Refactor erste Kapitel

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WieErWill 2021-01-18 08:00:00 +01:00
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@ -15,32 +15,24 @@ author: Robert Jeutter
- Hardware-Aufbau von Komponenten, die die Rechnerarchitektur realisieren
- Speichereinheiten, Recheneinheiten, Verbindungssysteme,
Abstraktionsebenen eines Rechnersystems
| Anwendungsprogramm | Java, C,... |
| Assemblerprogramm | Betriebssystem-Ebene |
| Maschinenprogramm | Betriebssystem-Ebene |
| Register Transfer Verhaltensebene | Reg[2]:=Reg[3] |
| Register Transfer Strukturebene | Addierer, Multiplexer, Register |
| Gatterebene | $f=a\vee bc$ |
| Transistorebene | |
Grundarchitekturen:
- Harvard (Zugriff direkt durch Prozessor)
- Princton/von-Neumann (Zugriff über Systembus)
|||
| -- | -- |
| Speicher | Daten und Instruktionen speichern |
| Steuerwerk | beinhaltet Programmzähler um Ausführung zu steuern |
| Rechenwerk | auch ALU (Arithmetic and Logic Unit) um Berechnung durchzuführen
Üblicherweise besitzt eine Recheneinheit (CPU) Daten- oder Rechenregister (Registermaschine). Berechnungen werden ausschließlich mit den Registern vorgenommen.
| Rechenwerk | auch ALU (Arithmetic and Logic Unit) um Berechnung durchzuführen |
Üblicherweise besitzt eine Recheneinheit (CPU) Daten- oder Rechenregister (Registermaschine). Berechnungen werden ausschließlich mit den Registern vorgenommen. Die Hauptaufgabe der Recheneinheit besteht darin,
- Daten aus Hauptspeicher in Register laden
- Berechnungsaufgaben durchführen
- Ergebnisse in Hauptspeicher ablegen
Klassifikation von Befehlssatzarchitekturen
- 0-Operand (Stack): Add
- 1-Operand (Akkumulator): Add R1
- 2-Operand: Add R1, R3
- 3-Operand: Add R1, R2, R3
![Quelle RA2 Vorlesung 2020/21](Assets/RA2_Operanden.png)
# Prozessorarchitektur
@ -50,13 +42,13 @@ Klassifikation von Befehlssätzen nach der Gestaltung/Ausprägung der vorhandene
| CISC | RISC | MIPS |
| -- | -- | -- |
| Complex Instruction Set Computing | Reduced Instruction Set Computing | Microprocessor without interlocked pipeline stages |
| Einfache und komplexe Befehle | Nur einfache Befehle | |
| Einfache und komplexe Befehle | wenige, einfache Befehle | 32-bit Architektur/64-bit Erweiterung|
| Heterogener Befehlssatz | Orthogonaler Befehlssatz | |
| Verschiedene Taktzahl pro Befehl | Meist 1 Takt pro Befehl | |
| Viele Befehlscode-Formate mit unterschiedlicher Länge | Wenige Befehlscode-Formate mit einheitlicher Länge | |
| Mikroprogrammwerk | Direktverdrahtung | |
| Vermischung von Verarbeitungs- und Speicherbefehlen | Trennung von Verarbeitungs- und Speicherbefehlen | |
| schwierig, unter CPI = 2 zu kommen | CPI möglichst nicht über 1 | |
| schwierig, unter CPI = 2 zu kommen | Hohe Ausführungsgeschwindigkeit $(CPI \leq 1)$ | |
> Unter dem CPI (cycles per instruction) -Wert einer Menge von Maschinenbefehlen versteht man die mittlere Anszahl der Taktzyklen pro Maschinenbefehl
@ -88,10 +80,38 @@ Klassifikation von Befehlssätzen nach der Gestaltung/Ausprägung der vorhandene
- Erleichtert die Unterbringung kleiner Konstanten im Befehlswort
- Vom Steuerwerk aus abschaltbar für „unsigned“ Befehle
### Decodierphase
![Quelle RA2 Vorlesung 20/21](Assets/RA2_decodierphase.png)
Zwei Register lesen, eines schreibt
- Gelesene Register weiter zur ALU
- Drei Instruktionsfelder à 5 Bit
- Resultat zurück von ALU
z.B. R-Format Instruction `opcode rs rt rd shamt func`
- rt = IR[20-16] selektiert Register[rt] zur ALU
- rs = IR[25-21] selektiert Register[rs] zur ALU
- rd = IR[15-11] wählt Register[rd] für Resultat
z.B. I-Format Instruction `opcode rs rt Direktoperand`
- Ein Basis-/Indexregister: rs = IR[25-21]
- Ein Ziel-/Quellregister: rt = IR[20-16]
- Direktoperand: imm = IR[15-0]
Zeitverhalten:
- Register immer auslesen (kein Takt) und Transport zur ALU
- Schreiben des Zielregisters Register[rd] am Ende der Taktperiode
- Zeit für Speicherzugriff und für die primäre ALU muss eingeplant werden
- Ausgabe des Instruktionsspeichers wird über die ganze Dauer gehalten
Multiport-Registersatz
- Zwei gleichzeitige Lesezugriffe im selben Taktzyklus
- Kein Schreibzugriff bei Store-Operationen (Mem-Write)
- Zwei Lesebusse, ein Schreibbus zu den Registern
### Ausführungsphase
![Quelle RA2 Vorlesung 20/21](Assets/RA2_Ausführungsphase.png)
- ALU-Registeroperationen
- Operanden im Register oder als
- Direktoperand
- Operanden im Register oder als Direktoperand
- Üblicher Satz an ALU-Operationen
- Register $0 liefert Wert 0
- Adressierung von Variablen im Speicher
@ -100,15 +120,15 @@ Klassifikation von Befehlssätzen nach der Gestaltung/Ausprägung der vorhandene
- Registerinhalt lesen/schreiben
- Load/Store-Architektur
- Speicheroperationen können keine Arithmetik
- also z.B. kein inc 0xaff0($7),0x0004
- ALU schon zur Adressberechnung benötigt
- Separater Addierer zur Sprungzielberechnung
- Prüfschaltung auf Gleichheit zweier Register in der primären ALU („eql“)
- Bedingte Sprünge mit einem 16-bit Direktoperanden (beq $7,$8,loop)
- Maximal möglicher Offset von ±17 Bit nach einer 2-bit Verschiebung
- Prüfschaltung auf Gleichheit zweier Register in der primären ALU ("eql")
- Bedingte Sprünge mit einem 16-bit Direktoperanden
- Maximal möglicher Offset von $\pm 17$ Bit nach einer 2-bit Verschiebung
- Unbedingte Sprünge mit 28-bit Adresse später
### Speicherzugriff
![Quelle RA2 Vorlesung 20/21](Assets/RA2_Speicherzugriff.png)
- Getrennte Speicher für Code & Daten
- Aktuelle Instruktion wird bis zum Ende des Gesamtzyklus gehalten
- Kein zweiter Zugriff im gleichen Taktzyklus möglich
@ -123,18 +143,22 @@ Klassifikation von Befehlssätzen nach der Gestaltung/Ausprägung der vorhandene
- Als Datenspeicheradresse
- Nicht direkt speichern, wg. Load/Store-Architektur!
### Register zurückschreiben
### Register zurückschreiben (Write Back)
![Quelle RA2 Vorlesung 20/21](Assets/RA2_WriteBack.png)
- Nummer des Zielregisters (Zielregisterselektor)
- Stammt aus IR[15-11] oder IR[20-16], 5-bit Bereich für Werte 0-31
- Steuersignal
- Zielregister zum Ende des Instruktionszyklus schreiben
- Schreibsignal an Registersatz, falls nötig
### weitere Sprungbefehle
![Quelle RA2 Vorlesung 20/21](Assets/RA2_weitereSprungbefehle.png)
- Pseudorelative Sprünge (jump xLabel)
- Kein separater Addierer erforderlich, nur ein zusätzlicher MUX-Eingang
- Oberste 4 Bits unverändert, untere 28 Bits werden ersetzt (4, 26, 2)
- Jump-and-Link (jal) sichert alten Programmzähler in $31 (Subroutine)
### erforderliche Steuerleitung
erforderliche Steuerleitung
- Für Speicher
- 2-bit Steuersignal: 0/8/16/32 Bit zum Datenspeicher schreiben
- Instruktionsspeicher liest immer
@ -148,12 +172,14 @@ Klassifikation von Befehlssätzen nach der Gestaltung/Ausprägung der vorhandene
- Für Arithmetik
- 1-bit Steuersignal: Vorzeichenerweiterung ja/nein
- 6-bit Steuersignal: ALU-Operation
- Ca. 20 Steuersignale sind erforderlich: Mittelgroßes PLA auf Chip
Einzyklusmaschine ist unwirtschaftlich
- Komponenten arbeiten jeweils nur einen kleinen Teil der Gesamtzeit
- Zeitverlust bei potentiell kurzen Instruktionen
## Mehrzyklen CPU
![Quelle RA2 Vorlesung 20/21](Assets/RA2_pipelineCPU.png)
- Gesamtzyklus der bisherigen MIPS
- Dauer des Instruktionszyklus ist die Summe der Einzelverzögerungen
- Unteraktivitäten müssen abwarten, bis die Parameter sicher vorliegen
@ -164,25 +190,28 @@ Einzyklusmaschine ist unwirtschaftlich
- Einfügen von Registern für in den Stufen entstandene Zwischenresultate
- Noch immer nur eine Instruktion zu einem Zeitpunkt in Ausführung
- CPU-Zustand bezieht sich auf eine einzelne aktuelle Instruktion
- Pipelined CPU mit Fließbandprinzip
- Pipelined CPU - mit Fließbandprinzip
- In jedem Taktzyklus beginnt eine neue Maschineninstruktion
- Mehrere Instruktionen gleichzeitig in Ausführung
- Aber unterschiedlicher Fertigstellungsgrad
- Bessere Auslastung der Hardware
- Höherer Durchsatz
- Große Pipeline-Tiefe:
- Zusätzliche Ressourcen, höherer Energieaufwand (Taktfrequenz!)
- Längere Instruktionssequenzen für gleichen oder besseren Speedup (→ Registeroverhead!)
- Bei unterschiedlichen Stufenverzögerungen bestimmt die langsamste Stufe die Taktfrequenz
- Lange Instruktionssequenzen:
- Meist wegen Daten- und Kontrollabhängigkeiten nicht machbar
- Hohe Latenz Füllen und Leeren der Pipeline!
- Warum geht die Anzahl der Pipeline-Stufen zurück?
- hoher Energieverbrauch
- hohe Leistungseinbußen durch Kontroll- und Datenabhängigkeiten (Füllen/Leeren der Pipeline)
- mehr Parallelität in den einzelnen Pipeline-Stufen → superskalare Prozessoren
- mehr Prozessorkerne mit geringerer Leistungsaufnahme pro Kern
- Fließband-Architektur (engl. pipeline architecture): Bearbeitung mehrerer Befehle gleichzeitig, analog zu Fertigungsfließbändern.
- Große Pipeline-Tiefe:
- Zusätzliche Ressourcen, höherer Energieaufwand (Taktfrequenz!)
- Längere Instruktionssequenzen für gleichen oder besseren Speedup (→ Registeroverhead!)
- Bei unterschiedlichen Stufenverzögerungen bestimmt die langsamste Stufe die Taktfrequenz
- Lange Instruktionssequenzen:
- Meist wegen Daten- und Kontrollabhängigkeiten nicht machbar
- Hohe Latenz Füllen und Leeren der Pipeline!
- Warum geht die Anzahl der Pipeline-Stufen zurück?
- hoher Energieverbrauch
- hohe Leistungseinbußen durch Kontroll- und Datenabhängigkeiten (Füllen/Leeren der Pipeline)
- mehr Parallelität in den einzelnen Pipeline-Stufen → superskalare Prozessoren
- mehr Prozessorkerne mit geringerer Leistungsaufnahme pro Kern
- Fließband-Architektur (engl. pipeline architecture): Bearbeitung mehrerer Befehle gleichzeitig, analog zu Fertigungsfließbändern.
- Aufteilung des Rechenwerks in Fließbandstufen, Trennung durch Pufferregister (IF/ID,ID/EX,EX/MEM, MEM/WB)
![Quelle RA2 Vorlesung 20/21](Assets/RA2_mehrzyklenCPU.png)
Aufgaben der einzelnen Phasen
- Befehlsholphase
@ -196,32 +225,26 @@ Aufgaben der einzelnen Phasen
- Abspeicherungsphase
- Speichern in Register, bei Speicherbefehlen nicht benötigt
Pipeline-Hazards
> Structural Hazards (deutsch: strukturelle Abhängigkeiten oder Gefährdungen): Verschiedene Fließbandstufen müssen auf dieselbe Hardware-Komponente zugreifen, weil diese nur sehr aufwändig oder überhaupt nicht zu duplizieren ist.
## Pipeline-Hazards
> Structural Hazards ("strukturelle Abhängigkeiten oder Gefährdungen"): Verschiedene Fließbandstufen müssen auf dieselbe Hardware-Komponente zugreifen, weil diese nur sehr aufwändig oder überhaupt nicht zu duplizieren ist.
> Definition: Ein Befehl i heißt von einem nachfolgenden Befehl j antidatenabhängig, falls j eine Speicherzelle beschreibt, die von i noch gelesen werden müsste.
- resource hazards
- data hazards: Datenabhängigkeiten
- **Antidatenabhängig**: falls Befehl j eine Speicherzelle beschreibt, die von i noch gelesen werden müsste.
- WAR (write after read) Abhängigkeit
- **Ausgabeabhängig**: falls Befehle i und j die selbe Speicherzelle beschreiben
- WAW (write after write) Abhängigkeit
- **Datenabhängigkeit**: Operation hängt von der vorhergehenden Operation ab
- RAW (read after write) Abhängigkeit
- control hazards: Kontrollabhängigkeiten
- Gleichheit der Register wird schon in der instruction decode-Stufe geprüft
- Sprungziel wird in separatem Adressaddierer ebenfalls bereits in der instruction decode-Stufe berechnet
> Definition: Zwei Befehle i und j heißen voneinander Ausgabeabhängig, falls i und j die selbe Speicherzelle beschreiben.
- Gleichheit der Register wird schon in der instruction decode-Stufe geprüft
- Sprungziel wird in separatem Adressaddierer ebenfalls bereits in der instruction decode-Stufe berechnet
- Sofern weiterhin noch Verzögerungen auftreten:
- nächsten Befehl einfach ausführen (delayed branch)
- oder weiterhin NOOP(s) einfügen (stall)
### Pipelining Zusammenfassung
- Die Fließbandverarbeitung (engl. pipelining) ermöglicht es, in jedem Takt die Bearbeitung eines Befehls abzuschließen, selbst wenn die Bearbeitung eines Befehls ≥ 1 Takte dauert
- Mehrere Pipelines -> pro Takt können mehrere Befehle beendet
werden
- 3 Typen von Gefährdungen des Fließbandbetriebs:
- resource hazards
- control hazards
- data hazards (RAW, WAR, WAW)
- Gegenmaßnahmen
- pipeline stall
Gegenmaßnahmen
- pipeline stall (Anhalten des Fließbandes, NOOPS(s) einfügen)
- branch prediction
- forwarding / bypassing
- delayed branches
- delayed branches (nächsten Befehl einfach ausführen)
- out-of-order execution
- dynamic sched
@ -362,7 +385,7 @@ Allgemeines Ziel: Vorhersage indirekter Sprünge (d.h. bzgl. Basisadresse in Reg
- Vorhersagequalität „perfekt“, wenn Stack-Puffer größer als maximale Aufruftiefe
# Speicherarchitektur
# Multiple-Issue-Architekturen
# Microcontroller und Digitale Signalprozessoren