diff --git a/Grundlagen und Diskrete Strukturen - Cheatsheet.pdf b/Grundlagen und Diskrete Strukturen - Cheatsheet.pdf new file mode 100644 index 0000000..e41ef71 Binary files /dev/null and b/Grundlagen und Diskrete Strukturen - Cheatsheet.pdf differ diff --git a/Grundlagen und Diskrete Strukturen - cheatsheet.tex b/Grundlagen und Diskrete Strukturen - Cheatsheet.tex similarity index 60% rename from Grundlagen und Diskrete Strukturen - cheatsheet.tex rename to Grundlagen und Diskrete Strukturen - Cheatsheet.tex index 75690ab..9df6c9f 100644 --- a/Grundlagen und Diskrete Strukturen - cheatsheet.tex +++ b/Grundlagen und Diskrete Strukturen - Cheatsheet.tex @@ -128,7 +128,7 @@ Seien p,q Prädikate über U Achtung: Verschiedenartige Quantoren dürfen nicht getauscht werden! gleichartige Quantoren dürfen getauscht werden \section{Mengen} -\cite[Eine Menge ist eine Zusammenfassung bestimmter, wohlunterschiedener Objekte unserer Anschauung oder unseres Denkens. (Cantor)] +"Eine Menge ist eine Zusammenfassung bestimmter, wohlunterschiedener Objekte unserer Anschauung oder unseres Denkens" ~ Cantor Von jedem Objekt steht fest, ob es zur Menge gehört oder nicht. \paragraph{Wunsch 0} @@ -204,12 +204,12 @@ Sei A Menge, $C\wp (A)$ Menge von teilmengen von A. C heißt Partition von A, fa 3. $X \cap Y = \emptyset$ f.a. $X\not \in Y$ aus C Zwei Mengen $X\cap Y = \emptyset$ heißten disjunkt.\ -Satz: Sei \sim Äquivalenzrelation auf A. Für $x\in A$ betrachtet $[x]_{/\sim }:={y\in A: y\sim x}$. Dann ist ${[x]_{/\sim }:x\in A}= C_{/\sim }$ Partition von A. Die Elemente $[x]_{/\sim }$ von $C_{/\sim }$ heißen Äquivalenzklassen. Die Elemente von C heißten Teile, Klassen oder Partitionen. +Satz: Sei $\sim$ Äquivalenzrelation auf A. Für $x\in A$ betrachtet $[x]_{/ \sim }:={y\in A: y \sim x}$. Dann ist ${[x]_{/ \sim }:x\in A}= C_{/ \sim }$ Partition von A. Die Elemente $[x]_{/ \sim }$ von $C_{/ \sim }$ heißen Äquivalenzklassen. Die Elemente von C heißten Teile, Klassen oder Partitionen. Somit ist $\equiv(mod m)$ eine Äquivalenzrelation. Ihre Äquivalenzklassen heißen Restklassen mod m -Ein Graph $G=(V,E)$ ist ein Paar bestehend aus einer Menge V und $E\subseteq (x,y: x\not = y \text{ aus V} )$. -Zu $a,b\in V$ heißt eine Folge $P=x_1,..,x_n$ von paarweise verschiedenen Ebenen mit $a=x_0, b=x_j; x_{j-1},x_i \in E{a*i \in b*j}$ ein a,b-Weg der Länge l oder Weg a nach b. Durch a\sim b gibt es einen a,b-Weg in G, wird eine Äquivalenzrelation auf V definiert, denn: +Ein Graph $G=(V,E)$ ist ein Paar bestehend aus einer Menge V und $E\subseteq (x,y: x \not = y \text{ aus V} )$. +Zu $a,b\in V$ heißt eine Folge $P=x_1,..,x_n$ von paarweise verschiedenen Ebenen mit $a=x_0, b=x_j; x_{j-1},x_i \in E{a*i \in b*j}$ ein a,b-Weg der Länge l oder Weg a nach b. Durch $a\sim b$ gibt es einen a,b-Weg in G, wird eine Äquivalenzrelation auf V definiert, denn: \begin{itemize} \item "$\sim$ reflexiv": es ist $x\sim x$, denn $P=x$ ist ein x,x-Weg in G \item "$\sim$ symetrisch": aus $x\sim y$ folgt, es gibt einen x,y-Weg $\rightarrow$ es gibt einen y,x-Weg $y\sim x$ @@ -248,64 +248,59 @@ Zu jeder Menge und für jede Ordnung $\leq$ auf X mit der Eigenschaft, dass jede \paragraph{Wohlordnungssatz} Jede Menge lässt sich durch eine Ordnung $\subseteq$ so ordnen, dass jede nichtleere Teilmenge von X darin ein kleinstes Element ist - -%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%% converted until this line -%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%% xxx - - - - - - - -%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%% xxx -%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%% everything after this line has to be integrated - - \section{Induktion} X ist eine Menge, $X:=X\vee {X}$\ M Menge heißt induktiv $:\leftrightarrow \emptyset \in M \wedge \forall X \in M$ $X^+ \in M$. Ist O eine Menge von induktiven Mengen, $O\pm O$ dann ist auch $\bigcap O$ induktiv. Insbesondere ist der Durchschnitt zweier induktiver Mengen induktiv. Es gibt eine induktive Menge M: $M =\bigcap {A \in \wp(M): A induktiv}$. -Sei M' irgendeine (andere) induktive Menge $\rightarrow M \cap M'$ ist induktive Teilmenge von M. $\N_M$ ist der Durchschnitt über alle induktiven Teilmengen von M $\N_M \subseteq M\cap M' \subseteq M'$. Folglich ist $\N_m$ Teilmenge jeder induktiven Menge. +Sei M' irgendeine (andere) induktive Menge $\rightarrow M \cap M'$ ist induktive Teilmenge von M. $\mathbb{N}_M$ ist der Durchschnitt über alle induktiven Teilmengen von M $\mathbb{N}_M \subseteq M \cap M' \subseteq M'$. Folglich ist $\mathbb{N}_m$ Teilmenge jeder induktiven Menge. -## Satz I (Induktion I) -Sei p(n) ein Prädikat über $\N$. Gelte p(0) und $p(n)\rightarrow p(n^+)$ f.a. $n\in \N$ dann ist p(n) wahr f.a. $n\in N$. Schreibe $x=y:\leftrightarrow x\in y \vee x=y$ +\paragraph{Satz I (Induktion I)} +Sei $p(n)$ ein Prädikat über $\mathbb{N}$. Gelte $p(0)$ und $p(n)\rightarrow p(n^{+})$ f.a. $n\in \mathbb{N}$ dann ist $p(n)$ wahr f.a. $n \in \mathbb{N}$. Schreibe $x=y:\leftrightarrow x\in y \vee x=y$ -## Satz II (Induktion II) -Sei p(n) ein Prädikat über $\N$, gelte ($\forall x < n: p(x9))\rightarrow p(n)$ f.a. $n\in \N$. Damit ist p(n) wahr für alle $n\in \N$. -\section{Funktionen -Seien A,B Mengen: Eine Relation $f\subseteq A x B$ heißt Funktion. A nach B ("$f:A\rightarrow B$") falls es zu jedem $x\in A$ genau ein $y\in B$ mit $(x,y)\in f$ gibt. Dieses y wird mit $f(x) bezeichnet. +\paragraph{Satz II (Induktion II)} +Sei $p(n)$ ein Prädikat über $\mathbb{N}$, gelte ($\forall x < n: p(x)) \rightarrow p(n)$ f.a. $n\in \mathbb{N}$. Damit ist $p(n)$ wahr für alle $n\in \mathbb{N}$. + +\section{Funktionen} +Seien A,B Mengen: Eine Relation $f\subseteq A x B$ heißt Funktion. A nach B ("$f:A\rightarrow B$") falls es zu jedem $x\in A$ genau ein $y\in B$ mit $(x,y)\in f$ gibt. Dieses y wird mit $f(x)$ bezeichnet. Satz: $f:A\rightarrow B, g:A\rightarrow B$; dann gilt $f=g \leftrightarrow f(x)=g(x)$. Sei $f:A\rightarrow B$ Funktion -1. f heißt injektiv $\leftrightarrow$ jedes y aus B hat höchstens ein Urbild -2. f heißt subjektiv $\leftrightarrow$ jedes y aus B hat wenigstens ein Urbild -3. f heißt bijektiv $\leftrightarrow$ jedes y aus B hat genau ein Urbild +\begin{itemize} + \item f heißt injektiv $\leftrightarrow$ jedes y aus B hat höchstens ein Urbild + \item f heißt subjektiv $\leftrightarrow$ jedes y aus B hat wenigstens ein Urbild + \item f heißt bijektiv $\leftrightarrow$ jedes y aus B hat genau ein Urbild +\end{itemize} Ist $f:A\rightarrow B$ bijektive Funktion, dann ist auch $f^{-1}\subseteq BxA$ bijektiv von B nach A, die Umkehrfunktion von f. Man nennt f dann Injektion, Surjektion bzw Bijektion -- f injektiv $\leftrightarrow (f(x)=f(y)\rightarrow x=y)$ f.a. $x,y\in A$ oder $(x\not = y \rightarrow f(x)\not = f(y))$ -- f surjektiv $\leftrightarrow$ Zu jedem $x\in B$ existiert ein $x\in A$ mit $f(x)=y$ -- f bijektiv $\leftrightarrow$ f injektiv und surjektiv +\begin{itemize} + \item f injektiv $\leftrightarrow (f(x)=f(y)\rightarrow x=y)$ f.a. $x,y\in A$ oder $(x\not = y \rightarrow f(x)\not = f(y))$ + \item f surjektiv $\leftrightarrow$ Zu jedem $x\in B$ existiert ein $x\in A$ mit $f(x)=y$ + \item f bijektiv $\leftrightarrow$ f injektiv und surjektiv +\end{itemize} Sind $f:A\rightarrow B$ und $g:B\rightarrow C$ Funktionen, so wird durch $(g \circ f)(x):=g(f(x))$ eine Funktion $g \circ f: A \rightarrow C$ definiert, die sog. Konkatenation/Hintereinanderschaltung/Verkettung/Verkopplung von f und g (gesprochen "g nach f"). Satz: $f:A\rightarrow B, g:B\rightarrow C$ sind Funktionen. Sind f,g bijektiv, so ist auch $g \circ f: A\rightarrow C$ bijektiv Satz: ist $f:A\rightarrow B$ bijektiv, so ist $f^{-1}$ eine Funktion B nach A. Mengen A,B, heißen gleichmächtig ($|A|=|B| \equiv A\cong B$) falls Bijektion von A nach B. $\cong$ ist auf jeder Menge von Mengen eine Äquivalenzrelation -- "$\cong$ reflexiv": $A\cong A$, denn $f:A\rightarrow A, f(x)=X$, ist Bijektion von A nach A -- "$\cong$ symetrisch": Aus $A\cong B$ folgt Bijektion von A nach B $\rightarrow B\cong A$ -- "$\cong$ transitiv": Aus $A\cong B$ und $B\cong C$ folgt $A\cong C$ +\begin{itemize} + \item "$\cong$ reflexiv": $A\cong A$, denn $f:A\rightarrow A, f(x)=X$, ist Bijektion von A nach A + \item "$\cong$ symmetrisch": Aus $A\cong B$ folgt Bijektion von A nach B $\rightarrow B\cong A$ + \item "$\cong$ transitiv": Aus $A\cong B$ und $B\cong C$ folgt $A\cong C$ +\end{itemize} -$|A|=|A|:|A|$ ist die Kordinalität von A, d.h. die kleisnte zu A gleichmächtige Ordinalzahö. Eine Ordinalzahl ist eine e-transitive Menge von e-transitiven Mengen. Eine Menge X heißt e-transitiv, wenn aus $a\in b$ und $b\in c$ stets $a\in c$ folgt. -Sei $A:=\N$ und $B={0,2,4,...}={n\in \N: 2|n}$, dann sind A und B gleichmächtig, denn $f:A\rightarrow B, f(x)=2x$ ist Bijektion von A nach B. +$|A|=|A|:|A|$ ist die Kordinalität von A, d.h. die kleinste zu A gleichmächtige Ordinalzahl. Eine Ordinalzahl ist eine e-transitive Menge von e-transitiven Mengen. Eine Menge X heißt e-transitiv, wenn aus $a\in b$ und $b\in c$ stets $a\in c$ folgt. +Sei $A:=\mathbb{N}$ und $B={0,2,4,...}={n\in \mathbb{N}: 2|n}$, dann sind A und B gleichmächtig, denn $f:A\rightarrow B, f(x)=2x$ ist Bijektion von A nach B. Eine Menge A heißt endlich, wenn sie gleichmächtig zu einer natürlichen Zahl ist; sonst heißt A unendlich. Eine Menge A heißt Deckend-unendlich, falls es eine Injektion $f:A\rightarrow B$ gibt die nicht surjektiv ist. Satz: A unendlich $\leftrightarrow$ A deckend-unendlich A,B sind Mengen. A heißt höchstens so mächtig wie B, falls es eine Injektion von A nach B gibt. $|A|\leq |B|$ bzw $A\preceq B$. $\preceq$ ist Quasiordnung auf jeder Menge von Mengen. -- "$\preceq$ reflexiv": Injektion von A nach A -- "$\preceq$ transitiv": $A\preceq B$ und $B\preceq C$ folgt Injektion $f:A\rightarrow B$ und $g:B\rightarrow C$. Verkopplung $g \circ f \rightarrow A \preceq C$ +\begin{itemize} + \item "$\preceq$ reflexiv": Injektion von A nach A + \item "$\preceq$ transitiv": $A\preceq B$ und $B\preceq C$ folgt Injektion $f:A\rightarrow B$ und $g:B\rightarrow C$. Verkopplung $g \circ f \rightarrow A \preceq C$ +\end{itemize} Satz (Vergleichbarkeitssatz): Für zwei Mengen A,B gilt $|A|\leq |B|$ oder $|B| \leq |A|$. Eine Relation f von A nach B heißt partielle Bijektion (oder Matching), falls es Teilmengen $A'\subseteq A$ und $B'\subseteq B$ gibt sodass f eine Bijektion von A' nach B' gibt. @@ -313,228 +308,278 @@ Für zwei Mengen A,B gilt $|A|\leq |B|$ oder $|B| \leq |A|$. Eine Relation f von Sei M die Menge aller Matchings von A nach B und wie jede Menge durch $\subseteq$ geordnet. Sei $K\subseteq M$ eine Kette von Matchings. K besitzt eine obere Schranke ($\bigcup K$) in M. Seien $(x,y);(x',y')$ zwei Zuordnungspfeile aus $\bigcup K$, zeige $x\not = x'$ und $y\not = y'$ dann folgt Matching. Jede Kette von Matchings benutzt eine obere Schranke, die ebenfalls ein Matching ist $\rightarrow$ es gibt ein maximales Matching von A nach B, etwa h. Im Fall ($x\in A, y\in B$ mit $(x,y)\in h$) ist h eine Injektion von A nach B, d.h. $|A| \subseteq |B|$ andernfalls $y\in B, x\in A$ mit $x,y\in h$ ist $h^{-1}$ eine Injektion von B nach A, d.h. $|B| \subseteq |A|$. -## Satz - Cantor/Schröder/Bernstein +Satz (Cantor/Schröder/Bernstein): Für zwei Mengen A,B gilt: Aus $|A|\subseteq |B|$ und $|B| \subseteq |A|$ folgt $|A| = |B|$. -Die Komponenten von f und g sind: -- endliche Kreise -- einseitig unendliche Wege -- beidseitig unendliche Wege +Satz (Cantor): +Für jede Menge X gilt: $|X| \leq \wp(X)$ und $|X|\not= |\wp (X)|$. Z.B. ist $|\mathbb{N}|<|\mathbb{R}|$; zu $|\mathbb{N}|$ gleichmächtige Mengen nennt man abzählbar; unendliche nicht-abzählbare Mengen nennt man überzählbar. -## Satz Cantor -Für jede Menge X gilt: $|X|\leq \wp(X)$ und $|X|\not = |\wp (X)|$. Z.B. ist $|\N|<|\R|$; zu $|\N|$ gleichmächtige Mengen nennt man abzählbar; unendliche nicht-abzählbare Mengen nennt man überzählbar. +\paragraph{Kontinuitätshypothese} +Aus $|\mathbb{N}|\leq |A| \leq |\mathbb{R}|$ folgt $|A|=|\mathbb{N}|$ oder $|A|=|\mathbb{R}|$ (keine Zwischengrößen). -## Kontinuitätshypothese -Aus $|\N|\leq |A| \leq |\R|$ folgt $|A|=|\N|$ oder $|A|=|\R|$ (keine Zwischengrößen) +Seien M,I zwei Mengen. Eine Funktion $f:I\rightarrow M$ von I nach M heißt auch Familie über der Indexmenge I auf M. Schreibweise $(m_i)_{i\in I}$ wobei $m_i=f(i)$. Familien über $I=\mathbb{N}$ heißen Folgen (bzw. unendliche Folgen). +Eine (endliche) Folge ist eine Familie über einer endlichen Indexmenge I. Funktionen von ${1,...,n}$ in einer Menge A ($a_q,...,a_n\in A$) heißen n-Tupel. Für eine Mengenfamilie $(A_i)_{i\in A}$ sei ihr Produkt durch $\prod A_i=(f: \text{ Funktion von I nach}\bigcup A_i \text{ mit } f(i)\in A_i \text{ f.a. } i\in I)$. Ist allgemein $A_i=A$ konstant, so schreibe $\prod A_i=A^I={f:I\rightarrow R}$. Bezeichnung auch $2^{\mathbb{N}}$. -Seien M,I zwei Mengen. Eine FUnktion $f:I\rightarrow M$ von I nach M heißt auch Familie über der Indexmenge I auf M. Schreibweise $(m_i)_{i\in I}$ wobei $m_i=f(i)$. Damilien über $I=\N$ heißen Folgen (bzw. unendliche Folgen). -Eine (endliche) Folge ist eine Familie über einer endlichen Indexmenge I. Funktionen von ${1,...,n}$ in einer Menga A ($a_q,...,a_n\in A$) heißen n-Tupel. Für eine Mengenfamilie $(A_i)_{i\in A}$ sei ihr Produkt durch $\prod A_i=(f: \text{ Funktion von I nach}\bigcup A_i \text{ mit } f(i)\in A_i \text{ f.a. } i\in I)$. Ist allgemein $A_i=A$ konstant, so schreibe $\prod A_i=A^I={f:I\rightarrow R}$. Bezeichnung auch $2^{\N}$. -\section{Gruppen, Ringe, Körper +\section{Gruppen, Ringe, Körper} Eine Operation auf eine Menge A ist eine Funktion $f:AxA\rightarrow A$; schreibweise $xfy$. EIne Menge G mit einer Operation $\circ$ auf G heißt Gruppe, falls gilt: -1. $a\circ (b\circ c) = (a\circ b)\circ c$ freie Auswertungsfolge -2. es gibt ein $e\in G$ mit $a\circ e=a$ und $e\circ a=a$ f.a. $a\in G$. e heißt neutrales Element von G und ist eindeutig bestimmt -3. zu jedem $a\in G$ existiert ein $b\in G$ mit $a\circ b=e$ und $b\circ a=e$; wobei e ein neutrales Element ist. b ist durch a eindeutig bestimmt, denn gäbe es noch ein $c\in G$ mit $a\circ c=e$ folgt $b=b\circ e$. Schreibweise für dieses eindeutig durch a bestimmte b: $a^{-1}$ +\begin{itemize} + \item $a\circ (b\circ c) = (a\circ b)\circ c$ freie Auswertungsfolge + \item es gibt ein $e\in G$ mit $a\circ e=a$ und $e\circ a=a$ f.a. $a\in G$. e heißt neutrales Element von G und ist eindeutig bestimmt + \item zu jedem $a\in G$ existiert ein $b\in G$ mit $a\circ b=e$ und $b\circ a=e$; wobei e ein neutrales Element ist. b ist durch a eindeutig bestimmt, denn gäbe es noch ein $c\in G$ mit $a\circ c=e$ folgt $b=b\circ e$. Schreibweise für dieses eindeutig durch a bestimmte b: $a^{-1}$ +\end{itemize} Eine Gruppe G mit $\circ$ wird auch mit $(G, \circ)$ bezeichnet. Sie heißt kommutativ bzw abelsch, falls neben 1.,2. und 3. außerdem gilt: -4. $a\circ b = b\circ a$ f.a. $a,b \in G$ - -Das neutrale Element aus 2. wird mit 1 bezeichnet. Im Fall der abelschen Gruppe benutzt man gerne "additive Schreibung": "+" statt "$\circ$" und "0" statt "1" (Bsp: $1*a = a*1 = a$) - -Bsp: Sei X Menge und $S_X$ sei die Menge aller Bijektionen von X nach X. EIne Bijektion von X nach X heißt Permutation von X. $(S_X, \circ)$ ist eine Gruppe. +\begin{itemize} + \item $a\circ b = b\circ a$ f.a. $a,b \in G$ +\end{itemize} +Das neutrale Element aus 2. wird mit 1 bezeichnet. Im Fall der abelschen Gruppe benutzt man gerne "additive Schreibung": "+" statt "$\circ$" und "0" statt "1" (Bsp: $1*a = a*1 = a$). +Eine Bijektion von X nach X heißt Permutation von X. $(S_X, \circ)$ ist eine Gruppe. Zwei Gruppen $(G, \circ_G)$ und $(H,\circ_H)$ heißen isomorph, falls es einen Isomorphismus von $(G,\circ_G)$ nach $(H,\circ_H)$ gibt (bzw. von G nach H). Schreibweise $(G,\circ_G)\cong (H,\circ_H)$ -- "$\cong$ reflexiv": $G\cong G$, denn $id_G$ ist ein Isomorphismus -- "$\cong$ symetrisch": aus $G\cong G$ folt: es exisitert ein bijektiver Homomorphismus -- "$\cong$ transitiv": sei $G\cong H$ und $H\cong J \rightarrow$ es gibt einen Isomorphismus $\phi:G\rightarrow H$ und $\psi:H\rightarrow J \rightarrow \phi\circ \psi :G\rightarrow J \rightarrow$ J ist bijektiv. $\phi\circ G$ ist Homomorphismus von G nach J und bijektiv also Isomorph +\begin{itemize} + \item "$\cong$ reflexiv": $G\cong G$, denn $id_G$ ist ein Isomorphismus + \item "$\cong$ symmetrisch": aus $G\cong G$ folgt: es existiert ein bijektiver Homomorphismus + \item "$\cong$ transitiv": sei $G\cong H$ und $H\cong J \rightarrow$ es gibt einen Isomorphismus $\phi:G\rightarrow H$ und $\psi:H\rightarrow J \rightarrow \phi\circ \psi :G\rightarrow J \rightarrow$ J ist bijektiv. $\phi\circ G$ ist Homomorphismus von G nach J und bijektiv also Isomorph +\end{itemize} +Satz: Jede Gruppe $(G,\circ)$ ist zu einer Untergruppe von $(S_G, \circ)$ isomorph -Satz: Jede Gruppe $(G,\circ)$ ist zu einer Untergruppe von $(S_G, \circ)$ isomorh +\paragraph{Arithmetik von $\mathbb{N}$} +$+: \mathbb{N} x \mathbb{N} \rightarrow \mathbb{N}$ wird definiert durch: +\begin{itemize} + \item $m+0:=m$ f.a. $m\in \mathbb{N}$ (0 ist neutral) + \item $m+n$ sei schon definiert f.a. $m\in \mathbb{N}$ und ein gutes $n\in \mathbb{N}$ + \item $m+n^+:=(m+n)^+$ f.a. $m,n \in \mathbb{N}$ +\end{itemize} -## Arithmetik von $\N$ -$+: \N x \N \rightarrow \N$ wird definiert durch: -- $m+0:=m$ f.a. $m\in \N$ (0 ist neutral) -- $m+n$ sei schon definiert f.a. $m\in \N$ und ein gutes $n\in \N$ -- $m+n^+:=(m+n)^+$ f.a. $m,n \in \N$ -Satz: $m+n=n+m$ f.a. $m,n\in\N$ (Beweis induktiv über m) +Satz: $m+n=n+m$ f.a. $m,n\in\mathbb{N}$ (Beweis induktiv über m) -Satz: $l+(m+n)=(l+m)+n$ f.a. $l,m,n\in\N$ (Klammern sind neutral bzgl +) +Satz: $l+(m+n)=(l+m)+n$ f.a. $l,m,n\in\mathbb{N}$ (Klammern sind neutral bzgl +) -Satz (Streichungsregel): aus $a+n=b+n$ folgt $a=b$ f.a. $a,b,n\in\N$ +Satz (Streichungsregel): aus $a+n=b+n$ folgt $a=b$ f.a. $a,b,n\in\mathbb{N}$ -## Analog: Multiplikation -$*: \N x \N \rightarrow \N$ wird definiert durch: -- $m*0:=0$ f.a. $m\in \N$ -- $m*n^+=m*n+m$ f.a. $n\in\N$ +\paragraph{Analog: Multiplikation} +$*: \mathbb{N} x \mathbb{N} \rightarrow \mathbb{N}$ wird definiert durch: +\begin{itemize} + \item $m*0:=0$ f.a. $m\in \mathbb{N}$ + \item $m*n^+=m*n+m$ f.a. $n\in\mathbb{N}$ +\end{itemize} Es gilt: -1. $m*n=n*m$ f.a. $n\in\N$ -2. $m*(n*l)=(m*n)*l$ f.a. $m,n\in\N$ -3. $m*1 = 1*m =m$ f.a. $m\in\N$ -4. $a*n=b*n \rightarrow a=b$ f.a. $a,b\in\N, n\in\N/{0}$ -5. $a*(b+c)=a*b+a*c$ (Distributivgesetz) +\begin{itemize} + \item $m*n=n*m$ f.a. $n\in\mathbb{N}$ + \item $m*(n*l)=(m*n)*l$ f.a. $m,n\in\mathbb{N}$ + \item $m*1 = 1*m =m$ f.a. $m\in\mathbb{N}$ + \item $a*n=b*n \rightarrow a=b$ f.a. $a,b\in\mathbb{N}, n\in\mathbb{N}/{0}$ + \item $a*(b+c)=a*b+a*c$ (Distributivgesetz) +\end{itemize} -## Die ganzen Zahlen $\Z$ -Durch $(a,b)\sim (c,d)\leftrightarrow a+d=b+c$ wird eine Äquivalenzrelation auf $\N x\N$ definiert. -Die Äquivalenzklassen bzgl \sim heißen ganze Zahlen (Bezeichnung $\Z$, Bsp $17=[(17,0)]_{/\sim }$). -Wir definieren Operationen +, * auf $\Z$ durch -- $[(a,b)]_{/\sim } + [(c,d)]_{/\sim } = [(a+c, b+d)]_{/\sim }$ -- $[(a,b)]_{/\sim } * [(c,d)]_{/\sim } = [(ac+bd, ad+bc)]_{/\sim }$ -Zu zeigen ist: DIe auf der rechten Seite definierten Klassen hängen nicht von der Wahl der "Repräsentanten" der Klassen auf der linken Seite ab (Wohldefiniert). +\paragraph{Die ganzen Zahlen $\mathbb{Z}$} +Durch $(a,b)\sim (c,d)\leftrightarrow a+d=b+c$ wird eine Äquivalenzrelation auf $\mathbb{N} x\mathbb{N}$ definiert. +Die Äquivalenzklassen bzgl $\sim$ heißen ganze Zahlen (Bezeichnung $\mathbb{Z}$, Bsp $17=[(17,0)]_{/\sim }$). +Wir definieren Operationen +, * auf $\mathbb{Z}$ durch: +\begin{itemize} + \item $[(a,b)]_{/\sim } + [(c,d)]_{/\sim } = [(a+c, b+d)]_{/\sim }$ + \item $[(a,b)]_{/\sim } * [(c,d)]_{/\sim } = [(ac+bd, ad+bc)]_{/\sim }$ +\end{itemize} +Zu zeigen ist: Die auf der rechten Seite definierten Klassen hängen nicht von der Wahl der "Repräsentanten" der Klassen auf der linken Seite ab (Wohldefiniert). Formal (für +): $[(a,b)]_{/\sim } = [(a',b')]_{/\sim }$ und $[(c,d)]_{/\sim } = [(c',d')]_{/\sim }$ impliziert $[(a,b)]_{/\sim } + [(c,d)]_{/\sim } = [(a'+c', b'+d')]_{/\sim }$. Aus der Vss konstant kommt $a+b'=b+a'$ und $c+d'=c'+d$. Dann folgt $a+c+b'+d'=b+d+a'+c'$, also $(a+c, b+d)\sim (a'+c',b'+d')$. -Satz: $\Z$ ist eine abelsche Gruppe (+ assoziativ, enhält neutrales Element, additiv Invers). +Satz: $\mathbb{Z}$ ist eine abelsche Gruppe (+ assoziativ, enthält neutrales Element, additiv Invers). $[(a,0)]_{/\sim }$ wird als a notiert. $-[(a,0)]_{/\sim }=[(0,a)]_{/\sim }$ wird als -a notiert. Anordnung: $[(a,b)]_{/\sim } \subseteq [(c,d)]_{/\sim } \leftrightarrow a+d\leq b+c$ -Ein Ring R ist eine Menge mit zwei Operationen $+,*: \R x\R \rightarrow \R$ mit: -1. $a+(b+c) = (a+b)+c$ f.a. $a,b,c\in \R$ -2. Es gibt ein neutrales Element $O\in \R$ mit $O+a=a+O=O$ f.a. $a\in\R$ -3. zu jedem $a\in\R$ gibt es ein $-a\in \R$ mit $a+(-a)=-a+a=0$ -4. $a+b=b+a$ f.a. $a,b\in\R$ -5. $a*(b*c)=(a*b)*c)$ f.a. $a,b,c\in\R$ -6. $a*(b+c)=a*b+a*c$ f.a. $a,b,c\in\R$ +Ein Ring R ist eine Menge mit zwei Operationen $+,*: \mathbb{R} x \mathbb{R} \rightarrow \mathbb{R}$ mit: +\begin{itemize} + \item $a+(b+c) = (a+b)+c$ f.a. $a,b,c\in \mathbb{R}$ + \item Es gibt ein neutrales Element $O\in \mathbb{R}$ mit $O+a=a+O=O$ f.a. $a\in\mathbb{R}$ + \item zu jedem $a\in \mathbb{R}$ gibt es ein $-a\in \mathbb{R}$ mit $a+(-a)=-a+a=0$ + \item $a+b=b+a$ f.a. $a,b\in\mathbb{R}$ + \item $a*(b*c)=(a*b)*c)$ f.a. $a,b,c\in\mathbb{R}$ + \item $a*(b+c)=a*b+a*c$ f.a. $a,b,c\in\mathbb{R}$ +\end{itemize} R heißt Ring mit 1, falls: -7. es gibt ein $1\in\R$ mit $a*1=1*a=a$ f.a. $a\in\R$ +\begin{itemize} + \item es gibt ein $1\in\mathbb{R}$ mit $a*1=1*a=a$ f.a. $a\in\mathbb{R}$ +\end{itemize} R heißt kommutativ, falls: -8. $a*b=b*a$ f.a. $a,b\in\R$ +\begin{itemize} + \item $a*b=b*a$ f.a. $a,b\in\mathbb{R}$ +\end{itemize} Ein kommutativer Ring mit $1\not=O$ heißt Körper, falls: -9. zu jedem $a\in\R$ gibt es ein $a^{-1}\in\R$ mit $a*a^{-1}=a^{-1}*a=1$ +\begin{itemize} + \item zu jedem $a\in\mathbb{R}$ gibt es ein $a^{-1}\in\mathbb{R}$ mit $a*a^{-1}=a^{-1}*a=1$ +\end{itemize} -Bemerkung: $O$ kann kein multiplivativ inverses haben. +Bemerkung: $O$ kann kein multiplikativ inverses haben. +\begin{itemize} + \item Ist $\mathbb{R}$ ein Körper, so ist $\mathbb{R}*=\mathbb{R} /(0)$ mit $*$ eine abelsche Gruppe. + \item $\mathbb{Z}$ mit + und * ist ein kommutativer Ring mit $1 \not= 0$ aber kein Körper + \item $\mathbb{Q}, \mathbb{C}, \mathbb{R}$ mit + und * ist ein Körper +\end{itemize} -- Ist $\R$ ein Körper, so ist $\R*=\R\\{0}$ mit $*$ eine abelsche Gruppe. -- $\Z$ mit + und * ist ein kommutativer RIng mit $1\not=0$ aber kein Körper -- $\mathbb{Q}, \mathbb{C}, \R$ mit + und * ist ein Körper +\paragraph{Division mt Rest in $\mathbb{Z}$} +Satz: Zu $a,b\in\mathbb{Z}, b \not= 0$, gibt es eindeutig bestimmte $q,r\in \mathbb{Z}$ mit $a=q*b+r$ und $0\leq q <|b|$ (d.h. $\mathbb{Z}$ ist ein euklidischer Ring). (Beweis über Induktion) -## Division mt Rest in $\Z$ -Satz: Zu $a,b\in\Z, b\not=0$, gibt es eindeutig bestimmte $q,r\in\Z$ mit $a=q*b+r$ und $0\leq q <|b|$ (d.h. $\Z$ ist ein euklidischer Ring). (Beweis über Induktion) - -## Zerlegen in primäre Elemente +\paragraph{Zerlegen in primäre Elemente} Satz: Jede ganze Zahl $n>0$ lässt sich bis auf die Reihenfolge der Faktoren eindeutig als Produkt von Primzahlen darstellen. Beweis-Existenz mit Annahme: Der Satz gilt nicht, dann gibt es eine kleinste Zahl n die sich nicht als Produkt von Primzahlen schreiben lässt $\rightarrow$ n weder Primzahl noch 1 $\rightarrow n=m*l$ für $m,l>1 \rightarrow$ m und l sind Produkte von Primzahlen $\rightarrow m*l=$ Produkt von Primzahlen. -Eindeutigkeit mit Annahme: es gibt ein $n>0$ ohen eindeutige Primfaktorzerlegung (PFZ)$\rightarrow$ es gibt ein kleinstes $n>0$ ohne eindeutige PFZ. Kommt eine Primzahl p in beiden Zerlegungen vor, so hat auch $\frac{n}{p}$ zwei versch. PFZen. Man erhält die PFZ von $n'=(1_1-p_1)*b$ aus den PFZen von $q_1-p_1$ und b.. -> Eindeutig bestimmbar. +Eindeutigkeit mit Annahme: es gibt ein $n>0$ ohne eindeutige Primfaktorzerlegung (PFZ)$\rightarrow$ es gibt ein kleinstes $n>0$ ohne eindeutige PFZ. Kommt eine Primzahl p in beiden Zerlegungen vor, so hat auch $\frac{n}{p}$ zwei verschiedene PFZen. Man erhält die PFZ von $n'=(1_1-p_1)*b$ aus den PFZen von $q_1-p_1$ und b.. -> Eindeutig bestimmbar. -## Arithmetik im Restklassenring in $\Z$ -Sei $m>1$ gegeben, $a\equiv b mod m \leftrightarrow m|a-b$ def. Relation auf $\Z$. Die Äquivalenzklasse zu a wird mit $\bar{a}$ bezeichnet, d.h. $\bar{a}=[a]_{/mod m}={x\in \Z: x\equiv a mod m}$, $\Z_m={\bar{a}:a\in\Z}$. Sei dazu $\bar{a}\in\Z_m$ beliebig. +\paragraph{Arithmetik im Restklassenring in $\mathbb{Z}$} +Sei $m > 1$ gegeben, $a\equiv \text{b mod m} \leftrightarrow m|a-b$ def. Relation auf $\mathbb{Z}$. Die Äquivalenzklasse zu a wird mit $\bar{a}$ bezeichnet, d.h. $\bar{a}=[a]_{\text{mod m}}={x\in \mathbb{Z}: x\equiv \text{a mod m}}$, $\mathbb{Z}_m={\bar{a}:a\in \mathbb{Z}}$. Sei dazu $\bar{a}\in \mathbb{Z}_m$ beliebig. -Division mit Rest $\rightarrow$ es gibt eindeutig bestimmt q,r mit $a?q*m+r$ und $0\leq r < m \rightarrow a-r=q*m \rightarrow m| a-r \rightarrow a\equiv r mod m \rightarrow \bar{a}=\bar{r}$. Also tritt $\bar{a}$ in der Liste $\bar{0},\bar{1},...,\bar{m-1}$ auf. Aus $0\leq i < j \leq m-1$ folgt $\bar{i}\not=\bar{j}$. In der Liste $\bar{0},\bar{1},...,\bar{m-1}$ gibt es daher keine Wiederholungen $\rightarrow |\Z_M|=m$. +Division mit Rest $\rightarrow$ es gibt eindeutig bestimmt q,r mit $a=q*m+r$ und $0\leq r < m \rightarrow a-r=q*m \rightarrow m| a-r \rightarrow a\equiv \text{r mod m } \rightarrow \bar{a}=\bar{r}$. Also tritt $\bar{a}$ in der Liste $\bar{0},\bar{1},...,\bar{m-1}$ auf. Aus $0\leq i < j \leq m-1$ folgt $\bar{i}\not=\bar{j}$. In der Liste $\bar{0},\bar{1},...,\bar{m-1}$ gibt es daher keine Wiederholungen $\rightarrow |\mathbb{Z}_M|=m$. -Wir definieren Operationen +,* auf $\Z_m$ durch $\bar{a}+\bar{b}:= \bar{a+b}$ und $\bar{a}*\bar{b}:=\bar{a*b}$ für $a,b\in\Z$. +Wir definieren Operationen +,* auf $\mathbb{Z}_m$ durch $\bar{a}+\bar{b}:= \bar{a+b}$ und $\bar{a}*\bar{b}:=\bar{a*b}$ für $a,b\in \mathbb{Z}$. Wohldefiniert: aus $\bar{a}=\bar{a'}$ und $\bar{b}=\bar{b'}$ folgt $\bar{a+b}=\bar{a'+b'}$. Analog für Multiplikation. -Eigenschaften von $\Z$ mit +,* werden auf $\Z$ mit +,* "vererbt", z.B. Distributivgesetz. +Eigenschaften von $\mathbb{Z}$ mit +,* werden auf $\mathbb{Z}$ mit +,* "vererbt", z.B. Distributivgesetz. -Satz: Sei $m\geq 2$ dann ist $\Z_m$ mit +,* ein kommutativer Ring mit $\bar{1}\not=\bar{0}$. Genau dann ist $\Z_m$ sogar ein Körper, wenn m eine Primzahl ist. +Satz: Sei $m\geq 2$ dann ist $\mathbb{Z}_m$ mit +,* ein kommutativer Ring mit $\bar{1}\not=\bar{0}$. Genau dann ist $\mathbb{Z}_m$ sogar ein Körper, wenn m eine Primzahl ist. Satz: Genau dann gibt es einen Körper mit n ELementen, wenn n eine Primzahl ist. D.h.. wenn $n=p^a$ ist für eine Primzahl p und $a\geq 1$. -## Konstruktion von $\mathbb{Q}$ aus $\Z$ -Sei $M=\Z x(\Z /{0}$ die Menge von Brüchen. Durch $(a,b)\sim (c,d)\leftrightarrow ad=bc$ wird Äquivalenzrelation auf M durchgefühert. Schreibweise für die Äquivalenzklassen $\frac{a}{b}$ Die Elemente von $\mathbb{Q} :{\frac{a}{b}:a,b\in\Z, b\not=0}$ heißten rationale Zahlen. +\paragraph{Konstruktion von $\mathbb{Q}$ aus $\mathbb{Z}$} +Sei $M=\mathbb{Z} x(\mathbb{Z} /{0}$ die Menge von Brüchen. Durch $(a,b)\sim (c,d)\leftrightarrow ad=bc$ wird Äquivalenzrelation auf M durchgeführt. Schreibweise für die Äquivalenzklassen $\frac{a}{b}$ Die Elemente von $\mathbb{Q} :{\frac{a}{b}:a,b\in\mathbb{Z}, b\not=0}$ heißten rationale Zahlen. Definiere Operationen +,* auf $\mathbb{Q}$ wie folgt: -- $\frac{a}{b}+\frac{c}{d} = \frac{ad+bc}{b*d}$ (wohldefiniert) -- $\frac{a}{b}*\frac{c}{d} = \frac{a*c}{b*d}$ +\begin{itemize} + \item $\frac{a}{b}+\frac{c}{d} = \frac{ad+bc}{b*d}$ (wohldefiniert) + \item $\frac{a}{b}*\frac{c}{d} = \frac{a*c}{b*d}$ +\end{itemize} Satz: $\mathbb{Q}$ mit +,* ist ein Körper. -Durch $\frac{a}{b}\leq\frac{c}{d}$ wird eine totale Ordnung auf $\mathbb{Q}$ definiert. Konstruktion von $\R$ aus $\mathbb{Q}$ mit Dedchin-Schnitten. -### Ring der formalen Potenzreihe -Sei k ein Körper (oder nur ein Ring mit 1+0). Eine Folge $(a_0, a_1,...,a:n)\in K^{\N}$ mit Einträgen aus K heißt formale Potenzreihe. Die Folge (0,1,0,0,...) wird mit x bezeichnet. Statt $K^{\N}$ schreibt man $K[[x]]$. $(0_0,a_1,a_2,...)$ heißt Polynom in x, falls es ein $d\in\N$ gibt mit $a_j=0$ f.a. $j0$, dann ist $p_B:B\rightarrow [0,1]; p_B(\omega)=\frac{p(\omega)}{p(B)}$ eine Verteilung auf B, denn $\sum p_b(\omega)=\sum \frac{p(\omega)}{p(B)}=\frac{1}{p(B)} \sum p(\omega)= \frac{1}{p(B)} p(B)= 1$. $p_B$ ist die durch B bedingte Verteilung. Für $A\subseteq \Omega$ gilt $p_B(A\cap B)=\sum p_B(\omega)=\sum\frac{p(\omega)}{p(B)}= \frac{p(A\cap B)}{p(B)}:= p(A|B)$ ("p von A unter B") bedingte Wahrscheinlichkeit von A unter B. @@ -555,95 +600,98 @@ Satz (Bayer, erweitert): $A_1,...,A_k,B$ wie eben, $p(B)>0$. Für $i\in {1,...,k Bespiel: In einem Hut liegen drei beidseitig gefärbte Karten. Jemand zieht ("zufällig") eine Karte und leg sie mit einer ("zufälligen") Seite auf den Tisch. Karten rot/rot, rot/blau und blau/blau. Gegeben er sieht rot, wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass die andere Seite auch rot ist? p(unten rot | oben rot) = p(unten rot und oben rot)/p(oben rot) = $\frac{p\binom{r}{r}}{p(\binom{r}{r}\binom{r}{b})}=\frac{\frac{2}{6}}{\frac{3}{6}}=\frac{2}{3}$ -Eine Funktion $X:\Omega \rightarrow \R$ heißt (reellwertige) Zufallsvariable. Weil $\Omega$ endlich ist, ist auch $X(\Omega)={X(\omega): \omega \in \Omega}\subseteq \R$ endlich. Durch $p_x(x):=p(X=x):=p({\omega \in \Omega: X(\omega)=x})$ wird ein Wahrscheinlichkeitsraum $(X(\Omega),p_x)$ definiert; denn $\sum p_x(x)=p(\Omega)=1$. $p_x$ heißt die von X induzierte Verteilung. $X(\Omega)$ ist meist erheblich kleiner als $\Omega$. -Beispiel: Augensumme beim Doppelwurf: $X:\Omega\rightarrow \R, X((i,j))=i+j \rightarrow X(\Omega)={2,3,4,...,12}$ +Eine Funktion $X:\Omega \rightarrow \mathbb{R}$ heißt (reellwertige) Zufallsvariable. Weil $\Omega$ endlich ist, ist auch $X(\Omega)={X(\omega): \omega \in \Omega}\subseteq \mathbb{R}$ endlich. Durch $p_x(x):=p(X=x):=p({\omega \in \Omega: X(\omega)=x})$ wird ein Wahrscheinlichkeitsraum $(X(\Omega),p_x)$ definiert; denn $\sum p_x(x)=p(\Omega)=1$. $p_x$ heißt die von X induzierte Verteilung. $X(\Omega)$ ist meist erheblich kleiner als $\Omega$. +Beispiel: Augensumme beim Doppelwurf: $X:\Omega\rightarrow \mathbb{R}, X((i,j))=i+j \rightarrow X(\Omega)={2,3,4,...,12}$ -Satz: Seien $(\Omega_1, p_1),(\Omega_2, p_2)$ Wahrscheinlichkeitsräume und $(\Omega, p)$ ihr Produktraum. Sei $X:\Omega_1\rightarrow\R,Y:\Omega_2\rightarrow \R$, fasse X,Y als ZVA in $\Omega$ zusammen $X((\omega_1,\omega_2))=X(\omega_1)$ und $Y((\omega_1,\omega_2))=Y(\omega_2)$; d.h. X,Y werden auf $\Omega$ "fortgesetzt". Dann sind X,Y stochastisch unabhängig in $(\Omega, p)$ (und $p(X=x)=p_1(X=x), p(Y=y)=p_2(Y=y)$). +Satz: Seien $(\Omega_1, p_1),(\Omega_2, p_2)$ Wahrscheinlichkeitsräume und $(\Omega, p)$ ihr Produktraum. Sei $X:\Omega_1\rightarrow\mathbb{R},Y:\Omega_2\rightarrow \mathbb{R}$, fasse X,Y als ZVA in $\Omega$ zusammen $X((\omega_1,\omega_2))=X(\omega_1)$ und $Y((\omega_1,\omega_2))=Y(\omega_2)$; d.h. X,Y werden auf $\Omega$ "fortgesetzt". Dann sind X,Y stochastisch unabhängig in $(\Omega, p)$ (und $p(X=x)=p_1(X=x), p(Y=y)=p_2(Y=y)$). -## Erwartungswert, Varianz, Covarianz -Sei $X:\Omega\rightarrow \R$ ZVA im Wahrscheinlichkeitsraum $(\Omega, p)$. $E(X)=\sum_{x\in X(\Omega)}x p(X=x)=\sum_{\omega in Omega} X(\omega)p(\omega)$ "E verhält sich wie Integral"; E(x) heißt Erwartungswert von x. +\paragraph{Erwartungswert, Varianz, Covarianz} +Sei $X:\Omega\rightarrow \mathbb{R}$ ZVA im Wahrscheinlichkeitsraum $(\Omega, p)$. $E(X)=\sum_{x\in X(\Omega)}x p(X=x)=\sum_{\omega in Omega} X(\omega)p(\omega)$ "E verhält sich wie Integral"; E(x) heißt Erwartungswert von x. -Linearität des Erwartungswertes: $E(x+y)=E(x)+E(y)$ und $E(\alpha x)=\alpha E(x)$. -Ist $X:\Omega\rightarrow \R$ konstant gleich c, so ist $E(x)=\sum x*p(X=x)=c*p(X=x)=c*1=c$. - -Die Varianz von X: $Var(X)=E((X-E(X))^2)$ heißt Varianz von X (um E(X)). -Die Covarianz: $Cov(X,Y)=E((X-E(X))*(Y-E(Y)))$ heißt Covarianz von X und Y. -Der Verschiebungssatz: $Cov(X,Y)=E(X*Y)-E(X)*E(Y)$ +Linearität des Erwartungswertes: $E(x+y)=E(x)+E(y)$ und $E(\alpha x)=\alpha E(x)$.\ +Ist $X:\Omega\rightarrow \mathbb{R}$ konstant gleich c, so ist $E(x)=\sum x*p(X=x)=c*p(X=x)=c*1=c$.\ +Die Varianz von X: $Var(X)=E((X-E(X))^2)$ heißt Varianz von X (um E(X)).\ +Die Covarianz: $Cov(X,Y)=E((X-E(X))*(Y-E(Y)))$ heißt Covarianz von X und Y.\ +Der Verschiebungssatz: $Cov(X,Y)=E(X*Y)-E(X)*E(Y)$\ $Var(X)=Cov(X,X)=E(X*X)-E(X)E(X)=E(X^2)-(E(X))^2$ Seien X,Y stochastisch unabhängig ($\leftrightarrow p(X=x \wedge Y=y)=p(X=x)*p(Y=y)$) -$E(X)*E(Y)=\sum_{x\in X(\Omega)} x*p(X=x)* \sum_{y\in Y(\Omega)} y*p(Y=y)=\sum_{x\in X(\Omega)} \sum_{y\in Y(\Omega)} xy*p(X=x)p(Y=y)=\sum_{Z\in\R} z*p(X*Y=Z) = E(X*Y)$ -Sind X,Y stochastisch unanhängig ZVA, so ist $E(X)*E(Y)=E(X*Y)$; folglich $Cov(X,Y)=0$ +$E(X)*E(Y)=\sum_{x\in X(\Omega)} x*p(X=x)* \sum_{y\in Y(\Omega)} y*p(Y=y)=\sum_{x\in X(\Omega)} \sum_{y\in Y(\Omega)} xy*p(X=x)p(Y=y)=\sum_{Z\in\mathbb{R}} z*p(X*Y=Z) = E(X*Y)$. +Sind X,Y stochastisch unabhängig ZVA, so ist $E(X)*E(Y)=E(X*Y)$; folglich $Cov(X,Y)=0$ Satz: Seien X,Y ZVA, dann gilt $Var(X+Y)=Var(x)+Var(Y)+2*Cov(X,Y)$. Sind insbesondere X,Y unabhängig gilt: $Var(X+Y)=Var(X)+Var(Y)$. -Sei $(\Omega, p)$ Wahrscheinlichkeitsraum, $X:\Omega\rightarrow \R$ Zufallsvariable heißt Bernoulliverteilt im Parameter p falls $p(X=1)=p$ und $p(X=0)=1-p$, $p\in [0,1]$. $E(X)=\sum x*p(X=x)= 1*p(X=1)=p$ +Sei $(\Omega, p)$ Wahrscheinlichkeitsraum, $X:\Omega\rightarrow \mathbb{R}$ Zufallsvariable heißt Bernoulliverteilt im Parameter p falls $p(X=1)=p$ und $p(X=0)=1-p$, $p\in [0,1]$. $E(X)=\sum x*p(X=x)= 1*p(X=1)=p$ Für $X:\Omega\rightarrow {0,1}$ ist $X^2=X$: $Var(X)=E(X^2)-E(X)^2 = p-p^2 = p(1-p)=p*q$ -## Binominalkoeffizienten -Sei N eine Menge, dann ist $\binom{N}{k} := (x \subseteq N: \text{x hat genau k Elemente } (|x|=k) )$ für $k\in \N$. Für $n\in \N$ sei $\binom{n}{k}:=|(\binom{1,...,k}{k})$. +\paragraph{Binominalkoeffizienten} +Sei N eine Menge, dann ist $\binom{N}{k} := (x \subseteq N: \text{x hat genau k Elemente } (|x|=k) )$ für $k\in \mathbb{N}$. Für $n\in \mathbb{N}$ sei $\binom{n}{k}:=|(\binom{1,...,k}{k})$. Satz: $\binom{n}{0}={n}{n}=1$ f.a. $n\geq 0$ $\binom{n}{k}=\binom{n-1}{k-1}+\binom{n-1}{k}$ f.a. $n\geq 0,k\geq 1, k\geq n-1$ Jede n-elementige Menge N ist $\binom{N}{0}=(\emptyset), \binom{N}{n}={N}\rightarrow \binom{n}{0}=\binom{n}{n}=1$. Den zweiten Teil der Behauptung zeigt man induktiv über n. +\paragraph{Binominalsatz} +$(a+b)^n = \sum_{k=0}^n a^k b^{n-k}$ für $a,b\in \mathbb{R}$. +Für $n\in \mathbb{N}$ sei $n!=n(n-1)(n-2)...*3*2*1=\prod i$; für $n\in\mathbb{N}$ und $k\geq 0$ sei $[\binom{n}{k}]=\frac{n!}{k!(n-k)!}$ -## Binominalsatz -$(a+b)^n = \sum_{k=0}^n a^k b^{n-k}$ für $a,b\in \R$ -Für $n\in \N$ sei $n!=n(n-1)(n-2)...*3*2*1=\prod i$; für $n\in\N$ und $k\geq 0$ sei $[\binom{n}{k}]=\frac{n!}{k!(n-k)!}$ - -Satz: $\binom{n}{0}=\binom{n}{n}=1$ für jedes $n\in\N$, $\binom{n}{k}=\binom{n-1}{k}+\binom{n-1}{k-1}$ für $k\geq 1$ und $k\leq n-1$. -Zweiter Teil: $[\binom{n-1}{k}]+[\binom{n-1}{k-1}]=\frac{n!}{k!(n-k)!} = [\binom{n}{k}]$. Also stimmen die Rekursionsgleichungen von $\binom{n}{k}$ und $[\binom{n}{k}]$ überein sowie $\binom{n}{k}=[\binom{n}{k}]$. Folglich ist die Anzahl k-elementiger Teilmengen eine n-elementige Menge gleich $\frac{n!}{k!(n-k)!}. +Satz: $\binom{n}{0}=\binom{n}{n}=1$ für jedes $n\in\mathbb{N}$, $\binom{n}{k}=\binom{n-1}{k}+\binom{n-1}{k-1}$ für $k\geq 1$ und $k\leq n-1$. +Zweiter Teil: $[\binom{n-1}{k}]+[\binom{n-1}{k-1}]=\frac{n!}{k!(n-k)!} = [\binom{n}{k}]$. Also stimmen die Rekursionsgleichungen von $\binom{n}{k}$ und $[\binom{n}{k}]$ überein sowie $\binom{n}{k}=[\binom{n}{k}]$. Folglich ist die Anzahl k-elementiger Teilmengen eine n-elementige Menge gleich $\frac{n!}{k!(n-k)!}$. Seien $X_1,...,X_n$ unabhängige ZVAen, alle $X_i$ seien Bernoulli-Verteilt im Parameter $p[0,1]$, d.h. $p(X_1=1)=p$, $p(X_i=0)=(1-p)$. Dann ist $X_i=X_1+X_2+...+X_n$ ebenfalls reelwertige ZVA. Im Fall $X_i:\Omega\rightarrow {0,1}$ ist $X:\Omega\rightarrow {0,1,...,n}$. Die Verteilung von X ergibt sich wie folgt, für $k\in {0,1,...,n}$: $p(X=k)=\binom{n}{k}*p^k(1-p)^{n-k}$ Eine ZVA heißt binominalverteilt in den Parametern n und p falls gilt: $p(X=k)=\binom{n}{k}p^k (1-p)^{n-k}$ für $k\in{0,1,...,n}$; schreibe $X\sim L(n,p)$. Sonst ist X Bernoulliverteilt (genau dann wenn $X\sim L(1,p)$). -## Erwartungswert und Varianz -Sei $X\sim L(n,p)$ OBdA $X=X_1,+...+X_n$ wobei $X_i$ unabhängig und Bernoulliverteilt. +\paragraph{Erwartungswert und Varianz} +Sei $X\sim L(n,p)$ OBdA $X=X_1,+...+X_n$ wobei $X_i$ unabhängig und Bernoulliverteilt.\ +$E(X)=n*p$, $E(X_i)=p$\ +$Var(X)=n*p*(1-p)$, $Var(X_i)=p*(1-p)$ -$E(X)=n*p$, $E(X_i)=p$ +\paragraph{Multinominalverteilung} +$\binom{N}{k_1,...,k_n}$ sei Menge der Abbildungen $f:N\rightarrow {1,...,r}$ mit $k1,...,k_r\geq 0$, $k_1+...+k_r=|\mathbb{N}|$ und $f^{-1}[{j}]=k_j \binom{n}{k_1,...,k_r} = |\binom{N}{k_1,...,k_r}$. -$Var(X)=nÜp*(1-p)$, $Var(X_i)=p*(1-p)$ - -## Multinominalverteilung -$\binom{N}{k_1,...,k_n}$ sei Menge der Abbildungen $f:N\rightarrow {1,...,r}$ mit $k1,...,k_r\geq 0$, $k_1+...+k_r=|\N|$ und $f^{-1}[{j}]=k_j \binom{n}{k_1,...,k_r} = |\binom{N}{k_1,...,k_r}$. - -## Hypergeometrische Verteilung +\paragraph{Hypergeometrische Verteilung} Beispiel: Urne mit zwei Sorten Kugeln; N Gesamtzahl der Kugeln, M Gesamtzahl Kugeln Sorte 1, N-M Gesamtzahl Kugeln Sorte 2, $n\leq N$ Anzahl Elemente einer Stichprobe. X Anzahl der Kugeln Sorte 1 in einer zufälligen n-elementigen Stichprobe. -$p(X=k)=\frac{\binom{M}{k}\binom{N-M}{n-k}}{\binom{N}{n}} -Eine ZVA $X:\Omega\rightarrow \R$ heißt hypergeometrisch Verteilt in den Parametern M,N,n falls $p(X=k)$ für alle $k\geq 0, k\geq M$ gilt. +$p(X=k)=\frac{\binom{M}{k}\binom{N-M}{n-k}}{\binom{N}{n}}$ +Eine ZVA $X:\Omega\rightarrow \mathbb{R}$ heißt hypergeometrisch Verteilt in den Parametern M,N,n falls $p(X=k)$ für alle $k\geq 0, k\geq M$ gilt. $E(X)=\sum_{x=0}^M \frac{\binom{M}{k}\binom{N-M}{n-k}}{\binom{N}{n}}=...=n*\frac{M}{N}$ $Var(X)=E(X^2)-E(X)^2 =...= n*\frac{M}{N}(1-\frac{M}{N})(\binom{N-n}{N-1})$ -\section{Elementare Graphentheorie + +\section{Elementare Graphentheorie} $G=(V,E)$ heißt Graph mit Eckenmenge $V(G)=V$ und Kantenmenge $E(G)=E\subseteq {{x,y}:x\not=y \in V}$. Veranschaulichung als Punkte in der Ebene (V) mit "Verknüpfungslinien" von x nach y. Bsp $G=({1,2,3,4},{12,13,14,15,16})$. -$P=x_0,...,x_e$ Folge pw verschiedener Ecken mit $x_{i-1},...,x_i \in E(k)$ für $i\in{1,...,l}$ heißt ein Weg von $x_0$ nach $x_e$ der Länge l. Für $(a,b)\in V(G)$ heißt $d_G(a,b)=min{l: es_gibt_einen_a,b-Weg_der_Länge_l}$ Abstand von a nach b. Falls es keinen a,b-Weg gibt, definiere $d_G(a,b)=+\infty$. +$P=x_0,...,x_e$ Folge pw verschiedener Ecken mit $x_{i-1},...,x_i \in E(k)$ für $i\in{1,...,l}$ heißt ein Weg von $x_0$ nach $x_e$ der Länge l. Für $(a,b)\in V(G)$ heißt $d_G(a,b)=min(l: \text{ es gibt einen a,b-Weg der Länge l} )$ Abstand von a nach b. Falls es keinen a,b-Weg gibt, definiere $d_G(a,b)=+\infty$. $a\sim b \leftrightarrow$ es gibt einen a,b-Weg in G wird eine Äquivalenzrelation auf V(G) definiert. DIe Äquivalenzklassen heißen (Zusammenhangs-) Komponenten von G. -G heißt zusammenhängend, wenn G höchstens eine Komponente besitzt. $d_G: V(G) x V(G) \leftrightarrow \R_{\geq 0}$ ist eine Matrix -1. $d_G(x,y)=0 \leftrightarrow x=y$ f.a. $x,y \in V(G)$ -2. $d_G(x,y)=d_G(y,x)$ f.a. $x,y\in V(F)$ -3. $d_G(x,z)\leq d_G(x,y) + d_G(y,z))$ f.a. $x,y,z \in V(G)$ +G heißt zusammenhängend, wenn G höchstens eine Komponente besitzt. $d_G: V(G) x V(G) \leftrightarrow \mathbb{R}_{\geq 0}$ ist eine Matrix +\begin{itemize} + \item $d_G(x,y)=0 \leftrightarrow x=y$ f.a. $x,y \in V(G)$ + \item $d_G(x,y)=d_G(y,x)$ f.a. $x,y\in V(F)$ + \item $d_G(x,z)\leq d_G(x,y) + d_G(y,z))$ f.a. $x,y,z \in V(G)$ +\end{itemize} Für $A\subseteq V(G)$ sei $G[A]:= (A, {x,y\in E(G):x,y\in A})$. Für $F\subseteq E(G)$ sei $G[F]:=(V(G), F)$. $G[A]$ bzw $G[F]$ heißt von A bzw F induzierte Teilgraph. Ein Graph H mit $V(H)\subseteq V(G)$ und $E(H)\subseteq E(G)$ heißt Teilgraph von G, schreibweise $H\leq G$. $\leq$ ist Ordnung, denn: -1. $G\leq G$ -2. $H\leq G \wedge G\leq H \rightarrow H=G$ -3. $H\leq G \wedge G=L \rightarrow H\leq L$ +\begin{itemize} + \item $G\leq G$ + \item $H\leq G \wedge G\leq H \rightarrow H=G$ + \item $H\leq G \wedge G=L \rightarrow H\leq L$ +\end{itemize} Ist $P=x_0,...,x_p$ Weg, so heißt auch der Teilgraph ein Weg von $x_0$ nach $x_e$. Graphen G, H heißen isomorph, falls es einen Isomorphismus von V(G) nach V(H) gibt. Das heißt eine Bijektion. $V(G)\rightarrow V(H)$ mit $f(x)f(y)\in E(H)\leftrightarrow x,y \in E(G)$. Es gilt: -1. $G\cong G$ -2. $G\cong H \rightarrow H \cong G$ -3. $G\cong H \wedge H\cong L \rightarrow G\cong L$ +\begin{itemize} + \item $G\cong G$ + \item $G\cong H \rightarrow H \cong G$ + \item $G\cong H \wedge H\cong L \rightarrow G\cong L$ +\end{itemize} -Eine Folge $C=x_0,x_1,...,x_{l-1}$ von Ecken mit $x_i,x_{i+1}\in E(G)$ für $i\in {0,...,l-2}$ und $x_{l-1}x_0 \in E(G)$ heißt Kreis in G der Länge l, falls $x_0,...,x_{l-1}$ pw versceiden sind. Bsp: Kreis der Länge 5. +Eine Folge $C=x_0,x_1,...,x_{l-1}$ von Ecken mit $x_i,x_{i+1}\in E(G)$ für $i\in {0,...,l-2}$ und $x_{l-1}x_0 \in E(G)$ heißt Kreis in G der Länge l, falls $x_0,...,x_{l-1}$ pw verschieden sind. Bsp: Kreis der Länge 5. -EIn Teilgraph H des Graphen G (also $H\leq G$) heißt aufspannend, falls $V(H)=V(G)$. Für eine Ecke $x\in V(G)$ sei $d_G(x)=|{x,y\in E(G), y\in V(G)}|$ die Anzahl der mit x indizierten Kanten, der sogenannte Grad von x in G. +Ein Teilgraph H des Graphen G (also $H\leq G$) heißt aufspannend, falls $V(H)=V(G)$. Für eine Ecke $x\in V(G)$ sei $d_G(x)=|{x,y\in E(G), y\in V(G)}|$ die Anzahl der mit x indizierten Kanten, der sogenannte Grad von x in G. Weiter $N_G(x):={x\in V(G): xy \in E(G)}$ die Menge der nachbarn von x in G. Hier gilt: $|N_G(x)=d_G(x)|$. @@ -652,9 +700,11 @@ In jedem Graph G gilt $\sum_{x\in V(G)} d_G(x)=2|E(G)|$. Der Durchschnittsgrad v Ein Graph ist ein Baum wenn G zusammenhängend und G-e nicht zusammenhängend für jedes $e\in E(G)$ "G ist minimal zusammenhängend" Graph G ist ein Baum wenn G kreisfrei und Graph G+xy nicht kreisfrei für jedes $xy \not\in E(G)$ G ist Baum, wenn -- G ist kreisfrei und zusammenhängend -- G kreisfrei und $|E(G)|=|V(G)|-1$ -- G zusammenhängend und $|E(G)|=|V(G)|-1$ +\begin{itemize} + \item G ist kreisfrei und zusammenhängend + \item G kreisfrei und $|E(G)|=|V(G)|-1$ + \item G zusammenhängend und $|E(G)|=|V(G)|-1$ +\end{itemize} Jeder Baum mit wenigstens einer Ecke besitzt eine Ecke vom Grad $\leq 1$, ein sog. Blatt ("jeder Baum besitzt ein Blatt"). $\rightarrow E(G)=|V(G)|-1$ für jeden Baum also $d(G)=\frac{2|V(G)| -2}{|V(G)|}<2$. @@ -670,27 +720,29 @@ Ein Spannbaum T von G heißt Breitensuchbaum von G bei $x\in V(G)$ falls $d_F(z, Ein Spannbaum T von G heißt Tiefensuchbaum von G bei $x\in V(G)$ falls für jede Kante zy gilt: z liegt auf dem y,x-Weg in T oder y liegt auf dem z,t-Weg in T. Satz: Sei G zusammenhängender Graph $x\in V(G)$. -(X) sind $x_0,...,x_{e-1}$ schon gewählt und gibt es ein $+ \in {0,..., e-1}$ so, dass $x_+$ einen Nachbarn y in V(G)\{$x_0,...,x_{e-1}$}, so setze $x_e=y$ und $f(e):=t$; iteriere mit $e+1$ statt e. +(X) sind $x_0,...,x_{e-1}$ schon gewählt und gibt es ein $+ \in (0,..., e-1)$ so, dass $x_{+}$ einen Nachbarn y in $V(G)\ (x_0,...,x_{e-1} )$, so setze $x_e=y$ und $f(e):=t$; iteriere mit $e+1$ statt e. Dann ist $T:=({x_0,...,x_e},{x_j*x_{f(j)}: j\in {1,...,e}})$ ein Spannbaum -- (X) wird in + stets kleinstmöglich gewählt, so ist T ein Breitensuchbaum -- wird in (X) + stets größtmöglich gewählt, so ist T ein Tiefensuchbaum +\begin{itemize} + \item (X) wird in + stets kleinstmöglich gewählt, so ist T ein Breitensuchbaum + \item wird in (X) + stets größtmöglich gewählt, so ist T ein Tiefensuchbaum +\end{itemize} -## Spannbäume minimaler Gewichte +\paragraph{Spannbäume minimaler Gewichte} G Graph, $F \subseteq E(G)$ heißt kreisfrei, falls G(F) kreisfrei ist. Lemma (Austauschlemma für Graphen): Seien F, F' zwei kreisfreie Kantenmengen in Graph G und $|F|<|F'|$, dann gibt es ein $e \in F'/F$ so, dass $F\vee {e}$ kreisfrei ist. -G, $\omega:E(G)\rightarrow \R$ (Gewichtsfunktion an den Kanten). Für $F\subseteq E(G)$ sei $\omega (F)=\sum \omega (e)$, speziell $\omega (\emptyset)=0$. +G, $\omega:E(G)\rightarrow \mathbb{R}$ (Gewichtsfunktion an den Kanten). Für $F\subseteq E(G)$ sei $\omega (F)=\sum \omega (e)$, speziell $\omega (\emptyset)=0$. Für einen Teilgraphen H von G sei $\omega (G)=\omega (E(G))$. Ein Spannbaum minimalen Gewichts ist ein Spannbaum T von G mit $\omega (T)\leq \omega (S)$ für jeden Spannbaum S von G. -Satz (Kruskal): Sei G zuständiger Graph, $\omega:E(G)\rightarrow \R$; Setze $F=\emptyset$. Solange es eine Kante $e\in E(G)\\F$ gibt so, dass $F \vee {e}$ kreisfrei ist, wähle e mit minimalem Gewicht $\omega(e)$, setzte $F=F\vee {e}$, iterieren. Das Verfahren endet mit einem Spannbaum $T=G(F)$ minimalen Gewichts. +Satz (Kruskal): Sei G zuständiger Graph, $\omega:E(G)\rightarrow \mathbb{R}$; Setze $F=\emptyset$. Solange es eine Kante $e\in E(G)/F$ gibt so, dass $F \vee (e)$ kreisfrei ist, wähle e mit minimalem Gewicht $\omega(e)$, setzte $F=F\vee {e}$, iterieren. Das Verfahren endet mit einem Spannbaum $T=G(F)$ minimalen Gewichts. -Beweis: Weil G endlich ist endet das Verfahren mit einem maximal kreisfreien Graphen T. Seien $e_1,...,e_n$ die Kanten von T in der Reihenfolge ihres Erscheinens, sei S Spannbaum minimalen Gewichts und $f_1,...,f_m$ die Kanten in Reihenfolge aufsteigenden Gewichts. Angenommen (redactio ad absurdum) $\omega(T)>\omega(S)$. Dann gibt es ein $i\in{1,...,m}$ mit $\omega(e_i)>\omega(f_i)$. Wähle i kleinstmöglich, dann ist $F={e_1,...,e_{i-1}}$ und $F'={f_1,...,f_i}$ kreisfrei. Nach Austaschlemma gibt es ein $f\in F'/F$ so, dass $F\vee {f}$ kreisfrei ist. Also ist f ein Kandidat bei der Auswahl von $e_i$ gewesen, also $\omega(e_i)\leq \omega(f)$ (Fehler!). Folglich ist $\omega(T)\leq \omega(S) \Rightarrow \omega(T)=\omega(S)$ also T und S Spannbaum mit minimalen Gewichten. +Beweis: Weil G endlich ist endet das Verfahren mit einem maximal kreisfreien Graphen T. Seien $e_1,...,e_n$ die Kanten von T in der Reihenfolge ihres Erscheinens, sei S Spannbaum minimalen Gewichts und $f_1,...,f_m$ die Kanten in Reihenfolge aufsteigenden Gewichts. Angenommen (redactio ad absurdum) $\omega(T)>\omega(S)$. Dann gibt es ein $i\in{1,...,m}$ mit $\omega(e_i)>\omega(f_i)$. Wähle i kleinstmöglich, dann ist $F={e_1,...,e_{i-1}}$ und $F'={f_1,...,f_i}$ kreisfrei. Nach Austauschlemma gibt es ein $f\in F'/F$ so, dass $F\vee {f}$ kreisfrei ist. Also ist f ein Kandidat bei der Auswahl von $e_i$ gewesen, also $\omega(e_i)\leq \omega(f)$ (Fehler!). Folglich ist $\omega(T)\leq \omega(S) \Rightarrow \omega(T)=\omega(S)$ also T und S Spannbaum mit minimalen Gewichten. -## Das Traveling Salesman Problem -G sei Graph (vollständig) auf n Ecken, d.h. $xy\in E(G) \forall x\not =y$ aus V(G) und $\omega*E(G)\rightarrow \R$. Finde aufspannenden Kreis C von G minimalen Gewichts. Zusatzannahme (metrische TSP) $\omega(xz)\leq \omega(xy)+\omega(yz)$. +\subsection{Das Traveling Salesman Problem} +G sei Graph (vollständig) auf n Ecken, d.h. $xy\in E(G) \forall x\not =y$ aus V(G) und $\omega*E(G)\rightarrow \mathbb{R}$. Finde aufspannenden Kreis C von G minimalen Gewichts. Zusatzannahme (metrische TSP) $\omega(xz)\leq \omega(xy)+\omega(yz)$. Finde einen aufspannenden Kreis C, der um einen Faktor von höchstens zwei von einem aufspannenden Kreis D minimalen Gewichts abweicht ($\omega(C)\leq 2 \omega(D)$) sog. Approximationsalgorithmus mit Gütefaktor $\leq$. Konstruiere eine Folge$x_0,...,x_m$ mit der Eigenschaft, dass jede Kante von T genau zweimal zum Übergang benutzt wird, d.h. zu $e\in E(T)$ existieren $i\not = j$ mit $e=x_i x_{i+1}$ und $e=x_j x_{j+1}$ und zu jedem k existieren $e\in E(T)$ mit $e=x_k x_{k+1}$. Das Gewicht dieser Folge sei $\sum \omega(x_i x_{i+1})= 2\omega(T)$. @@ -699,20 +751,14 @@ Eliminiere Mehrfachnennungen in der Folge. Gibt es $i\not= j$ mit $x_j=x_i$ so s G Graph, $k\geq 0$. Eine Funktion $f:V(G)\rightarrow C$ mit $|C|\leq k$ heißt k-Färbung, falls $f(x)\not = f(y)$ für $xy\in E(G)$. G heißt k-färbbar, falls G eine k-Färbung besitzt. Das kleinste $k\geq 0$ für das G k-färbbar ist heißt dramatische Zahl von G, Bezeichnung $X(G)$. - - Satz (Tuga): Sei $k\geq 2$ und G ein Graph ohne Kreise eine Lösung $l\equiv 1 mod k$, dann ist G k-faltbar. G 2-färbbar $\leftrightarrow$ G hat keine Kreise ungerader Länge. Ein Graph heißt bipartit mit den Klassen A,B falls $(x\in A \wedge y\in B)\vee (x\in B \wedge y\in A)$ für alle $xy \in E(G)$ gilt. Genau dann ist G bipoartit mit gewissen Klassen A,B wenn G 2-färbbar ist. -Satz (Hall) "Heiratssatz": Sei G bipartit mit Klassen A,B. Dann gilt G hat ein Matching von A $\leftrightarrow |N_G(X)|\leq |X|$ für alle $X\subseteq A$. +Satz (Hall): Sei G bipartit mit Klassen A,B. Dann gilt G hat ein Matching von A $\leftrightarrow |N_G(X)|\leq |X|$ für alle $X\subseteq A$. Satz: "$\rightarrow$" sei M Matching von A in G $\rightarrow |N_G(X)| \leq N_{G[M]}(X)=|X|$. "$\leftarrow$" Induktiv über $|V(G)|$. Ein schneller Zeuge für die Existenz eines Matchings von A im bipartiten Graphen G mit Klassen A,B ist das Matching selbst. Ein schneller Zeuge für die nicht-existenz eines Matchings ist ein $X\subseteq A$ mit $|N_G(X)| < |X|$. Das Entscheidungsproblem "hat ein bipartiter Graph ein Matching?" ist im NP und zugleich in co-NP. Also ist auch Problem "ist ein Graph 2-färbbar?" in NP und co-NP. Das Problem "ist ein Graph 3-färbbar" ist in NP. Es ist sogar NP-vollständig, d.h. jedes Problem in NP (jedes Entscheidungsproblem mit schnellen Zeugen für Ja) lässt sich in Polynomalzeit in dieses Färbungsproblem überführen. -Ein weiteres Problem in NP ist: aussagenlogische Formel gegeben $F=C_1 \wedge C_2 \wedge ... \wedge C_m$, jedes $C_b$ ist von der Form $P\vee Q \vee R$ mit $P=x_i; Q=x_j; R=x_2$ oder $P=\neg x_i; Q=\neg x_j; R=\neg x_2$. Auch dieses Problem ist NP-vollständig. -- SAT ist die "Mutter aller Probleme in NP" -- Färbbarkeit lässt sich darauf zurückführen und umgekehrt - - +\end{multicols} \end{document} \ No newline at end of file diff --git a/Grundlagen und Diskrete Strukturen - cheatsheet.pdf b/Grundlagen und Diskrete Strukturen - cheatsheet.pdf deleted file mode 100644 index b7b77eb..0000000 Binary files a/Grundlagen und Diskrete Strukturen - cheatsheet.pdf and /dev/null differ