Wahrscheinlichkeitsverteilungen

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Robert Jeutter 2020-12-08 08:47:44 +01:00
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@ -74,10 +74,10 @@ author: Wieerwill
## Vierfeldertafel
Alle vier Felder zusammen entsprechen dem Ergebnisraum $\Omega$
| $\Omega$ | $B$ | $\bar{B}$ |
| -- | -- | -- |
| $A$ | $A\cap B$ | $A\cap \bar{B}$ |
| $\bar{A}$ | $\bar{A}\cap B$ | $\bar{A}\cap\bar{B}$|
| $\Omega$ | $B$ | $\bar{B}$ |
| --------- | --------------- | -------------------- |
| $A$ | $A\cap B$ | $A\cap \bar{B}$ |
| $\bar{A}$ | $\bar{A}\cap B$ | $\bar{A}\cap\bar{B}$ |
## Absolute Häufigkeit
@ -150,25 +150,166 @@ Die Summe der Wahrscheinlichkeiten auf den Ästen, die von einem Verzweigungspun
- Durch eine kleine Modifikation des Zählers und des Nenners gelangen wir schließlich zur Formel für eine Kombination mit Wiederholung
- $\frac{(n+k-1)!}{(n-1)!*k!} = \binom{n+k-1}{k}$
| | | Menge | Reihenfolge |
| -- | -- | -- | -- |
| Permutation ohne Wiederholung | $n!$ | n aus n | beachtet |
| Permutation mit Wiederholung | $\frac{n!}{k_1!*k_2!*...}$ | n aus n | beachtet |
| Variation ohne Wiederholung | $\frac{n!}{(n-k)!}$ | k aus n | beachtet |
| Variation mit Wiederholung | $n^k$ | k aus n | beachtet |
| Kombination ohne Wiederholung | $\binom{n}{k}$ | k aus n | nicht beachtet |
| Kombination mit Wiederholung | $\binom{n+k-1}{k}$ | k aus n | nicht beachtet |
| | | Menge | Reihenfolge |
| ----------------------------- | -------------------------- | ------- | -------------- |
| Permutation ohne Wiederholung | $n!$ | n aus n | beachtet |
| Permutation mit Wiederholung | $\frac{n!}{k_1!*k_2!*...}$ | n aus n | beachtet |
| Variation ohne Wiederholung | $\frac{n!}{(n-k)!}$ | k aus n | beachtet |
| Variation mit Wiederholung | $n^k$ | k aus n | beachtet |
| Kombination ohne Wiederholung | $\binom{n}{k}$ | k aus n | nicht beachtet |
| Kombination mit Wiederholung | $\binom{n+k-1}{k}$ | k aus n | nicht beachtet |
## Laplace Expriment
> Ein Zufallsexperiment heißt Laplace-Experiment, wenn alle Elementarereignisse die gleiche Wahrscheinlichkeit besitzen. $P(E)=\frac{|E|}{|\Omega|}$
$\Omega$ sei eindlich und $P(\omega)=\frac{1}{\Omega} \rightarrow$ Laplace-Verteilung oder diskrete Gleichverteilung $\rightarrow$ für $A \subseteq \Omega: P(A)=\sum_{\omega \in A} P(\omega)=\frac{*A}{*\Omega}=\frac{\text{Anzahl "günstige" Ausgänge"}}{\text{Anzahl "alle" Ausgänge}}$
$\Omega$ sei endlich und $P(\omega)=\frac{1}{\Omega} \rightarrow$ Laplace-Verteilung oder diskrete Gleichverteilung $\rightarrow$ für $A \subseteq \Omega: P(A)=\sum_{\omega \in A} P(\omega)=\frac{*A}{*\Omega}=\frac{\text{Anzahl "günstige" Ausgänge"}}{\text{Anzahl "alle" Ausgänge}}$
Vorgehen: Laplace Wahrscheinlichkeit
1. Anzahl aller überhaupt möglichen Elementarereignisse berechnen
2. Anzahl der Elementarereignisse berechnen, bei denen E eintritt
3. Laplace Wahrscheinlichkeit berechnen
> Satz von de Moivre-Laplace: Für eine binomialverteilte Zufallsgröße X mit den Parametern n und p sowie reelle Zahlen a und b gilt $P(a\leq X \leq b)= \int_{a-0,5}^{b+0,5} \varphi_{\mu_i \delta} (x) dx_i$ wobei $\mu = n*p$ und $\delta?\sqrt{n*p*(1-p)}$ ist.
## Stochastische Unabhängigkeit
> Zwei Ereignisse A und B sind stochastisch unabhängig, wenn das Eintreten des einen Ereignisses das Eintreten des anderen Ereignisses nicht beeinflusst.
Bsp:
- Ziehen mit Zurücklegen (unabhängig): Die Wahrscheinlichkeit des Eintretens von A im 2. Zug ist unabhängig davon, ob im 1. Zug das Ereignis B oder $\bar{B}$ eintritt. In beiden Fällen ist die Wahrscheinlichkeit gleich P(A).
- Ziehen ohne Zurücklegen (anhängig): Die Wahrscheinlichkeit des Eintretens von A im 2. Zug ist abhängig davon, ob im 1. Zug das Ereignis B oder $\bar{B}$ eintritt:
$P_B(A)$ ist die Wahrscheinlichkeit von A unter der Bedingung, dass B eingetreten ist. $P_{\bar{B}}(A)$ ist die Wahrscheinlichkeit von A unter der Bedingung, dass $\bar{B}$ eingetreten ist.
Zwei Ereignisse A und B heißen (stochastisch) unabhängig, wenn gilt: $P(A \cap B)=P(A)*P(B)$. Wenn die Ereignisse A und B unabhängig sind, dann sind dies auch $\bar{A}$ und B, A und $\bar{B}$ sowie $\bar{A}$ und $\bar{B}$.
Bei stochastischer Unabhängigkeit zweier Ereignisse hat jeder in die gleiche Richtung zeigende Ast in einem Baumdiagramm die gleiche Wahrscheinlichkeit.
Bei stochastischer Unabhängigkeit zweier Ereignisse ist die Wahrscheinlichkeit eines Feldes in der Vierfeldertafel gleich dem Produkt der Wahrscheinlichkeiten der zugehörigen Zeile und der zugehörigen Spalte.
## Bedingte Wahrscheinlichkeiten
$A,B \subseteq \Omega$ mit $P(B)> 0$; man beobachtet, dass B eintritt
$P_B(A)$ ist die Wahrscheinlichkeit von A unter der Bedingung, dass B eingetreten ist; häufig schreibt man auch $P(A|B)$.
die bedingte Wahrscheinlichkeit von "A gegeben B": $P(A|B)=\frac{P(A \cap B)}{P(B)}$
$A,B \subseteq \Omega$ mit $P(B)> 0$; man beobachtet, dass B eintritt nachdem A eingetreten ist.
die totale Wahrscheinlichkeit: $P(A)=\sum_{i=1}^n P(A|B_i)P(B_i)$
### Multiplikationssatz
Die Wahrscheinlichkeit eines Elementarereignisses ist gleich dem Produkt der Wahrscheinlichkeiten des zugehörigen Pfades.
Bsp: $P(A\cap B)= P(B)*P_B(A)$
### Totale Wahrscheinlichkeit
Die Wahrscheinlichkeit eines Ereignisses ist gleich der Summe der Wahrscheinlichkeiten aller Pfade, die zu diesem Ereignis führen.
Satz der totalen Wahrscheinlichkeit für zwei Ereignisse A und B:
Bsp: $P(A) = P(A\cap B) + P(A\cap \bar{B}) = P(B)*P_B(A)+P(\bar{B})*P_{\bar{B}}(A)$
### Satz von Bayes
Der Satz von Bayes erlaubt das Umkehren von Schlussfolgerungen:
Man geht von einem bekannten Wert $P_A(B)$ aus, mit dessen Hilfe man $P_B(A)$ berechnet.
Um die Formel für die Berechnung von $P_A(B)$ aus $P_B(A)$ zu erhalten, müssen wir zwei Baumdiagramme mit unterschiedlichem Ablauf miteinander verknüpfen. Nach dem Multiplikationssatz gilt: $P(A\cap B)=P(B)*P_B(A)$. Nach $P_B(A)$ aufgelöst gilt $P_B(A)=\frac{P(A\cap B)}{P(B)}$. Nach dem zweiten Multiplikationssatz gilt $P(A\cap B)=P(A)*P_A(B)$. Einsetzten der Formel in die erste Abbildung: $P_B(A)=\frac{P(A\cap B)}{P(B)} \Rightarrow P(A\cap B)=P(A)*P_A(B)$. daraus erhält man den Satz von Bayes $P_B(A)=\frac{P(A)*P_A(B)}{P(B)}$
Satz von Bayes: $P_B(A)=\frac{P(A)*P_A(B)}{P(B)}=\frac{P(A)*P_A(B)}{P(A)*P_A(B)+P(\bar{A})*P_{\bar{A}}(B) }$
## Zufallsvariable
Eine Funktion X, die jedem Ergebnis $\omega$ des Ergebnisraum $\Omega$ genau eine Zahl x der Menge der reelen Zahlen $\R$ zuordnet, heißt Zufallsvariable.
Kurz $X:\Omega\rightarrow\R$
Veranschaulicht: Eine Zufallsvariable ordnet jedem $\omega_i$ aus $\Omega$ genau ein $x_i$ aus $\R$ zu.
Es gibt drei Möglichkeiten, eine (diskrete) Zufallsvariable darzustellen:
1. als Wertetabelle
2. als abschnittsweise definierte Funktion
3. als Mengendiagramm
### Diskrete Zufallsvariable
Eine Zufallsvariable X wird als diskret bezeichnet, wenn sie nur endlich viele oder abzählbar unendlich viele Werte annimmt.
1. Bsp: X:=„Anzahl Würfe, bis zum ersten Mal 6 erscheint“ -> unendliche Wertemenge, die jedoch abzählbar ist
2. Bsp: X:=„Anzahl defekter Artikel in einer Stichprobe“ -> endliche Wertemenge
Diskrete Zufallsvariablen entstehen meist durch einen Zählvorgang.
Diskrete Wahrscheinlichkeitsverteilung: Eine Wahrscheinlichkeitsverteilung gibt an, wie sich die Wahrscheinlichkeiten auf die möglichen Werte einer Zufallsvariablen verteilen.
Erwartungswert :$\mu_x =E(X)=\sum_i x_i*P(X=x_i)$\\
Varianz: $\omega^2_X = Var(X) = \sum_i(x_i-\mu_X)^2 *P(X=x_i)$\\
Standardabweichung: $\omega_X = \sqrt{Var(x)}$
### Stetige Zufallsvariable
Eine Zufallsvariable X wird als stetig bezeichnet, wenn sie überabzählbar unendlich viele Werte annimmt.
1. Bsp: X:=„Gewicht einer zufällig ausgewählten Person“ -> unendliche Wertemenge, die nicht abzählbar ist
2. Bsp X:=„Geschwindigkeit eines an einer Radarkontrolle vorbeifahrenden Autos“ -> unendliche Wertemenge, die nicht abzählbar ist
Stetige Zufallsvariablen entstehen meist durch einen Messvorgang.
Erwartungswert: $\mu_X= E(X)=\int_{-\infty}^{\infty} x*f(x)dx$\\
Varianz: $\omega_X^2 =Var(X) = \int_{-\infty}^{\infty} (x-\mu_X)^2 *f(x)dx$\\
Standardabweichung: $\omega_X= \sqrt{Var(X)}$
## Wahrscheinlichkeitsverteilung
Eine Wahrscheinlichkeitsverteilung gibt an, wie sich die Wahrscheinlichkeiten auf die möglichen Werte einer Zufallsvariablen verteilen.
Eine Wahrscheinlichkeitsverteilung lässt sich entweder
- durch die Verteilungsfunktion oder
- die Wahrscheinlichkeitsfunktion (bei diskreten Zufallsvariablen)
- bzw. die Dichtefunktion (bei stetigen Zufallsvariablen)
vollständig beschreiben.
### Wahrscheinlichkeitsfunktion
Die Wahrscheinlichkeitsfunktion ist ein Hilfsmittel zur Beschreibung einer diskreten Wahrscheinlichkeitsverteilung.
Eine Funktion f, die jedem x einer Zufallsvariablen X genau ein p aus [0;1] zuordnet, heißt Wahrscheinlichkeitsfunktion. Kurz: $f:x\rightarrow p$
$P(X=x)$ gibt die Wahrscheinlichkeit dafür an, dass die Zufallsgröße X den Wert x annimmt.
Die Wahrscheinlichkeitsfunktion f der Zufallsvariablen X gibt die Wahrscheinlichkeiten für die möglichen Realisationen von X an: $f(x)=P(X=x)= \begin{cases} p_i \text{für } x=x_i (i=1,2,...,n) \\ 0 \text{sonst} \end{cases}$
Für die Summe der Wahrscheinlichkeiten gilt $\sum_{i=1}^n p_i=1$
### Dichtefunktion
Die Dichtefunktion ist ein Hilfsmittel zur Beschreibung einer stetigen Wahrscheinlichkeitsverteilung.\\
Eigenschaften der Dichtefunktion
- Die Dichtefunktion kann nur positive Werte annehmen. $f(x) \geq 0$ für alle $x\in\R$
- Die Fläche unter der Dichtefunktion hat den Inhalt 1. $\int_{-\infty}^{\infty} f(x)dx= 1$
Die Wahrscheinlichkeit, dass eine stetige Zufallsvariable X einen bestimmten Wert x annimmt, ist stets Null. $P(X=x)=0$
### Verteilungsfunktion
Die Verteilungsfunktion ist ein Hilfsmittel zur Beschreibung einer diskreten oder stetigen Wahrscheinlichkeitsverteilung.
### Diskrete Verteilungsfunktionen
1. $P(X\leq a)=F(a)$
2. $P(X<a)= F(a)P(X=a)$
3. $P(X>a)= 1F(a)$
4. $P(X\geq a)=1F(a)+P(X=a)$
5. $P(a<X\leq b)=F(b)F(a)$
6. $P(a\leq X \leq b)=F(b)F(a)+P(X=a)$
7. $P(a<X<b) = F(b)F(a)P(X=b)$
8. $P(a\leq X < b)=F(b)F(a)+P(X=a)P(X=b)$
Eigenschaften einer Verteilungsfunktion
- F(x) ist monoton steigend.
- F(x) ist rechtsseitig stetig.
- $lim_{x\rightarrow -\infty} F(x)=0$ und $lim_{x\rightarrow +\infty} F(x)=1$
### Stetige Verteilungsfunktion
$$F(X)=P(X\leq x)=\int_{-\infty}^{x} f(u) du$$
Die Wahrscheinlichkeit, dass eine stetige Zufallsvariable X einen bestimmten Wert x annimmt, ist stets Null.
- $P(X=x)=0$
- $P(X\leq a)=F(a)$
- $P(a<X\leq b)=F(b)F(a)$
- $P(X>a)=1F(a)$
Normalverteilung
Stetige Gleichverteilung
Exponentialverteilung
Binomialverteilung
Hypergeometrische Verteilung
Poisson-Verteilung