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779
Softwaretechnik.md
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Softwaretechnik.md
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title: Softwaretechnik 1
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date: Wintersemester 20/21
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author: Robert Jeutter
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> Software: Menge von Programmen oder Daten zusammen mit begleitenden Dokumenten, die für Ihre Anwendung notwendig oder hilfreich sind [Hesse]
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Gute Software ist schwer herzustellen
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- Entspricht Kundenwünsche, Vollständigkeit
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- Funktioniert Korrekt
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- Kosten- und Termintreue bei der Erstellung
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- weitere nicht-funktionale Qualitätsforderungen
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- Benutzerfreundlichkeit, Ergonomie
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- Sicherheit
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- Zuverlässigkeit, Fehlertoleranz
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- Performanz
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- Ressourcen-Effizienz, Skalierbarkeit, Übertragbarkeit
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- Wartbarkeit, Änder- und Erweiterbarkeit
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Softwaretechnik
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- Technische Disziplin der Software Herstellung
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- Zielorientierte Bereitstellung uns systematische Verwendung von Prinzipien, Methoden und Werkzeugen für die arbeitsteilige, ingenieurmäßige Entwicklung und Anwendung von umfangreichen Softwaresystemen [Balzert]
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Wie kann man Software besser entwickeln?
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- Ingenieursmäßige Herangehensweise
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- Verwendung bekannter Prinzipien und Methoden
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- Systematische Vorgehensweise
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- Verwendung von:
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- Abstraktion, Modelle, Notation, Simulation
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- Wiederverwendung:Muster, Komponenten, Framework
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- Organisation
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- Arbeitsteilung, Integration, Planung
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- Verwendung von Werkzeugen
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- IDE (Integrated Development Environment)
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- Versionierung, Bugtracker, Modellierungswerkzeug
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# Modellierungskonzepte
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> Modell: ist eine Abstraktion eines Systems mit der Zielsetzung, das Nachdenken über ein System zu vereinfachen, indem irrelevante Details ausgelassen werden [Brügge]
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$\rightarrow$ Beschreibung eines Ausschnitts der Realität
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- erstellen einer Abstraktion
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- abbilden signifikanter Eigenschaften
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- Deskriptiv/präskriptiv (real oder geplant)
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- Sichtweise auf ein System (Struktur, Verhalten, Zustand,...)
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- heißt Weglassen
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- setzt Verstehen voraus
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- ist nicht automatisierbar
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Verschiedene Modelle:
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- Analysemodell
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- Entwurfsmodell
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- Implementierung (-smodell)
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- Vorgehensmodell
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- Produktmodell
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- Dokumentation, Alternativen-Auswahl
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Modelle für:
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- Sichten
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- Funktionen
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- Daten
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- Algorithmen
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- Systemumgebung
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- Dynamisches Verhalten
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- Objektorientierte Modelle
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## Klassische Modelle
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- Funktionen:
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- Funktionsbaum
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- Hierarchische Dekomosition der Fkt
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- nummerieren der Ebenen/Funktionen möglich
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- Bsp: Abonnement Verwaltung
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- Blockschaltbild
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- eingebettetes System, HW/SW
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- Daten
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- Data Dictionary
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- Verzeichnis von Daten mit Strukturinformationen
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- Backus-Naur-Form, kontextfreie Grammatik
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- Entity Relationship Diagram
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- Daten und ihre Beziehungen
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- Systemumgebung
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- Datenflussdiagramm
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- Fluss und Transformation von Daten zwischen Funktionen, Speichern und Schnittstellen
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- kein Kontrollfluss
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- Algorithmen
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- Entscheidungstabelle
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- Regelbasierte Beschreibung
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- Bedingung
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- Aktionen
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- Reduktionsregeln
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- Pseudocode
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- von Programmiersprache abstrahierende, detaillierte Beschreibung eines Algorithmus
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- Programmablaufplan
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- Grafische Beschreibung des Kontrollflusses
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- DIN 66001
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- Unstrukturiert
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- Struktogramm
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- Nassi-Shneidermann-Diagramm
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- keine Sprünge
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- Dynamisches Verhalten (diskrete Zustände und atomare zustandübergänge)
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- Zustandsautomat
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- Verhalten mit Zuständen und -übergängen
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- Automatenmodelle und -theorie
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- Ggf zerlegung oder kommunizierende Automaten
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- Flow-Chart
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- Ereignisgesteuerte Prozesskette (EPK)
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- Geschäftsprozesse
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- BPM
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- Petri-Netz (ggf. mit Zeitmodell)
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- Grafische Beschreibung von Nebenläufigkeit und Synchronisation
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- Objektorientierte Modelle
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- Klassendiagramme
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- UML
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## Objektorientierung
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- bessere Strukturierung für komplexe Zusammenhänge
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- Abstraktere Sichtweise
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- Grundprinzip: Zerlegung; Teile und Herrsche
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- ein System besteht aus vielen Objekten
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- ein Objekt hat
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- definiertes Verhalten
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- Menge genau definierter Operationen
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- Operation wird beim Empfang einer Nachricht ausgeführt
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- inneren Zustand
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- Zustand des Objekts ist Privatsache
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- Resultat einer Operation hängt vom aktuellen Zustand ab
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- eindeutige Identität
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- Identität ist unabhängig von anderen Eigenschaften
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- Mehrere verschiedene Objekte mit identischem Verhalten und identischem inneren Zustand im gleichen System möglich
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- Klasse
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- Gleichartige Objekte mit ggf. verschiedenen Zuständen
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- Verhaltensschema – Operationen
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- Innere Struktur – Attribute
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Vorteile der Objektorientierung
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- Zuständigkeitsbereiche
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- Daten, Operationen und Zustand: lokal und gekapselt
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- Klare Schnittstellen
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- Definiertes Objektverhalten, Nachrichten
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- Hierarchie
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- Vererbung und Polymorphie (Spezialisierung), Klassenschachtelung
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- Baukastenprinzip
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- Benutzung vorgefertigter Klassenbibliotheken, Anpassung durch Spezialisierung (mittels Vererbung)
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## Unified Modeling Language
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||||
- Grafisches Beschreibungsmittel für Aspekte des Softwareentwurfs diskreter Systeme
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||||
- Spezifikation, Entwurf, Visualisierung, Konstruktion, Dokumentation von Software
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||||
- Für OO-Softwareentwicklung und -prozess geeignet
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||||
- UML ist weder Methode noch Prozess
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Warum UML?
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- Objektorientierung ist zur Zeit das vorherrschende Modellierungs-Paradigma, Industrie-Standard
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||||
- Kombination von Struktur-, Verhaltens-, Interaktions-, und Verteilungsmodellen
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||||
- Für Analyse, Entwurf, Implementierung und Test einsetzbar
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||||
- Gute Werkzeugunterstützung für Editieren, Versionierung, Codegenerierung
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- Erweiterbarkeit der UML mit Stereotypen und Tags
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- Semi-formale Modelle, z.T. verschiedene Interpretationen
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- Offenheit: Erweiterung mit stereotypes, tags, constraints
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Nachteile UML
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- UML ist in vielen Facetten nicht präzise festgelegt
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- Werkzeuge für Transformation, Analyse etc. fehlen noch
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- UML ist keine „kleine Sprache“: Lernaufwand notwendig
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- Komponenten sind nicht adäquat darstellbar
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- Sprachen wie die UML werden erlernt durch Übung!
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- Aber: LV SWT ist kein kompletter UML-Kurs
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### Überblick über Modelle
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- 14 Diagrammarten
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- Struktur-Diagramme
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||||
- Klassen-, Objekt-, Komponenten-, Kompositions-Struktur-,
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- Paket- und Verteilungsdiagramm
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||||
- Profildiagramm – zur UML-Erweiterung
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- Verhaltens-Diagramme
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||||
- Use-Case-, Aktivitäts- und Zustandsdiagramms
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||||
- Interaktionsdiagramme: Sequenz-, Kommunikations-, Timing- und Interaktionsübersichts-Diagramm
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#### Use-Case-Diagramm
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- Beschreiben Systemfunktion aus Benutzersicht (Was, nicht Wie)
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- Erste Anforderungsspezifikation (requirements)
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- Planbare Einheiten als Inkremente für die Entwicklung
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- Keine Modellierung eines Ablaufs!
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- Erstellen von Testfällen (test case generation)
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- Grundelemente
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- Anwendungsfall: Use Case
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- Beteiligte: Aktor
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- Verfeinerung mittels Use-Case-Realisierung notwendig
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- Textuelle Beschreibung
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- Verhaltensdiagramme
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#### Klassendiagramm
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- Modellierung der Struktur (Aufbau) eines Systems
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- Modellierung von statischen Aspekten
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- Modellierung der Struktur von Daten
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- Klasse im Mittelpunkt
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- Aufbau: Attribute, Operationen
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- Beziehungen zueinander: Assoziationen, Vererbung
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- Verbreitetstes und bekanntestes Diagramm der UML
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#### Objektdiagramm
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- Struktur des Systems zur Laufzeit zu einem Zeitpunkt
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- Tatsächliche Zusammenhänge und Belegungen von Attributen von Objekten zu einem Zeitpunkt
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- Eine detaillierte Sicht auf einen Aspekt
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- Keine vollständige Beschreibung (zu komplex)
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- Für kompliziertere Abhängigkeiten (z.B. Rekursion)
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- Objektdiagramm für alle Arten von Exemplaren
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- z.B.: Klasse (Objekt), Komponente, Knoten, ...
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||||
- Keine Exemplare von Operationen -> Ablauf -> Verhaltensdiagramme / Interaktionsdiagramme
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||||
- Kein Verlauf der Wertebelegung über die Zeit
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#### Paketdiagramm
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||||
- Gliederung (Strukturierung) des Systems in Teile (Pakete)
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||||
- Zuordnung von Elementen zu einem Paket
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||||
- Bildung von Hierarchien (Enthält-Beziehung)
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||||
- Abhängigkeiten zwischen den Paketen
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||||
- "Include" von Quellcode-Dateien (<<import>>)
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||||
- Anwendung:
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- Zum Grobentwurf von Systemen
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- Definition von Schichten
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#### Komponentendiagramm
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- Strukturierung des Systems durch Komponenten
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- Komponente: Modulare, austauschbare Einheit (Substitution)
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||||
- Modellierung der Abhängigkeiten zwischen Komponenten
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||||
- Modellierung der inneren Struktur von Komponenten
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||||
- Definition von Schnittstellen
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#### Kompositionsstrukturdiagramm
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- Teile-Ganzes-Strukturen -> Kompositionsstruktur
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- Strukturell statische Kompositionsstrukturen:
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- Kurzschreibweise bei vielen Kompositionen
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- Modellierung des Aufbaus komplexer Systeme
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- Strukturell dynamische Kompositionsstrukturen:
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- Notwendige Strukturen zur Realisierung eines Verhaltens
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- Definition von Rollen, zur Lösung wiederkehrender Probleme -> Modellierung von Mustern
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- Starke Verwandtschaft mit dem Klassendiagramm
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||||
- Spezialisierte Kompositionsbeziehung -> erweiterte Semantik
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||||
#### Aktivitätsdiagramm
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||||
- Modellierung von
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||||
- Kontrollflüssen
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- Datenflüssen
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||||
- Parallelem Verhalten
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||||
- Verzweigungen, bedingten und gewichteten Abläufen
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||||
- Geschäftsprozessmodellierung möglich
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||||
- Abstrakte und detaillierte Verhaltensbeschreibung möglich
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||||
- Grundlage zur Codegenerierung
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||||
- Zur Verfeinerung von
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- Use-Cases
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||||
- Operationen / Interaktionen
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||||
- anderen Aktionen und Aktivitäten
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#### Interaktionsdiagramme
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||||
- Modellierung von
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- Kommunikation zwischen Kommunikationspartnern (Lebenslinie)
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- Operationen (Modellierung eines Programms)
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- Informationsaustausch / Nachrichten
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- Gemeinsames Grundkonzept der Interaktionsdiagramme
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||||
- Sehr detaillierte Diagramme
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- Meist nicht zur vollständigen Beschreibung eines Systems
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- Betrachtung eines wichtigen Teilaspekts
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||||
- Grundlage zur Codegenerierung
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#### Sequenzdiagramm
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||||
- Genaue zeitliche Abfolge von Nachrichten
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||||
- Umfangreichstes Interaktionsdiagramm
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||||
- Kontrollelemente möglich (Schleifen, Verzweigungen)
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||||
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||||
#### Kommunikationsdiagramm
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||||
- Kommunikationsbeziehungen der Kommunikationspartner stehen im Vordergrund
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||||
- Welche Komponenten arbeiten wie zusammen, um eine Funktion zu erfüllen
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#### Timing-Diagramm
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||||
- Genaue zeitliche Darstellung von Zustandsübergängen
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- Kommunikation abhängiger Zustandsautomaten
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- Modellierung einzelner Interaktion
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##### Prinzipieller Aufbau
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- Zeitlicher Verlauf senkrecht
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- Kommunikationspartner waagerecht (unsortiert)
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- Lebenslinie
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- Rechteck mit gestrichelter senkrechter Linie
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- Start, Ende und Dauer der Ausführung einer Operation
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||||
- Rekursive Aufrufe möglich
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- Ereignisspezifikation
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||||
- Stelle des Sendens / Empfangens der Nachricht
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- Definition der Reihenfolge des Auftretens
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- Trace: Folge von Sende- und Empfangsereignissen
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||||
##### Weitere Elemente des Sequenzdiagramms
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- Nachrichten ohne Sender
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- z.B. am Beginn einer Interaktion
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- Verlorene Nachrichten (ohne Empfänger)
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- Nachricht ohne dargestellten Empfänger
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- z. B. am Ende einer Interaktion
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- Erzeugen von Lebenslinien
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- Gestrichelte Linie mit geöffnetem Pfeil
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||||
- Keine Rückgabenachricht
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- Zeitliche Einrückung des Rechtecks
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- Zerstören von Lebenslinien
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- Durchgezogene Linie mit Dreieckende
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- Kann Rückgabenachricht erzeugen
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##### Nachrichten in Interaktionsdiagrammen
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- Ereignis des Sendens bzw. Empfangens von Nachrichten
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- Typen:
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- Operationsaufruf (synchron / asynchron)
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- Antwort Nachricht
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- Signal (asynchron), Create-/ Delete Message
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- Operationsaufruf: Parameterliste muss kompatibel sein
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- Nachrichtentypen
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#### Zustandsdiagramm
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- Modellierung des (vollständigen?) Verhaltens
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- Zustände von Klassen / Objekten / Komponenten
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- Übergänge zwischen den Zuständen
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- Ereignisse, die Zustandswechsel auslösen
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- Modellierung von endlichen Automaten (Zustandsmaschinen)
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- Deterministische
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- Nichtdeterministische
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- Verfeinerung von Zuständen möglich
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- Modellierung von verteilten Systemen / parallelem Verhalten
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- Grundlage zur Codegenerierung
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# Analyse
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- Einordnung in den Projektablauf
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- Was ist eine Anforderung?
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- Merkmal, Eigenschaft, Bedingung oder Einschränkung eines Systems
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- Notwendig für die Akzeptanz vom Kunden
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- Definition (IEEE 610.12-1990)
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- Dokumentierte Darstellung einer Fähigkeit oder Eigenschaft
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- von Anwender benötigt zur Problemlösung bzw. um Ziel zu erreichen
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||||
- Muss von System oder Komponente erfüllt werden, um Vertrag oder Standard zu erfüllen
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- Funktionale Anforderungen - Was soll es tun?
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- „...Legt eine vom Softwaresystem oder einer seiner Komponenten bereitzustellende Funktion oder Service dar“ [Balzert]
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- Was leistet das System
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||||
- Welche Funktionen bietet es
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||||
- Wie interagiert es mit der Umgebung
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||||
- Anforderungen an:
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- Verhalten
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||||
- Struktur
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- (Alternativ: Statik, Dynamik, Logik)
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||||
- Nichtfunktionale Anforderungen – Wie?
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||||
- „...legen qualitative oder quantitative Eigenschaften des Softwareprojektes oder einer Komponente fest“ [Balzert]
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||||
- Auch Bezeichnet als:
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- Quality of Service
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||||
- Qualitätsanforderungen
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||||
- Arten - FURPS (ISO 9126):
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- Functionality (Funktionalität)
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||||
- Usability (Benutzbarkeit)
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||||
- Reliability (Zuverlässigkeit)
|
||||
- Performance (Effizienz) / Portability (Übertragbarkeit)
|
||||
- Supportability (Änderbarkeit/ Wartbarkeit)
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||||
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||||
- Funktionalität
|
||||
- Angemessen, Genauigkeit
|
||||
- Sicherheit: Vertraulichkeit, Informationssicherheit, Datenintegrität, Verfügbarkeit
|
||||
- (Nicht ausreichend spezifizierte funktionale Anforderung)
|
||||
- Benutzbarkeit
|
||||
- Verständlichkeit, Erlernbarkeit, Bedienbarkeit, Attraktivität
|
||||
- Zuverlässigkeit
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||||
- Reife (Fehler-Anzahl), Fehlertoleranz, Wiederherstellbarkeit
|
||||
- Effizient/ Leistungsanforderungen
|
||||
- Zeitverhalten, Verbrauchsverhalten, Wirtschaftlichkeit
|
||||
- Portabilität
|
||||
- Anpassbarkeit, Installierbarkeit, Koexistenz, Austauschbarkeit
|
||||
- Wartbarkeit
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||||
- Analysierbarkeit, Änder- und Erweiterbarkeit, Stabilität (bei Änderungen), Testbarkeit
|
||||
- Weitere:
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||||
- Konformität zu Konventionen und Bestimmungen
|
||||
- Interoperabilität zu anderen Systemen
|
||||
- Implementierungsanforderungen
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||||
- Schnittstellenanforderungen
|
||||
- Skalierbarkeit (Änderungen des Problemumfangs)
|
||||
- Betriebliche und rechtliche Rahmenbedingungen
|
||||
- Liefer- und Verpackungsanforderungen
|
||||
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||||
### Nichtfunktionale Anforderungen
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||||
Schwierigkeit nichtfunktionaler Anforderungen
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||||
- Hängen oft von Verhalten ab: daher komplex und nicht direkt sichtbar
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||||
- „Das Auto hat vier Räder“ (Struktur)
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||||
- „Wenn der Blinker betätigt wird, blinkt das Auto dreimal wenn die Zündung an ist; ansonsten wird das Standlicht einseitig eingeschaltet“ (Korrektes Verhalten)
|
||||
- „Das Motorsteuergerät darf innerhalb von 5 Jahren und 150.000km Laufleistung höchstens mit 0.1% Wahrscheinlichkeit ausfallen“ (Zuverlässigkeit)
|
||||
|
||||
Umgang mit nichtfunktionalen Eigenschaften
|
||||
- Nicht direkt „by construction“ zu realisieren
|
||||
- Naive Herangehensweise: Ignorieren!
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||||
- Entwerfen und Implementieren der Software ohne Berücksichtigung nichtfunktionaler Eigenschaften
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||||
- Testen der nichtfunktionalen Eigenschaften
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||||
- Wenn nicht erfüllt: Entwurf und Implementierung ändern!
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||||
- Funktioniert nur bei sehr einfachen Systemen, bzw. wenn nichtfunktionale Eigenschaften nicht wichtig sind!
|
||||
|
||||
Sinnvoller Umgang mit nichtfunktionalen Eigenschaften
|
||||
- Untersuchung der Projektrisiken bereits in der Analysephase
|
||||
- größte Risiken zuerst betrachten!
|
||||
- Immer fragen: Geht das so überhaupt?
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||||
- Festlegungen des Entwurfs möglichst früh gegen Anforderungen prüfen – aber wie?
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||||
- Modellbasierter Entwurf
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||||
- Modellierung des Systems und seiner Umwelt
|
||||
- Bewertung des Modells (Simulation)
|
||||
- Lehrveranstaltungen Systementwurf, KIS, LTS
|
||||
|
||||
Randbedingungen
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||||
- „... Eine Randbedingung ist eine organisatorische oder technologische Vorgabe, die die Art und Weise einschränkt, wie das betrachtete System realisiert werden kann.“
|
||||
- Werden nicht umgesetzt
|
||||
- Schränken Lösungsraum ein
|
||||
- Beispiele:
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||||
- Kosten
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||||
- Durchlaufzeit: Time to Market
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||||
- Vorgaben durch Marketing und Vertrieb
|
||||
- Technische Randbedingungen (nichtfunktionale Anforderung)
|
||||
|
||||

|
||||

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||||
|
||||
Geforderte (Meta-)Eigenschaften
|
||||
- Vollständig: alle Szenarien sind beschrieben
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||||
- Konsistent: keine Widersprüche
|
||||
- Eindeutig: nur eine Interpretation möglich
|
||||
- Korrekt: genaue und richtige Darstellung
|
||||
- Realistisch: unter geg. Einschränkungen implementierbar
|
||||
- Überprüfbar: durch Tests am Endprodukt nachweisbar
|
||||
- Rückverfolgbar: Auswirkungen bis zur Implementierung nachvollziehbar (Testfälle, Auswirkung von Änderungen)
|
||||
- Klassifizierbar (Risiko, Priorität, Dringlichkeit, Nutzen ...)
|
||||
- Validierung mit dem Kunden
|
||||
|
||||
- Requirements Engineering
|
||||
- Ermittlung, Analyse und Verwaltung von Anforderungen
|
||||
- Ausgangspunkt: Projektidee
|
||||
- Anforderungsermittlung
|
||||
- requirements elicitation, requirements definition
|
||||
- Bestimmen und dokumentieren der Anforderungen an das geplante System
|
||||
- Beteiligt: Entwickler, Kunde, Benutzer
|
||||
- Ergebnis: Anforderungsspezifikation - Glossar, Vertrag, Lastenheft
|
||||
- Anforderungs-Analyse
|
||||
- requirements analysis, system modeling
|
||||
- Beschreibung im Detail und formal strukturiert
|
||||
- Beteiligt: Entwickler
|
||||
- Ergebnis: funktionale Spezifikation - Produktdefinition, Analysemodell, Pflichtenheft
|
||||
|
||||

|
||||
|
||||
| | Anforderungsermittlung | Systemmodellierung |
|
||||
| -- | -- | -- |
|
||||
| Ergebnis | Anforderungsspezifikation im Lastenheft, Glossar, Lastenheft | funktionale Spezifikation in Produktdefinition, Analysemodell, Pflichtenheft |
|
||||
| Notation | Text | Text + (semi-) formales Modell |
|
||||
| Kommunikation | mit dem Kunden | zwischen Entwicklern |
|
||||
| Sichtweise | des Anwenders | äußere Systemaspekte |
|
||||
Vor allem: Kommunikationsleistung!
|
||||
|
||||
Bedeutung:
|
||||
- Falsche Anforderungen führen zu falschem System
|
||||
- Frühe Fehler im Entwicklungsprozess sind teuer!
|
||||
|
||||
Fehlerentstehung und Fehlerquellen bei Anforderungserfassung
|
||||
- 83% sprachliche Fehler (Un- bzw. Missverständlich)
|
||||
- 75% Logische Fehler (Widersprüchlichkeit, Redundanz)
|
||||
- 73% Inhaltliche Fehler (Falsche Sachverhalte, Unvollständig)
|
||||
|
||||
## Ermiteln von Anforderungen
|
||||
Woher kommen Anforderungen?
|
||||
- Ausgangspunkt
|
||||
- Projektidee, schriftliche Skizze
|
||||
- Kurz und knapp
|
||||
- Stichpunkte der wichtigsten Funktionen
|
||||
- Lastenheft (falls schon existiert)
|
||||
- Interessenhalter (stakeholder)
|
||||
- Identifizieren, Wichtigkeit bewerten (berücksichtigen?)
|
||||
- Ansprechpartner? Interessen und Erwartungen
|
||||
- Fachexperten, Verantwortliche, Betroffene
|
||||
|
||||
Beteiligte Rollen
|
||||
- Endbenutzer
|
||||
- Aufnahme Ist-Zustand, Domänenwissen, Anforderungen
|
||||
- Kunde
|
||||
- Definiert Ziel des Systems, Vertragsverhandlung
|
||||
- Konfigurationsmanager
|
||||
- Revisionsgeschichte der Dokumente, Nachvollziehbarkeit
|
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- Architekt
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||||
- Integration von Anwendungsfall- und Objektmodellen
|
||||
- Analytiker
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- Modelliert das System und erstellt Anwendungsfälle
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- Redakteur
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- Prüfer
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Wie ermittelt man Anforderungen?
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- Problem: Entwickler müssen sich in Begriffs- und Denkwelt des Kunden einarbeiten, sonst Kommunikationsprobleme
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- Systematische Vorgehensweise
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- Kommunikation mit Kunden
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- Geschäftsprozess (business process)
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- fachlicher Ablauf, der Wert oder Kosten verursacht
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- Akteur (actor)
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- Benutzer, Schnittstelle nach außen
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- Szenario (scenario)
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- Interaktion mit System als Ablauf
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- Anwendungsfall (use case)
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- Automatisierter Arbeitsschritt, vom System ausgeführt
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- Interviews mit Fachanwendern
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- Mitschrift, später strukturierter Text und Tabelle
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- Strukturierte Spezifikation
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- Vorlagen / sprachliche Anforderungsschablonen
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- Formulare
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- Reduzierung sprachlicher Mehrdeutigkeiten
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- Anwendungsfalldiagramm (Use-Case-Diagramm)
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- Arbeitsschritt eines Geschäftsprozesses, der durch das System ausgeführt wird
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- Anforderungen an das System modellieren – was soll das System leisten
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- Systemgrenzen / Systemkontext festlegen
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- Systembeteiligte modellieren
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- Planbare Einheiten als Schritte für die Entwicklung
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- Verwendung bereits ab Projektbeginn
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- Keine Modellierung eines Ablaufs!
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- Umgang mit Szenarien und Anwendungsfällen
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- Zunächst nur zum Verständnis kurz aufstellen
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- Systemgrenze definieren
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- Beschreibungen verfeinern
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- Änderungen mit Kunden abstimmen
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- Prototypen nur zur visuellen Unterstützung
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- Benutzungsschnittstelle erst beginnen, wenn funktionale Anforderungen in etwa klar sind
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Leitfaden für Anwendungsfälle
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- Benennen mit Verbalphrasen, die Anwendersicht beschreiben (Simuliere)
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- Akteure mit Substantiven benennen (Anwender)
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- Systemgrenzen klären. Arbeitsschritte von Akteuren und System kennzeichnen
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- Schritte im aktiven Stil beschreiben (Auto bremst)
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- Ursächliche Beziehung zwischen Folgeschritten
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- 1 Anwendungsfall = 1 vollständige Transaktion
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- Normalfall darstellen; Ausnahmen gesondert beschreiben
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- Nicht die Benutzungsschnittstelle beschreiben (statt dessen visuellen Prototypen verwenden)
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- Übersichtlichkeit (max. 2-3 Seiten), sonst zerlegen
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- Typische Probleme
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- Kommunikations- und Verständnisprobleme
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- Viele verschiedene Beteiligte
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- Kunden wissen nicht, was sie genau wollen und was geht
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- Verwendung von Fachsprachen
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- Widersprüchliche Anforderungen, verschiedene Interessen
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- Nicht-technische organisatorische, historische oder rechtliche Rahmenbedingungen
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- Zusätzliche Beteiligte können auftauchen
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- Anforderungen ändern sich während der Entwicklung
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- Anforderungsänderungen
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- Sind die Regel
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- Tätigkeiten der Anforderungsanalyse
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- Anforderungen strukturieren
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- Eigenschaften der Anforderungen bestimmen
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- Anforderungen priorisieren
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- Anforderungen in Textform, Grafiken, Modellen dokumentieren
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- Anforderungen modellieren
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- Anforderungen auf inhaltliche Qualität prüfen
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- Auf Übereinstimmung mit den Zielen prüfen
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- Ziel Abnahme der Anforderung
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- Hängt mit Analyse des Systems zusammen
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- Anforderungen strukturieren
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- Unterteilung
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- Funktional, Nichtfunktional
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- Muss, Kann,... oder Haupt- und Nebenanforderung
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- Hierarchische Zerlegung
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- Unterteilen, Verfeinern
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- Ordnung festlegen, eindeutig Nummerieren
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- auf Einmaligkeit achten
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- Beziehungen festhalten
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- Verwendung von Werkzeugen
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- MS-Project, Doors, Git issues, Trac, Bugzilla, MKS,...
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- Modellierungswerkzeuge
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- Eigenschaften bestimmen
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- Wahl der Eigenschaften firmen- bzw. projektspezifisch
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- Wichtige Eigenschaften
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- Identifikationsnummer
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- Kurzbezeichnung
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- Beschreibung (Text, ggf. Grafik, Modell)
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- Aufwand
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- Priorität der Anforderung
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- Bearbeitungsstatus / Restaufwand
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- Zugeordnet (wer ist verantwortlich / bearbeitet)
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- Querverbindungen zu anderen Anforderungen
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- Ggf. zusätzliche Dokumente oder Bemerkungen
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- Stabilität der Anforderung (Änderungswkt.)
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- Kritikalität der Anforderung: Schäden bei Fehlern?
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- Entwicklungsrisiko: Erfolgsaussichten der Umsetzung
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- Abnahmekriterien / Erfüllungsnachweis durch?
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- Anforderungstyp: Funktional, nicht funktional ,...
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- Anforderungssicht: Dynamik, Statik, Logik, Struktur, Funktion
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- Mögliche Konflikte
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- Autor
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- Quelle: Wer möchte die Anforderung umgesetzt haben?
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- Status der Beschreibung: Idee, grober Inhalt, detailliert
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- Anforderungsversion
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- Anforderungen priorisieren
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- MuSCoW-Priorisierung
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- Muss-, Kann-, Optional, Nicht (Abgrenzungskriterien) (must, should, could, won‘t)
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- Ad-hoc: Stakeholder priorisiert Anforderungen
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- Priorisierungsmatrix / Kosten-Wert-Analyse
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- Eigenschaften bewerten (Punkte vergeben)
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- Werte gewichten
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- Priorität berechnen $Prioritäten = \frac{Nutzen - Nachteil}{Kosten + Risiko}$
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- Kano-Klassifikation
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- Basiseigenschaften: Werden vorausgesetzt (fehlen stört, wenig zusätzliche Zufriedenheit)
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- Leistungseigenschaften: Sonderwünsche
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- Begeisterungseigenschaften: Wird nicht erwartet
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- Abfragen per Fragenkatalog
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- Reihenfolge festlegen
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## Objektorientierte Analyse und Systemmodellierung
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- Übersicht
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- Aufgabe: Systemmodell erstellen, funktionale Spezifikation
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- Beschreibung der Systembenutzung und des Verhaltens
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- Was, nicht wie – Implementierungsaspekte ausklammern
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- Nicht: Datenhaltung, Verteilung, Technologien, Architektur, ..
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- Zusammenhang mit Anforderungsspezifikation
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- OO: Modell des Anwendungsbereichs
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- Analysemodell
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- Korrekt, vollständig, konsistent und nachprüfbar
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- Struktur und Verhalten
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- Verschiedene Sichten (OO, Strukturiert, ...)
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- Eingangsdokumente
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- Lastenheft, Anforderungsspezifikation
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- Typische Ergebnisse
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- Funktionales Modell
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- Geschäftsprozesse und Anwendungsfälle
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- Objektmodell
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- Dynamisches Modell – Systemverhalten
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- Zustands- und Sequenzdiagramme
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- Vor- und Nachbedingungen von Systemoperationen
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- Prototyp / Spezifikation Benutzungsschnittstelle
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- Pflichtenheft
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- Objektorientierte Analyse nach [Brügge / Dutoit]
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- Verdeutlicht iterativen Ablauf
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- Unterteilung des Analysemodells in:
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- Funktionales Modell (Anwendungsfälle)
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- Objektmodell (Klassen und Objektdiagramme)
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- Dynamisches Modell (Zustands- und Sequenzdiagramme)
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- Unterscheidung der Objekttypen
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- Heuristik Sprache $\rightarrow$ OO-Modell
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- Objektarten im Systemmodell
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- Entitätsobjekte – vom System verwaltete Informationen
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- Grenzobjekte – Interaktion zwischen System und Akteuren
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- Steuerungsobjekte – Durchführung der Anwendungsfälle
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- Identifizierung von Entitätsobjekten
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- Begriffe, die klargestellt werden müssen
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- Wiederkehrende Substantive in Anwendungsfällen
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- Heuristiken
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- Reale Objekte, die das System kennen muss
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- Reale Prozesse, die das System verfolgen muss
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- Anwendungsfälle
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- Datenquellen und -senken
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- Artefakte, mit denen der Nutzer interagiert
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- Identifizierung von Grenzobjekten
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- Elemente der Benutzungsschnittstelle
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- Formulare für Eingaben
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- Nachrichten, Rückmeldungen
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- Endgeräte
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- In der Begriffswelt des Anwenders bleiben!
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- Schnittstellen grafisch skizzieren bzw. Prototyp!
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- Identifizierung von Steuerungsobjekten
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- Koordination von Grenz- und Entitätsobjekten
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- Abarbeitung von Anwendungsfällen
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- Reihenfolge von Schritten
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- Informationen übernehmen und weiterleiten
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- Oft ein Steuerungsobjekt pro Anwendungsfall
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- Beispiel: Simulationsszenario
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- Verhaltensmodell sinnvoll! Im folgenden: dynamische Modelle
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- Abläufe der Anwendungsfälle modellieren
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- Ziel - Objekte finden
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- Klassen identifizieren
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- Verhalten / Operationen finden
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- Use Case durch Interaktion verfeinern
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- einfacher kurzer Ablauf: textuelle Beschreibung, Aktivitätsdiagramm
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- Ablauf mit Verzweigungen, Parallelitäten: Aktivitätsdiagramm (Kontrollflussmodellierung)
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- datengetriebener Ablauf: Aktivitätsdiagramm (Objektflussmodellierung)
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- Interaktion zwischen den Objekten wichtig: Kommunikationsdiagramm, Aktivitätsdiagramm (Aktivitätsbereiche), Sequenzdiagramm
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- zeitliche Abfolge steht im Mittelpunkt: Sequenzdiagramm
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- Zustandswechsel / zeitliche Abfolge von Zuständen: Zustandsdiagramm / Timing-Diagramm
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- komplexe Abläufe mit Verzweigungen und Parallelitäten: Interaktionsübersichtsdiagramm
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- komplexe Abläufe ohne Verzweigungen und Parallelitäten: weitere Verfeinerung durch Use-Case-Diagramm
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- komplexer strukturierter Ablauf: Kollaboration aus dem Kompositionsstrukturdiagramm
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- Dynamische UML-Modelle
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- Abläufe
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- Aktivitätsdiagramm (activity diagram)
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- Kommunikationsdiagramm (communication diagram)
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- Sequenzdiagram (sequence diagram)
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- Zeitdiagramm (timing diagram)
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- Zustandsabhängiges Verhalten von Objekten
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- Zustandsautomat (state chart diagram)
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- Aktivitätsdiagramm
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- Aktion – einzelner Schritt
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- Aktivität
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- Beschreibt einen Ablauf / repräsentiert ein Verhalten
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- Beinhaltet eine Folge Aktionen, Kontroll- oder Objektknoten
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- Schachtelung von Aktivitäten und Aktionen
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- Aktionen in Aktivitäten enthalten
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- Aktionen durch Aktivitäten verfeinerbar
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- Aktivitäten beschreiben / verfeinern
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- Aktionen, Use Cases, Interaktionen, Operationen ...
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- Ein- und Ausgabeparameter in Form von Objekten
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- Parameterknoten entsprechend Pins der aufrufenden Aktion
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- Alternativ: Parameterangabe mit Name und Typ
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- Angabe von Vor- und Nachbedingungen möglich
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- Optional: Parameter unter Aktivitätsnamen
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- Verfeinerung der Aktionen durch Aktivitäten
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- Aktion durch Interaktionen verfeinern
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- Detaillierte Diagramme
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- Meist entwurfsnah
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- Verfeinerung der Aktionen durch StateChart
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- Objekte zusammenstellen und klassifizieren
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- Toolunterstützung (Möglichkeiten stark toolabhängig)
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- Objekte Ergebnis der Verhaltensmodellierung
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- Ergebnis Verhaltensdiagramm: Operationen der Klassen
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- Klassen generalisieren / spezialisieren $\rightarrow$ Klassenhierarchie
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- Übergang zum Entwurf
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- Klassenstruktur festlegen
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- Spezifikation von Benutzungsschnittstellen
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- Skizzieren, Prototyp generieren, Spezialwerkzeuge
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- Klassen und Operationen in Funktionen
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- Gestaltung MMI, style guides, Standards
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## Dokumentation von Anforderungen
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- Lastenheft
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- Gesamtheit der Forderungen eines Auftraggebers (AG) an die Lieferungen und Leistungen eines Auftragnehmers (AN), manchmal Vertragsbasis
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- Muss-Kriterien, Kann-Kriterien, Abgrenzungskriterien
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- Pflichtenheft
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- Entwurf aus AN-Sicht, Umsetzung des Lastenhefts
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- Meist Vertragsbasis
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- Inhalt Anforderungsspezifikation
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- Zielsetzung
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- Allgemeine Beschreibung
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- Umgebung, generelle Funktion, Restriktionen, Benutzer
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- Spezifische funktionale Anforderungen
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- möglichst quantitativ (z.B. Tabellenform)
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- eindeutig identifizierbar (Nummern)
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- Spezifische nicht-funktionale Anforderungen
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- z.B. Antwortzeit, Speicherbedarf, HW/SW-Plattform
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- Entwicklungs- und Produkt-Standards
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- Qualitäts-Zielbestimmung
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- Zu erwartende Evolution des Systems, Versionen
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- Abkürzungsverzeichnis, Glossar, Index, Referenzen
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Pflichtenheft (Beispiel)
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1. Einleitung, Zielbestimmung
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2. Übersicht
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- Einsatzbereich, Zielgruppen
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- Produkt-Umgebung
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- Produkt-Funktionen
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- Restriktionen
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- Annahmen und Abhängigkeiten
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- Vorhandenes System (ggf.)
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3. Vorgeschlagenes System
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- Übersicht
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- Funktionale Anforderungen
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- Benutzungsschnittstelle
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||||
- Nichtfunktionale Anforderungen
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- Systembeschreibung
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- Szenarien
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- Anwendungsfälle
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4. Glossar
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# Grobentwurf
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# Feinentwurf
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# Implementierung
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# Vorgehensweise
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# Projektmanagement
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