% das Paket "flashcards" erzeugt Karteikarten zum lernen % auf der Vorderseite steht das Buzzword oder die Frage % auf der Rückseite steht die Antwort % beim ausdrucken auf doppelseitiges Drucken achten % \documentclass[avery5371]{flashcards} \usepackage[utf8]{inputenc} \usepackage[]{amsmath} \usepackage[]{amssymb} \usepackage{bussproofs} % prooftrees \usepackage{mdwlist} % less space for lists \cardfrontstyle{headings} \begin{document} %%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%% \begin{flashcard}[Natürliches Schließen ]{ 4 Probleme natürlicher Sprache } \begin{enumerate*} \item Zuordnung von Wahrheitswerten zu Aussagen ist problematisch. \item Natürliche Sprache ist oft schwer verständlich. \item Natürliche Sprache ist mehrdeutig. \item Natürliche Sprache hängt von Kontext ab. \end{enumerate*} \end{flashcard} \begin{flashcard}[Natürliches Schließen ]{ was sind Formeln? } \begin{enumerate*} \item Alle atomaren Formeln und $\bot$ sind Formeln. \item Falls $\varphi$ und $\psi$ Formeln sind, sind auch $(\varphi\wedge\psi),(\varphi\wedge\psi)$($\varphi \rightarrow\psi$)und $\lnot\varphi$Formeln. \item Nichts ist Formel, was sich nicht mittels der obigen Regeln erzeugen läßt. \end{enumerate*} \end{flashcard} \begin{flashcard}[Natürliches Schließen ]{ Bezeichnungen in Formeln } \begin{itemize*} \item Falsum: $\bot$ \item Konjunktion: $\wedge$ \item Disjunktion: $\vee$ \item Implikation: $\rightarrow$ \item Negation: $\lnot$ \end{itemize*} \end{flashcard} \begin{flashcard}[ Natürliches Schließen ]{ $(\bigvee_{i=1}^n \varphi_i)$ statt ... } $(\bigvee_{i=1}^n \varphi_i$ statt $(...((\varphi_1\vee\varphi_2)\vee\varphi_3)\vee...\vee\varphi_n)$ \end{flashcard} \begin{flashcard}[ Natürliches Schließen ]{ $(\bigwedge_{i=1}^n \varphi_i)$ statt ... } $(\bigwedge_{i=1}^n \varphi_i)$ statt $(...((\varphi_1\wedge\varphi_2)\wedge\varphi_3)\wedge...\wedge\varphi_n)$ \end{flashcard} \begin{flashcard}[ Natürliches Schließen ]{ $(\varphi \leftrightarrow \psi)$ statt ... } $(\varphi \leftrightarrow \psi)$ statt $((\varphi\rightarrow\psi)\wedge(\psi\rightarrow\varphi))$ \end{flashcard} \begin{flashcard}[ Natürliches Schließen ]{ Präzedenz der Operatoren } \begin{itemize*} \item $\leftrightarrow$ bindet am schwächsten \item $\rightarrow$... \item $\vee$... \item $\wedge$... \item $\lnot$ bindet am stärksten \end{itemize*} \end{flashcard} \begin{flashcard}[ Natürliches Schließen ]{ triviale Deduktion } Aus der Annahme der Aussage $\varphi$ folgt $\varphi$ unmittelbar. $\varphi$ mit Hypothesen $\{\varphi\}$ und Konklusion $\varphi$. \end{flashcard} \begin{flashcard}[ Natürliches Schließen ]{ Konjunktionseinführung } Ist D eine Deduktion von $\varphi$ mit Hypothesen aus $\Gamma$ und ist E eine Deduktion von $\psi$ mit Hypothesen aus $\Gamma$, so ergibt sich die folgende Deduktion von $\varphi\wedge\psi$ mit Hypothesen aus $\Gamma$: \begin{prooftree} \AxiomC{$\varphi$} \AxiomC{$\psi$} \RightLabel{\scriptsize ($\wedge I$)} \BinaryInfC{$\varphi\wedge\psi$} \end{prooftree} %\includegraphics[width=.5\linewidth]{Assets/Logik-konjunktionseinführung.png} \end{flashcard} \begin{flashcard}[ Natürliches Schließen ]{ Konjunktionselimination } Ist D eine Deduktion von $\varphi\wedge\psi$ mit Hypothesen aus $\Gamma$, so ergeben sich die folgenden Deduktionen von $\varphi$ bzw. von $\psi$ mit Hypothesen aus $\Gamma$: \begin{prooftree} \AxiomC{$\varphi\wedge\psi$} \RightLabel{\scriptsize ($\wedge E_1$)} \UnaryInfC{$\varphi$} \end{prooftree} \begin{prooftree} \AxiomC{$\varphi\wedge\psi$} \RightLabel{\scriptsize ($\wedge E_2$)} \UnaryInfC{$\psi$} \end{prooftree} %\includegraphics[width=.5\linewidth]{Assets/Logik-Konjunktionselimination.png} \end{flashcard} \begin{flashcard}[ Natürliches Schließen ]{ Implikationseinführung } Ist D eine Deduktion von $\psi$ mit Hypothesen aus $\Gamma\cup\{\varphi\}$, so ergibt sich die folgende Deduktion von $\varphi\rightarrow\psi$ mit Hypothesen aus $\Gamma$: \begin{prooftree} \AxiomC{[$\varphi$]}\noLine \UnaryInfC{$\psi$} \RightLabel{\scriptsize ($\rightarrow I$)} \UnaryInfC{$\varphi\rightarrow\psi$} \end{prooftree} %\includegraphics[width=.5\linewidth]{Assets/Logik-Implikationseinführung.png} \end{flashcard} \begin{flashcard}[ Natürliches Schließen ]{ Implikationselimination } oder modus ponens Ist D eine Deduktion von $\varphi$ mit Hypothesen aus $\Gamma$ und ist E eine Deduktion von $\varphi\rightarrow\psi$ mit Hypothesen aus $\Gamma$, so ergibt sich die folgende Deduktion von $\psi$ mit Hypothesen aus $\Gamma$: \begin{prooftree} \AxiomC{$\varphi$} \AxiomC{$\varphi\rightarrow\psi$} \RightLabel{\scriptsize ($\rightarrow E$)} \BinaryInfC{$\psi$} \end{prooftree} %\includegraphics[width=.5\linewidth]{Assets/Logik-Implikationselimination.png} \end{flashcard} \begin{flashcard}[ Natürliches Schließen ]{ Disjunktionselimination } oder Fallunterscheidung Ist D eine Deduktion von $\varphi\vee\psi$ mit Hypothesen aus $\Gamma$, ist E eine Deduktion von $\sigma$ mit Hypothesen aus $\Gamma\cup\{\varphi\}$und ist F eine Deduktion von $\sigma$ mit Hypothesen aus $\Gamma\cup\{\psi\}$, so ergibt sich die folgende Deduktion von $\sigma$ mit Hypothesen aus $\Gamma$: \begin{prooftree} \AxiomC{$\varphi\vee\psi$} \AxiomC{[$\varphi$]}\noLine \UnaryInfC{$\delta$} \AxiomC{[$\psi$]}\noLine \UnaryInfC{$\delta$} \RightLabel{\scriptsize ($\vee E$)} \TrinaryInfC{$\psi$} \end{prooftree} %\includegraphics[width=.5\linewidth]{Assets/Logik-Disjunktionselimination.png} \end{flashcard} \begin{flashcard}[ Natürliches Schließen ]{ Disjunktionseinführung } \begin{prooftree} \AxiomC{$\varphi$} \RightLabel{\scriptsize ($\vee I_1$)} \UnaryInfC{$\varphi\vee\psi$} \end{prooftree} \begin{prooftree} \AxiomC{$\psi$} \RightLabel{\scriptsize ($\vee I_2$)} \UnaryInfC{$\varphi\vee\psi$} \end{prooftree} %$$\frac{\varphi}{\varphi\vee\psi} (\vee I_1) \quad \frac{\psi}{\varphi\vee\psi} (\vee I_2)$$ \end{flashcard} \begin{flashcard}[ Natürliches Schließen ]{ Negationseinführung } Ist D eine Deduktion von $\bot$ mit Hypothesen aus $\Gamma\cup\{\varphi\}$, so ergibt sich die folgende Deduktion von $\lnot\varphi$ mit Hypothesen aus $\Gamma$: \begin{prooftree} \AxiomC{[$\varphi$]}\noLine \UnaryInfC{$\bot$} \RightLabel{\scriptsize ($\lnot I$)} \UnaryInfC{$\lnot\varphi$} \end{prooftree} %\includegraphics[width=.5\linewidth]{Assets/Logik-Negationseinführung.png} \end{flashcard} \begin{flashcard}[ Natürliches Schließen ]{ Negationselimination } Ist D eine Deduktion von $\lnot\varphi$ mit Hypothesen aus $\Gamma$ und ist E eine Deduktion von $\varphi$ mit Hypothesen aus $\gamma$, so ergibt sich die folgende Deduktion von $\bot$ mit Hypothesen aus $\Gamma$: \begin{prooftree} \AxiomC{$\lnot\varphi$} \AxiomC{$\varphi$} \RightLabel{\scriptsize ($\lnot E$)} \BinaryInfC{$\bot$} \end{prooftree} %\includegraphics[width=.5\linewidth]{Assets/Logik-Negationselimination.png} \end{flashcard} \begin{flashcard}[ Natürliches Schließen ]{ Falsum } ex falso sequitur quodlibet\newline ausführlich: Ist D eine Deduktion von $\bot$ mit Hypothesen aus $\Gamma$, so ergibt sich die folgende Deduktion von $\varphi$ mit Hypothesen aus $\Gamma$: \begin{prooftree} \AxiomC{$\bot$} \RightLabel{\scriptsize ($\bot$)} \UnaryInfC{$\varphi$} \end{prooftree} %\includegraphics[width=.5\linewidth]{Assets/Logik-Falsumeinführung.png} \end{flashcard} \begin{flashcard}[ Natürliches Schließen ]{ reductio ad absurdum } Ist D eine Deduktion von $\bot$ mit Hypothesen aus $\Gamma\cup\{\lnot\varphi\}$, so ergibt sich die folgende Deduktion von $\varphi$ mit Hypothesen aus $\Gamma$: \begin{prooftree} \AxiomC{[$\lnot\varphi$]}\noLine \UnaryInfC{$\bot$} \RightLabel{\scriptsize ($\bot$)} \UnaryInfC{$\varphi$} \end{prooftree} %\includegraphics[width=.5\linewidth]{Assets/Logik-reductio-ad-absurdum.png} \end{flashcard} \begin{flashcard}[ Natürliches Schließen ]{ $\Gamma\Vdash\varphi$ } Für eine Formelmenge $\Gamma$ und eine Formel $\varphi$ schreiben wir $\Gamma\Vdash\varphi$ wenn es eine Deduktion gibt mit Hypothesen aus $\Gamma$ und Konklusion $\varphi$. Wir sagen "$\varphi$ ist eine syntaktische Folgerung von $\Gamma$". Eine Formel $\varphi$ ist ein Theorem, wenn $\varnothing\Vdash\varphi$ gilt. $\Gamma\Vdash\varphi$ sagt (zunächst) nichts über den Inhalt der Formeln in $\Gamma\cup\{\varphi\}$ aus, sondern nur über die Tatsache, dass $\varphi$ mithilfe des natürlichen Schließens aus den Formeln aus $\Gamma$ hergeleitet werden kann. Ebenso sagt "$\varphi$ ist Theorem" nur, dass $\varphi$ abgeleitet werden kann, über "Wahrheit" sagt dieser Begriff (zunächst) nichts aus. \end{flashcard} \begin{flashcard}[ Natürliches Schließen ]{ $\lnot(\varphi\vee\psi)$ } Für alle Formeln $\varphi$ und $\psi$ gilt $\{\lnot(\varphi\vee\psi)\}\Vdash\lnot\varphi\wedge\lnot\psi$. \end{flashcard} \begin{flashcard}[ Natürliches Schließen ]{ $\lnot\lnot\varphi$ } Für jede Formel $\varphi$ ist $\lnot\lnot\varphi\rightarrow\varphi$ ein Theorem. \end{flashcard} \begin{flashcard}[ Natürliches Schließen ]{ Für jede Formel $\varphi$ ist $\varphi\vee\lnot\varphi$... } Für jede Formel $\varphi$ ist $\varphi\vee\lnot\varphi$ ein Theorem. Beweis: Wir geben eine Deduktion mit Konklusion $\varphi\vee\lnot\varphi$ ohne Hypothesen an... \end{flashcard} \begin{flashcard}[ Natürliches Schließen ]{ $\{\lnot(\varphi\wedge\psi)\}\Vdash ...$ } $\{\lnot(\varphi\wedge\psi)\}\Vdash\lnot\varphi\vee\lnot\psi$ \end{flashcard} \begin{flashcard}[ Semantik ]{ Idee der Semantik } wenn man jeder atomaren Formel $p_i$ einen Wahrheitswertzuordnet, so kann man den Wahrheitswert jeder Formel berechnen. \end{flashcard} \begin{flashcard}[ Semantik ]{ zweiwertige Logik } Boolesche Logik $B=\{0,1\}$ Wahrheitswerte ,,wahr''=1 und ,,falsch''= 0 \end{flashcard} \begin{flashcard}[ Semantik ]{ dreiwertige Logik } Kleene-Logik $K_3=\{0,\frac{1}{2},1\}$: zusätzlicher Wahrheitswert ,,unbekannt'' $=\frac{1}{2}$ \end{flashcard} \begin{flashcard}[ Semantik ]{ Fuzzy-Logik } $F=[0,1]$: Wahrheitswerte sind ,,Grad der Überzeugtheit'' \end{flashcard} \begin{flashcard}[ Semantik ]{ unendliche Boolesche Algebra } $B_R$= Menge der Teilmengen von $\mathbb{R}$; $A\subseteq\mathbb{R}$ ist ,,Menge der Menschen, die Aussage für wahr halten'' \end{flashcard} \begin{flashcard}[ Semantik ]{ Heyting-Algebra } $H_R$= Menge der offenen Teilmengen von $\mathbb{R}$ Erinnerung: $A\subseteq\mathbb{R}$ offen, wenn $\forall a\in A\exists\epsilon >0:(a-\epsilon,a+\epsilon)\subseteq A$, d.h. wenn $A$ abzählbare Vereinigung von offenen Intervallen $(x,y)$ ist. \end{flashcard} \begin{flashcard}[ Semantik ]{ offen vs. nicht offene Teilmengen } offen: $(0,1), \mathbb{R}_{>0}, \mathbb{R}\backslash\{0\}, \mathbb{R}\backslash\mathbb{N}$ nicht offen: $[1,2), \mathbb{R}_{\geq 0}, \mathbb{Q}, \mathbb{N}, \{\frac{1}{n} | n\in\mathbb{N}\}, \mathbb{R}\backslash\mathbb{Q}$ \end{flashcard} \begin{flashcard}[ Semantik ]{ W-Belegung } Sei W eine Menge von Wahrheitswerten. Eine W-Belegung ist eine Abbildung $B:V\rightarrow W$, wobei $V\subseteq\{p_0 ,p_1 ,...\}$ eine Menge atomarer Formeln ist. Die W-Belegung $B:V\rightarrow W$ paßt zur Formel $\phi$, falls alle atomaren Formeln aus $\phi$ zu V gehören. \end{flashcard} \begin{flashcard}[ Wahrheitswertebereiche ]{ Definition: Sei W eine Menge und $R\subseteq W\times W$ eine binäre Relation. } Sei W eine Menge und $R\subseteq W\times W$ binäre Relation. \begin{itemize*} \item R ist reflexiv \item R ist antisymmetrisch \item R ist transitive \item R ist eine Ordnungsrelation \end{itemize*} \end{flashcard} \begin{flashcard}[ Wahrheitswertebereiche ]{ reflexive Relation } R ist reflexiv, wenn $(a,a)\in R$ für alle $a\in W$ gilt. \end{flashcard} \begin{flashcard}[ Wahrheitswertebereiche ]{ antisymmetrische Relation } R ist antisymmetrisch, wenn $(a,b),(b,a)\in R$ impliziert, dass $a=b$ gilt (für alle $a,b\in W$). \end{flashcard} \begin{flashcard}[ Wahrheitswertebereiche ]{ transitive Relation } R ist transitive, wenn $(a,b),(b,c)\in R$ impliziert, dass $(a,c)\in R$ gilt (für alle $a,b,c\in W$). \end{flashcard} \begin{flashcard}[ Wahrheitswertebereiche ]{ Ordnungsrelation } R ist eine Ordnungsrelation, wenn R reflexiv, antisymmetrisch und transitiv ist. In diesem Fall heißt das Paar $(W,R)$ eine partiell geordnete Menge. \end{flashcard} \begin{flashcard}[ Wahrheitswertebereiche ]{ Schranken } $(W,\leq)$ partiell geordnete Menge, $M\subseteq W$ und $a\in W$ \begin{itemize*} \item a ist obere Schranke von $M$, wenn $m\leq a$... \item a ist kleinste obere Schranke oder Supremum... \item a ist untere Schranke von $M$, wenn $a\leq m$... \item a ist größte untere Schranke oder Infimum... \end{itemize*} \end{flashcard} \begin{flashcard}[ Wahrheitswertebereiche ]{ obere Schranke } $(W,\leq)$ partiell geordnete Menge, $M\subseteq W$ und $a\in W$ a ist obere Schranke von $M$, wenn $m\leq a$ für alle $m\in M$ gilt \end{flashcard} \begin{flashcard}[ Wahrheitswertebereiche ]{ kleinste obere Schranke } $(W,\leq)$ partiell geordnete Menge, $M\subseteq W$ und $a\in W$ a ist kleinste obere Schranke/Supremum von $M$, wenn $a$ obere Schranke von $M$ ist und wenn $a\leq b$ für alle oberen Schranken $b$ von $M$ gilt. Wir schreiben in diesem Fall $a=sup\ M$. z.B. $(W,\leq)$ mit $W=R$ und $\leq$ übliche Ordnung auf R \begin{itemize*} \item dann gelten sup[0, 1] = sup(0, 1) = 1. \item $sup\ W$ existiert nicht (W keine obere Schranke) \end{itemize*} \end{flashcard} \begin{flashcard}[ Wahrheitswertebereiche ]{ untere Schranke } Sei $(W,\leq)$ partiell geordnete Menge, $M\subseteq W$ und $a\in W$. a ist untere Schranke von $M$, wenn $a\leq m$ für alle $m\in M$ gilt. \end{flashcard} \begin{flashcard}[ Wahrheitswertebereiche ]{ größte untere Schranke } Sei $(W,\leq)$ partiell geordnete Menge, $M\subseteq W$ und $a\in W$. a ist größte untere Schranke oder Infimum von $M$, wenn a untere Schranke von $M$ ist und wenn $b\leq a$ für alle unteren Schranken $b$ von $M$ gilt. Wir schreiben in diesem Fall $a=inf\ M$. \end{flashcard} \begin{flashcard}[ Wahrheitswertebereiche ]{ (vollständiger) Verband } Ein (vollständiger) Verband ist eine partiell geordnete Menge $(W,\leq)$, in der jede Menge $M\subseteq W$ ein Supremum $sup\ M$ und ein Infimum $inf\ M$ hat. In einem Verband $(W,\leq)$ definieren wir: \begin{itemize*} \item $0_W = inf\ W$ und $1_W= sup\ W$ \item $a\wedge_W b= inf\{a,b\}$ und $a\vee_W b= sup\{a,b\}$ für $a,b\in W$ \end{itemize*} In jedem Verband $(W,\leq)$ gelten $0_W= sup\ \varnothing$ und $1_W= inf\ \varnothing$ (denn jedes Element von $W$ ist obere und untere Schranke von $\varnothing$). \end{flashcard} \begin{flashcard}[ Wahrheitswertebereiche ]{ Wahrheitswertebereich (Tupel?) } Ein Wahrheitswertebereich ist ein Tupel $(W,\leq,\rightarrow W,\lnot W)$, wobei $(W,\leq)$ ein Verband und $\rightarrow W:W^2 \rightarrow W$ und $\lnot W:W\rightarrow W$ Funktionen sind. \end{flashcard} \begin{flashcard}[ Wahrheitswertebereiche ]{ Boolesche Wahrheitswertebereich $B$ } Der Boolesche Wahrheitswertebereich B ist definiert durch die Grundmenge $B=\{0,1\}$, die natürliche Ordnung $\leq$ und die Funktionen $\lnot_B (a) = 1-a$, $\rightarrow_B(a,b) = max(b, 1 -a)$. Hier gelten: \begin{itemize*} \item $0_B=0$, $1_B= 1$, \item $a\wedge_B b= min(a,b)$, $a\vee_B b= max(a,b)$ \end{itemize*} \end{flashcard} \begin{flashcard}[ Wahrheitswertebereiche ]{ Kleenesche Wahrheitswertebereich } Der Kleenesche Wahrheitswertebereich $K_3$ ist definiert durch die Grundmenge $K_3=\{0,\frac{1}{2},1\}$ mit der natürlichen Ordnung $\leq$ und durch die Funktionen $\lnot_{K_3} (a) = 1 -a $, $\rightarrow_{K_3} (a,b) = max(b, 1-a)$. Hier gelten: \begin{itemize*} \item $\lnot_{K_3} = 0$, $1_{K_3} = 1$ \item $a\wedge_{K_3} b= min(a,b)$, $a\vee_{K_3} b= max(a,b)$ \end{itemize*} \end{flashcard} \begin{flashcard}[ Wahrheitswertebereiche ]{ Wahrheitswertebereiche Fuzzy-Logik } Der Wahrheitswertebereich F der Fuzzy-Logik ist definiert durch die Grundmenge $F=[0,1]\subseteq\mathbb{R}$ mit der natürlichen Ordnung $\leq$ und durch die Funktionen $\lnot_F (a) = 1-a$, $\rightarrow_F (a,b) = max(b, 1-a)$. Hier gelten: \begin{itemize*} \item $0_F= 0$, $1_F= 1$ \item $a\wedge_F b= min(a,b)$, $a\vee_F b= max(a,b)$ \end{itemize*} \end{flashcard} \begin{flashcard}[ Wahrheitswertebereiche ]{ Boolesche Wahrheitswertebereich $B_R$ } Der Boolesche Wahrheitswertebereich $B_R$ ist definiert durch die Grundmenge $B_R=\{A|A\subseteq \mathbb{R}\}$ mit der Ordnung $\subseteq$ und durch die Funktionen $\lnot_{B_R} (A) =\mathbb{R}\backslash A$, $\rightarrow_{B_R} (A,B) = B\cup\mathbb{R}\backslash A$. Hier gelten: \begin{itemize*} \item $0_{B_R}=\varnothing$, $1_{B_R}=\mathbb{R}$ \item $A\wedge_{B_R} B=A\cap B$, $A\vee_{B_R} B=A\cup B$ \end{itemize*} \end{flashcard} \begin{flashcard}[ Wahrheitswertebereiche ]{ Heytingsche Wahrheitswertebereich $H_R$ } Der Heytingsche Wahrheitswertebereich $H_R$ ist definiert durch die Grundmenge $H_{\mathbb{R}} =\{A\subseteq\mathbb{R} | \text{A ist offen}\}$, die Ordnung $\subseteq$ und durch die Funktionen $\lnot_{H_R} (A) = Inneres(\mathbb{R}\backslash A)$, $\rightarrow_{H_R} (A,B) =Inneres(B\cup \mathbb{R}\backslash A)$. Hier gelten: \begin{itemize*} \item $0_{H_R}=\varnothing$, $1_{H_R}=\mathbb{R}$ \item $A\wedge_{H_R} B= A\cap B$, $A\vee_{H_R} B=A\cup B$ \item $Inneres(A) =\{a\in A|\exists \epsilon >0 : (a-\epsilon,a+\epsilon)\subseteq A\}$ \end{itemize*} \end{flashcard} \begin{flashcard}[ Wahrheitswertebereiche ]{ $\hat{B}(\phi)\in W$ jeder zu $B$ passenden Formel $\phi$} W Wahrheitswertebereich und B W-Belegung. Über Formelaufbau definieren wir Wahrheitswert $\hat{B}(\phi)\in W$ jeder zu $B$ passenden Formel $\phi$: \begin{itemize*} \item $\hat{B}(\bot) = 0_W$ \item $\hat{B}(p) = B(p)$ falls $p$ eine atomare Formel ist \item $\hat{B}((\phi\wedge \psi )) = \hat{B}(\phi)\wedge_W \hat{B}(\psi )$ \item $\hat{B}((\phi\vee \psi )) = \hat{B}(\phi)\vee_W \hat{B}(\psi )$ \item $\hat{B}((\phi\rightarrow \psi )) = \rightarrow W(\hat{B}(\phi),\hat{B}(\psi ))$ \item $\hat{B}(\lnot\phi) = \lnot W(\hat{B}(\phi))$ \end{itemize*} \end{flashcard} \begin{flashcard}[ Wahrheitswertebereiche ]{ W-Folgerung } Sei W ein Wahrheitswertebereich. Eine Formel $\phi$ heißt eine W-Folgerung der Formelmenge $\Gamma$, falls für jede W-Belegung B, die zu allen Formeln aus $\Gamma \cup\{\phi\}$ paßt, gilt: $inf\{B(\gamma )|\gamma \in \Gamma \}\leq B(\phi)$ Wir schreiben $\Gamma \Vdash W\phi$, falls $\phi$ eine W-Folgerung von $\Gamma$ ist. Bemerkung: Im Gegensatz zur Beziehung $\Gamma \vdash \phi$, d.h. zur syntaktischen Folgerung, ist $\Gamma \Vdash W \phi$ eine semantische Beziehung. \end{flashcard} \begin{flashcard}[ Wahrheitswertebereiche ]{ W-Tautologie } Eine W-Tautologie ist eine Formel $\phi$ mit $\varnothing \Vdash W\phi$, d.h. $B(\phi) = 1_W$ für alle passenden W-Belegungen B (denn $inf\{\hat{B}(\gamma )|\gamma \in \varnothing \}= inf \varnothing = 1_W)$. \end{flashcard} \begin{flashcard}[ Wahrheitswertebereiche ]{ $\varnothing\Vdash_W\lnot\lnot\phi\rightarrow\phi$ gilt für Wahrheitsbereiche... } $B, B_{\mathbb{R}}$ \end{flashcard} \begin{flashcard}[ Wahrheitswertebereiche ]{ $\varnothing\Vdash_W\phi\vee\lnot\phi$ } $B, B_{\mathbb{R}}$ \end{flashcard} \begin{flashcard}[ Wahrheitswertebereiche ]{ $\{\lnot\phi\rightarrow\bot\}\Vdash_W\phi$ gilt für Wahrheitsbereiche... } $B, B_{\mathbb{R}}, K_3, F$ \end{flashcard} \begin{flashcard}[ Wahrheitswertebereiche ]{ $\{\phi\}\Vdash_W\lnot\phi\rightarrow\bot$ gilt für Wahrheitsbereiche... } $B, B_{\mathbb{R}}, K_3, F, H_{\mathbb{R}}$ \end{flashcard} \begin{flashcard}[ Wahrheitswertebereiche ]{ syntaktische Folgerung } $\Gamma\vdash\phi$ syntaktische Folgerung \end{flashcard} \begin{flashcard}[ Wahrheitswertebereiche ]{ Theorem } Theorem = ,,hypothesenlos ableitbar'' \end{flashcard} \begin{flashcard}[ Wahrheitswertebereiche ]{ W-Tautologie } W-Tautologie = ,,wird immer zu $1_W$ ausgewertet'' \end{flashcard} \begin{flashcard}[ Wahrheitswertebereiche ]{ (semantische) W-Folgerung } $\Gamma\Vdash_W \phi$ (semantische) W-Folgerung \end{flashcard} \begin{flashcard}[ Korrekheit ]{ Frage der Korrektheit } Können wir durch mathematische Beweise zu falschen Aussagenkommen? Können wir durch das natürliche Schließen zu falschen Aussagen kommen? Existiert eine Menge $\Gamma$ von Formeln und eine Formel $\varphi$ mit $\Gamma\vdash\varphi$ und $\Gamma\not\Vdash_W \varphi$? Für welche Wahrheitswertebereiche W? Für welche Wahrheitswertebereiche W gilt $$\Gamma\vdash\varphi\Rightarrow\Gamma\vdash_W \varphi$$ bzw. $\varphi$ ist Theorem $\Rightarrow\varphi$ ist W-Tautologie? \end{flashcard} \begin{flashcard}[ Korrekheit ]{ Korrektheitslemma für nat. Schließen \& Wahrheitswertebereich B } Sei $D$ eine Deduktion mit Hypothesen in der Menge $\Gamma$ und Konklusion $\varphi$. Dann gilt $\Gamma\vdash_B \varphi$, d.h. $inf\{B(\gamma)|\gamma\in\Gamma\}\leq B(\varphi)$ für alle passenden B-Belegungen $B$. \end{flashcard} \begin{flashcard}[ Korrekheit ]{ Korrektheitssatz für natürliches Schließen \& Wahrheitswertebereich $B$ } Für jede Menge von Formeln $\Gamma$ und jede Formel $\varphi$ gilt $\Gamma\vdash\varphi\Rightarrow\Gamma\vdash_B\varphi$. Beweis: Wegen $\Gamma\vdash\varphi$ existiert eine Deduktion $D$ mit Hypothesen in $\Gamma$ und Konklusion $\varphi$. Nach dem Korrektheitslemma folgt $\Gamma\vdash_B \varphi$. \end{flashcard} \begin{flashcard}[ Korrekheit ]{ Jedes Theorem ist eine B-Tautologie? } wahr \end{flashcard} \begin{flashcard}[ Korrekheit ]{ Korrektheitssatz für natürliches Schließen \& Wahrheitswertebereich $B_\mathbb{R}$} Für jede Menge von Formeln $\Gamma$ und jede Formel $\varphi$ gilt $\Gamma\vdash\varphi\Rightarrow\Gamma\vdash_{B_\mathbb{R}}\varphi$. Definition \end{flashcard} \begin{flashcard}[ Korrekheit ]{ Jedes Theorem ist eine $B_\mathbb{R}$-Tautologie? } wahr \end{flashcard} \begin{flashcard}[ Korrekheit ]{ Korrektheitslemma für nat. Schließen \& Wahrheitswertebereich $H_{\mathbb{R}}$ } Sei $D$ eine Deduktion mit Hypothesen in der Menge $\Gamma$ und Konklusion $\varphi$, die die Regel $(raa)$ nicht verwendet. Dann gilt $\Gamma\vdash_{H_\mathbb{R}}\varphi$. \end{flashcard} \begin{flashcard}[ Korrekheit ]{ Korrektheitssatz für nat. Schließen \& Wahrheitswertebereich $H_{\mathbb{R}}$ } Für jede Menge von Formeln $\Gamma$ und jede Formel $\varphi$ gilt $\Gamma\vdash\varphi$ ohne $(raa)$ $\Rightarrow\Gamma\vdash_{H_{\mathbb{R}}}\varphi$ \end{flashcard} \begin{flashcard}[ Korrekheit ]{ Jedes $(raa)$-frei herleitbare Theorem ist eine $H_{\mathbb{R}}$-Tautologie? } wahr \end{flashcard} \begin{flashcard}[ Korrekheit ]{ Deduktion von Thermen ohne Hypothesen mit (raa) } Jede Deduktion der Theoreme $\lnot\lnot\varphi\rightarrow\varphi$ und $\varphi\vee\lnot\varphi$ ohne Hypothesen verwendet $(raa)$. \end{flashcard} \begin{flashcard}[ Vollständigkeit ]{ Frage der Vollständigkeit } Können wir durch mathematische Beweise zu allen korrekten Aussagen kommen? Können wir durch das natürliche Schließen zu allen korrekten Aussagen kommen? Existiert eine Menge $\Gamma$ von Formeln und eine Formel $\varphi$ mit $\Gamma\vdash_W\varphi$ und $\Gamma\not\vdash\varphi$? Für welche Wahrheitswertebereiche $W$? Für welche Wahrheitswertebereiche $W$ gilt $\Gamma\vdash_W \varphi\Rightarrow\Gamma\vdash\varphi$ bzw. $\varphi$ ist $W$-Tautologie $\Rightarrow\varphi$ ist Theorem? \end{flashcard} \begin{flashcard}[ Vollständigkeit ]{ Konsistente Mengen } Sei $\Gamma$ eine Menge von Formeln. $\Gamma$ heißt inkonsistent, wenn $\Gamma\vdash\bot$ gilt. Sonst heißt $\Gamma$ konsistent. \end{flashcard} \begin{flashcard}[ Vollständigkeit ]{ Lemma konsistente Menge } Sei $\Gamma$ eine Menge von Formeln und $\varphi$ eine Formel. Dann gilt $\Gamma\not\vdash\varphi \Leftrightarrow \Gamma\cup\{\lnot\varphi\}$ konsistent. \end{flashcard} \begin{flashcard}[ Vollständigkeit ]{ Maximal konsistente Mengen } Eine Formelmenge $\Delta$ ist maximal konsistent, wenn sie konsistent ist und wenn gilt ,,$\sum\supseteq\Delta$ konsistent $\Rightarrow\sum = \Delta$''. \end{flashcard} \begin{flashcard}[ Vollständigkeit ]{ Satz maximal konsistene Menge } Jede konsistente Formelmenge $\Gamma$ ist in einer maximal konsistenten Formelmenge $\Delta$ enthalten. \end{flashcard} \begin{flashcard}[ Vollständigkeit ]{ Sei $\Delta$ maximal konsistent und gelte $\Delta\vdash\varphi$ } Sei $\Delta$ maximal konsistent und gelte $\Delta\vdash\varphi$. Dann gilt $\varphi\in\Delta$. \end{flashcard} \begin{flashcard}[ Vollständigkeit ]{ Sei $\Delta$ maximal konsistent und $\varphi$ Formel } Sei $\Delta$ maximal konsistent und $\varphi$ Formel. Dann gilt $\varphi\not\in\Delta\Leftrightarrow\lnot\varphi\in\Delta$. \end{flashcard} \begin{flashcard}[ Erfüllbare Mengen ]{ $\Gamma$ heißt erfüllbar, wenn } Sei $\Gamma$ eine Menge von Formeln. $\Gamma$ heißt erfüllbar, wenn es eine passende B-Belegung $B$ gibt mit $B(\gamma) = 1_B$ für alle $\gamma\in\Gamma$. Die Erfüllbarkeit einer endlichen Menge $\Gamma$ ist entscheidbar (NP-vollständig) \end{flashcard} \begin{flashcard}[ Erfüllbare Mengen ]{ $Delta$ maximal konsistente Menge } Sei $\Delta$ eine maximal konsistente Menge von Formeln. Dann ist $\Delta$ erfüllbar. \end{flashcard} \begin{flashcard}[ Erfüllbare Mengen ]{ $\Gamma\not\Vdash_B\varphi\Leftrightarrow...$ } Sei $\Gamma$ eine Menge von Formeln und $\varphi$ eine Formel. Dann gilt $\Gamma\not\Vdash_B\varphi\Leftrightarrow\Gamma\cup\{\lnot \varphi\}$ erfüllbar. \end{flashcard} \begin{flashcard}[ Erfüllbare Mengen ]{ $\Gamma\Vdash W\varphi\Rightarrow...$ } Sei $W$ einer der Wahrheitswertebereiche $B, K_3, F, H_R$ und $B_R,\Gamma$ eine Menge von Formeln und $\varphi$ eine Formel. Dann gilt $\Gamma\Vdash W\varphi\Rightarrow\Gamma\Vdash B\varphi$. \end{flashcard} \begin{flashcard}[ Erfüllbare Mengen ]{ Vollständigkeitssatz } Sei $\Gamma$ eine Menge von Formeln, $\varphi$ eine Formel und $W$ einer der Wahrheitswertebereiche $B,K_3 , F, B_R$ und $H_R$. Dann gilt $\Gamma\Vdash_W\varphi \Rightarrow \Gamma\vdash\varphi$. Insbesondere ist jede W-Tautologie ein Theorem. \end{flashcard} \begin{flashcard}[ Vollständigkeit und Korrektheit ]{ Satz $\Gamma\vdash\varphi\Leftrightarrow\Gamma\Vdash_B \varphi$} Seien $\Gamma$ eine Menge von Formeln und $\varphi$ eine Formel. Dann gilt $$\Gamma\vdash\varphi\Leftrightarrow\Gamma\Vdash_B \varphi$$ Insbesondere ist eine Formel genau dann eine B-Tautologie, wenn sie ein Theorem ist. \begin{itemize*} \item gilt für jede ,,Boolesche Algebra'', z.B. $B_R$ \item $\Gamma\vdash\varphi$ ohne ($raa$) $\Leftrightarrow\Gamma\Vdash_{H_R} \varphi$ (Tarksi 1938) \end{itemize*} \end{flashcard} \begin{flashcard}[ Entscheidbarkeit ]{ Satz Menge der Theoreme } Satz: die Menge der Theoreme ist entscheidbar. \end{flashcard} \begin{flashcard}[ Vollständigkeit und Korrektheit ]{ Äquivalenzen und Theoreme } Zwei Formeln $\alpha$ und $\beta$ heißen äquivalent $(\alpha\equiv\beta)$, wenn für alle passenden B-Belegungen $B$ gilt: $B(\alpha) =B(\beta)$. \end{flashcard} \begin{flashcard}[ Vollständigkeit und Korrektheit ]{ Liste der Äquivalenzen 1/2 } Es gelten die folgenden Äquivalenzen: \begin{enumerate*} \item $p_1 \vee p_2 \equiv p_2 \vee p_1$ \item $(p_1 \vee p_2 )\vee p_3 \equiv p_1 \vee (p_2 \vee p_3 )$ \item $p_1 \vee (p_2 \wedge p_3 )\equiv (p_1 \vee p_2 )\wedge (p_1 \vee p_3 )$ \item $\lnot(p_1 \vee p_2 )\equiv\lnot p_1 \wedge\lnot p_2$ \item $p_1 \vee p_1 \equiv p_1$ \end{enumerate*} Bemerkung: Mit den üblichen Rechenregeln für Gleichungen können aus dieser Liste alle gültigen Äquivalenzen hergeleitet werden. \end{flashcard} \begin{flashcard}[ Vollständigkeit und Korrektheit ]{ Liste der Äquivalenzen 2/2 } Es gelten die folgenden Äquivalenzen: \begin{enumerate*} \item $(p_1 \wedge \lnot p_1 )\vee p_2 \equiv p_2$ \item $\lnot\lnot p_1\equiv p_1$ \item $p_1 \wedge\lnot p_1 \equiv\bot$ \item $p_1 \vee\lnot p_1 \equiv\lnot\bot$ \item $p_1 \rightarrow p_2 \equiv \lnot p_1 \vee p_2$ \end{enumerate*} Bemerkung: Mit den üblichen Rechenregeln für Gleichungen können aus dieser Liste alle gültigen Äquivalenzen hergeleitet werden. \end{flashcard} \begin{flashcard}[ Vollständigkeit und Korrektheit ]{ Zusammenhang zw. Theoremen und Äquivalenzen } Seien $\alpha$ und $\beta$ zwei Formeln. Dann gilt $\alpha\equiv\beta\Leftrightarrow(\alpha\leftrightarrow\beta)$ ist Theorem. \end{flashcard} \begin{flashcard}[ Vollständigkeit und Korrektheit ]{ $\alpha$ ist Theorem $\Leftrightarrow\alpha\equiv\lnot\bot$ } Sei $\alpha$ eine Formel. Dann gilt $\alpha$ ist Theorem $\Leftrightarrow\alpha\equiv\lnot\bot$. \end{flashcard} \begin{flashcard}[ Kompaktheitsatzes ]{ Kompaktheit } Sei $\Gamma$ eine u.U. unendliche Menge von Formeln und $\varphi$ eine Formel mit $\Gamma\Vdash_B\varphi$. Dann existiert $\Gamma'\subseteq\Gamma$ endlich mit $\Gamma'\Vdash_B \varphi$. \end{flashcard} \begin{flashcard}[ Kompaktheitsatzes ]{ Kompaktheits- oder Endlichkeitssatz } Sei $\Gamma$ eine u.U. unendliche Menge von Formeln. Dann gilt $\Gamma$ unerfüllbar $\Leftrightarrow\exists\Gamma'\subseteq\Gamma$ endlich: $\Gamma'$ unerfüllbar \end{flashcard} \begin{flashcard}[ Kompaktheitsatzes ]{ Färbbarkeit } Ein Graph ist ein Paar $G=(V,E)$ mit einer Menge $V$ und $E\subseteq\binom{V}{2} =\{X\subseteq V:|V\Vdash 2 \}$. Für $W\subseteq V$ sei $G\upharpoonright_W= (W,E\cap\binom{W}{2})$ der von $W$ induzierte Teilgraph. Der Graph G ist 3-färbbar, wenn es eine Abbildung $f:V\rightarrow\{1,2,3\}$ mit $f(v)\not=f(w)$ für alle $\{v,w\}\in E$. Bemerkung: Die 3-Färbbarkeit eines endlichen Graphen ist NP-vollständig \end{flashcard} \begin{flashcard}[ Kompaktheitsatzes ]{ Sei $G= (N,E)$ ein Graph } Sei $G= (N,E)$ ein Graph. Dann sind äquivalent \begin{enumerate*} \item $G$ ist 3-färbbar. \item Für jede endliche Menge $W\subseteq N$ ist $G\upharpoonright_W$ 3-färbbar. \end{enumerate*} \end{flashcard} \begin{flashcard}[ Kompaktheitsatzes ]{ Parkettierungen Idee } Gegeben ist eine Menge von quadratischen Kacheln mit gefärbten Kanten. Ist es möglich, mit diesen Kacheln die gesamte Ebene zu füllen, so dass aneinanderstoßende Kanten gleichfarbig sind? \end{flashcard} \begin{flashcard}[ Kompaktheitsatzes ]{ Kachelsystem Definition } Ein Kachelsystem besteht aus einer endlichen Menge C von ,,Farben'' und einer Menge K von Abbildungen $\{N,O,S,W\}\rightarrow C$ von ,,Kacheln''. Eine Kachelung von $G\subseteq Z\times Z$ ist eine Abbildung $f:G\rightarrow K$ mit \begin{itemize*} \item $f(i,j)(N) =f(i,j+ 1 )(S)$ für alle $(i,j),(i,j+ 1 )\in G$ \item $f(i,j)(O) =f(i+ 1 ,j)(W)$ für alle $(i,j),(i+ 1 ,j)\in G$ \end{itemize*} \end{flashcard} \begin{flashcard}[ Kompaktheitsatzes ]{ Kachelsystem Satz } Sei $K$ ein Kachelsystem. Es existiert genau dann eine Kachelung von $Z\times Z$, wenn für jedes $n\in N$ eine Kachelung von $\{(i,j) :|i|,|j| \leq n\}$ existiert. \end{flashcard} \begin{flashcard}[ Erfüllbarkeit ]{ Erfüllbarkeitsproblem } Eingabe: Formel $\Gamma$ Frage: existiert eine B-Belegung $B$ mit $B(\Gamma) = 1_B$. \end{flashcard} \begin{flashcard}[ Erfüllbarkeit ]{ Hornklausel } Eine Hornklausel hat die Form $(\lnot\bot\wedge p_1\wedge p_2\wedge ... \wedge p_n)\rightarrow q$ für $n\geq 0$, atomare Formeln $p_1 ,p_2 ,... ,p_n$ und $q$ atomare Formel oder $q=\bot$. In der Literatur auch: \begin{itemize*} \item $\{\lnot p_1,\lnot p_2 ,... ,\lnot p_n,q\}$ für $\{p_1 ,... ,p_n\}\rightarrow q$ mit $q$ atomare Formel \item $\{\lnot p_1,\lnot p_2 ,... ,\lnot p_n\}$ für $\{p_1 ,... ,p_n\}\rightarrow\bot$ \item $\Box$ für $\varnothing\rightarrow\bot$, die ,,leere Hornklausel'' \end{itemize*} \end{flashcard} \begin{flashcard}[ Erfüllbarkeit ]{ Hornformel } Eine Hornformel ist eine Konjunktion von Hornklauseln. \end{flashcard} \begin{flashcard}[ Erfüllbarkeit ]{ Markierungsalgorithmus } Eingabe: eine endliche Menge $\Gamma$ von Hornklauseln. \begin{enumerate*} \item \textbf{while} es gibt in $\Gamma$ eine Hornklausel $M\rightarrow q$, so daß alle $p\in M$ markiert sind und $q$ unmarkierte atomare Formel ist $\Rightarrow$ \textbf{do} markiere $q$ (in allen Hornklauseln in $\Gamma$) \item \textbf{if} $\Gamma$ enthält eine Hornklausel der Form $M\rightarrow\bot$, in der alle $p\in M$ markiert sind \textbf{then} return ,,unerfüllbar'' \textbf{else} return ,,erfüllbar'' \end{enumerate*} \end{flashcard} \begin{flashcard}[ Erfüllbarkeit ]{ Terminierung endlicher Menge von Hornklauseln } Sei $\Gamma$ endliche Menge von Hornklauseln. Dann terminiert der Markierungsalgorithmus mit dem korrekten Ergebnis. \end{flashcard} \begin{flashcard}[ Erfüllbarkeit ]{ SLD-Resolution Definition } Sei $\Gamma$ eine Menge von Hornklauseln. Eine SLD-Resolution aus $\Gamma$ ist eine Folge $(M_0\rightarrow\bot,M_1\rightarrow\bot,... ,M_m\rightarrow\bot)$ von Hornklauseln mit \begin{itemize*} \item $(M_0\rightarrow\bot)\in\Gamma$ \item für alle $0\leq n