wahrscheinlichkeit dafür an, dass die Zufallsgröße X den Wert x annimmt. | ||||
| 
 | ||||
| Die Wahrscheinlichkeitsfunktion f der Zufallsvariablen X gibt die Wahrscheinlichkeiten für die möglichen Realisationen von X an: $f(x)=P(X=x)= \begin{cases} p_i \text{für } x=x_i (i=1,2,...,n) \\ 0 \text{sonst} \end{cases}$ | ||||
| Für die Summe der Wahrscheinlichkeiten gilt $\sum_{i=1}^n p_i=1$ | ||||
| 
 | ||||
| ### Dichtefunktion | ||||
| Die Dichtefunktion ist ein Hilfsmittel zur Beschreibung einer stetigen Wahrscheinlichkeitsverteilung.\\ | ||||
| Eigenschaften der Dichtefunktion | ||||
| - Die Dichtefunktion kann nur positive Werte annehmen. $f(x) \geq 0$ für alle $x\in\R$ | ||||
| - Die Fläche unter der Dichtefunktion hat den Inhalt 1. $\int_{-\infty}^{\infty} f(x)dx= 1$ | ||||
| 
 | ||||
| Die Wahrscheinlichkeit, dass eine stetige Zufallsvariable X einen bestimmten Wert x annimmt, ist stets Null. $P(X=x)=0$ | ||||
| 
 | ||||
| 
 | ||||
| ### Verteilungsfunktion | ||||
| Die Verteilungsfunktion ist ein Hilfsmittel zur Beschreibung einer diskreten oder stetigen Wahrscheinlichkeitsverteilung. | ||||
| 
 | ||||
| ### Diskrete Verteilungsfunktionen | ||||
| 1. $P(X\leq a)=F(a)$ | ||||
| 2. $P(X<a)= F(a)−P(X=a)$ | ||||
| 3. $P(X>a)= 1−F(a)$ | ||||
| 4. $P(X\geq a)=1−F(a)+P(X=a)$ | ||||
| 5. $P(a<X\leq b)=F(b)−F(a)$ | ||||
| 6. $P(a\leq X \leq b)=F(b)−F(a)+P(X=a)$ | ||||
| 7. $P(a<X<b) = F(b)−F(a)−P(X=b)$ | ||||
| 8. $P(a\leq X < b)=F(b)−F(a)+P(X=a)−P(X=b)$ | ||||
| 
 | ||||
| Eigenschaften einer Verteilungsfunktion | ||||
| - F(x) ist monoton steigend. | ||||
| - F(x) ist rechtsseitig stetig. | ||||
| - $lim_{x\rightarrow -\infty} F(x)=0$ und $lim_{x\rightarrow +\infty} F(x)=1$ | ||||
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 | ||||
| ### Stetige Verteilungsfunktion | ||||
| $$F(X)=P(X\leq x)=\int_{-\infty}^{x} f(u) du$$ | ||||
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 | ||||
| Die Wahrscheinlichkeit, dass eine stetige Zufallsvariable X einen bestimmten Wert x annimmt, ist stets Null.  | ||||
| - $P(X=x)=0$ | ||||
| - $P(X\leq a)=F(a)$ | ||||
| - $P(a<X\leq b)=F(b)−F(a)$ | ||||
| - $P(X>a)=1−F(a)$ | ||||
| 
 | ||||
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 | ||||
|     Normalverteilung | ||||
|     Stetige Gleichverteilung | ||||
|     Exponentialverteilung | ||||
| 
 | ||||
|     Binomialverteilung | ||||
|     Hypergeometrische Verteilung | ||||
|     Poisson-Verteilung | ||||
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